Handelskrieg lässt chinesische Aktien kalt
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Kronberg im Taunus (Godmode-Trader.de) - Angesichts eskalierender Handelskonflikte und zunehmender geopolitischer Spannungen im ersten Halbjahr sieht sich die Weltwirtschaft mit wachsenden Risiken konfrontiert, schreibt Tobias Krause, Kapitalmarktexperte bei Fidelity International, in einem aktuellen Marktkommentar. „Die Renditekurve bei amerikanischen Staatsanleihen flacht ab, die Konsumneigung in Japan ist schwach, der Preisauftrieb in Europa gedämpft, und die Rohstoffpreise schwanken“, erklärt der Experte. Vor diesem Hintergrund sei eine geldpolitische Lockerungstendenz im zweiten Halbjahr nicht weiter verwunderlich. In China seien zudem weitere monetäre und fiskalische Impulse zu erwarten, da sich die Konjunktur im Reich der Mitte abschwächt.
Krause: „Trotz des Gegenwinds aus der Wirtschaft sind wir für den chinesischen A-Aktienmarkt, also Aktien, die in Shanghai und Shenzhen notieren, weiter zuversichtlich. Viel spricht für einen auf längere Sicht stärkeren Kapitalzufluss, der diesem Aktiensegment zugutekommen wird“. Die Weichen dafür dürften diverse Maßnahmen für den Finanzmarkt stellen. Dazu gehörten unter anderem die Aufhebung der so genannten „Qualified Foreign Institutional Investors (QFII)“ und „RMB Qualified Foreign Institutional Investors“-Anlagebeschränkungen. Darüber hinaus verbesserten Initiativen wie Shanghai-London Stock Connect und der kürzlich erfolgte Startschuss für das Innovationssegment für Wissenschaft und Technologie an der Börse Shanghai, kurz STAR Market, den Zugang zum chinesischen Markt.
In einzelnen Branchen werden chinesische Unternehmen aus Sicht des Fidelity-Experten daran arbeiten, wegen der Handelsverbote ihre Abhängigkeit von Technologie aus dem Ausland zu verringern. Die Initiative zu ergreifen, um die technologische Entwicklung eigenständig voranzutreiben, sei zweifellos der Trend der Zukunft, meint Krause. Die chinesische Halbleiterindustrie habe erheblichen Entwicklungsspielraum, um Größenvorteile zu erzielen. Denn bisher halte sich die Verbreitung heimischer Produkte noch sehr in Grenzen. Chinesischen Unternehmen würden sich in der Chipindustrie bessere Wachstumschancen bieten, da die lokale Mobilfunkbranche immer unabhängiger von Chips aus den USA wird. Interessantes Potenzial sieht Fidelity auch für Industrieroboter. Der Marktanteil chinesischer Marken sei nach wie vor recht gering. „Daneben konzentrieren wir uns weiter auf die Konsumbranche, deren Ausblick ich günstig einschätze, und auf Anlagechancen, die sich aus dem Strukturwandel der chinesischen Wirtschaft ergeben“, so Krause.
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