HB: Commerzbank will die Staatsketten sprengen
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Frankfurt/ Düsseldorf (BoerseGo.de) – Die teilverstaatliche Commerzbank will den ungeliebten Großaktionär loswerden plant laut einem Zeitungsbericht noch in diesem Herbst eine milliardenschwere Kapitalerhöhung. Vorstandsvorsitzender Martin Blessing wolle neue Aktien im Volumen von mindestens 5 Milliarden Euro am Markt verkaufen und damit den Staat zum Teil ausbezahlen, schreibt das "Handelsblatt" am Freitag und beruft sich dabei auf Finanzkreise. "Es können aber auch mehr sein, wenn der Markt es hergebe", schreibt das Blatt weiter. Denn zwingende Voraussetzung dafür sei es, dass die Stimmung an der Börse gut ist und die Aktienmarkt insgesamt Stabilität zeige. Gemessen am aktuellen Kurs ist die Bank an der Börse derzeit knapp 7,6 Milliarden Euro wert.
Die Bank stehe wegen der komplizierten Kapitalerhöhung bereits in Kontakt mit Investmentbanken. "In der Bank selber bespreche bisher aber nur der engste Zirkel um Blessing das delikate Thema", hieß es. Details über Termin und weitere Konditionen seien aber noch nicht festgelegt. In Frankfurt bei der Commerzbank gab es bislang noch keine Bestätigung für die Informationen.
Bank-Chef Blessing reagiert mit den Plänen auch auf den Druck aus Berlin. Denn in der Regierungskoalition wächst der Unmut. Es formiert sich immer mehr Widerstand dagegen, dass womöglich die Zinsen für das Commerzbank-Rettungspaket erneut ausfallen. Mehrere Politiker der Koalitionsfraktionen im Bundestag fordern das mit Milliarden Euro gerettete Institut auf, nach der Rückkehr in die schwarzen Zahlen im ersten Halbjahr die Stille Einlage nun zu bedienen.
Der Staat hält etwas mehr als 25 Prozent der knapp 1,2 Milliarden Commerzbank-Aktien. Mit dem Geld aus einer möglichen Kapitalerhöhung könnte die Bank die Kosten für die Stille Einlage des Staates entscheidend senken. 18,2 Milliarden Euro Steuergelder pumpte der Staat in das Institut. Nun warnen Experten: Überlässt der Staat die Commerzbank zu schnell wieder sich selbst, könnte das eher zur Belastung für das zweitgrößte deutsche Geldhaus werden. Denn mit Staatsgeld im Rücken bekommt das Institut am Markt bessere Konditionen. Und die Bank fährt wieder Gewinne ein. Nach den ersten sechs Monaten 2010 stand ein Konzernüberschuss von rund 1,1 Milliarden Euro in den Büchern nach einem Verlust von 1,6 Milliarden Euro im
Vorjahreszeitraum. Die Commerzbank sieht sich auf bestem Wege, nach zwei Verlustjahren bereits 2010 wieder in einem Gesamtjahr schwarze Zahlen zu schreiben - ein Jahr früher als geplant.
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