Fundamentale Nachricht
22:06 Uhr, 30.10.2017

Guyana - das nächste Venezuela?

Mit Guyana betritt ein neues Land den Club der abgewirtschafteten Petro-Staaten. Wiederholt sich die Tragödie?

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Georgetown (GodmodeTrader.de) - Exxon Mobil will ab 2020 vor der Küste Guyanas Erdöl im Volumen von anfänglich 120.000 Barrel pro Tag fördern und das kleine Land mit nur 800.000 Einwohnern damit abhängig von einer bislang unbekannten Einnahmequelle machen.

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Nach Schätzungen von Exxon könnten in den Gewässern vor Georgetown bis zu 2,75 Milliarden Barrel an ausbeutbaren Reserven schlummern, welche die Wirtschaft des Landes wohl radikal revolutionieren werden.

Die Exporte von Guyana liegen derzeit bei nur 1,5 Milliarden Dollar, aber schon sehr kurzfristig dürfte dieser Wert dank der Einnahmen aus dem Erdölgeschäft um über zwei Milliarden Dollar explodieren.

Da die Reserven im Ozean liegen, dürften die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt überschaubar bleiben, während die traditionell linken Parteien mit dem neuen Reichtum wohl tatkräftig um neue Wähler eifern werden.

Sollten Populisten Zugriff auf die neue Einnahmequelle bekommen, dann würde Guyana mittelfristig das typische Schicksal der südamerikanischen Petro-Staaten wie zum Beispiel Venezuela, Kolumbien oder Ecuador drohen, und sich auf Gedeih und Verderb dem Auf und Ab des Ölcharts ausliefern.

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8 Kommentare

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  • Ex-Seemann
    Ex-Seemann

    Wenn man sich ein wenig in das Thema vertieft, wie denn die Amerikaner mit rohstoffreichen Drittweltländern umzugehen pflegen, dann kommt man schnell zu dem Schluss, dass das Öl zwar nach Amerika geht, aber nur ein Bruchteil des Geldes tatsächlich im Land bleibt. Im Zweifelsfall als Schmiergeld direkt auf die entsprechenden Konten. Was Guyana mit Sicherheit bleibt, ist die folgende Umweltkatastrophe. Dieses Muster hat sich leider zu häufig wiederholt, als dass man vom Grundsatz daran zweifeln könnte. Und, sorry, Guyana mit Norwegen zu vergleichen ist mehr Wunschdenken als realistisch.

    13:25 Uhr, 31.10.2017
    1 Antwort anzeigen
  • Sharedoc
    Sharedoc

    Moin,

    dass Exxon das Land "abhängig" machen "will" ist eine unfaire Unterstellung von Ihnen und eigentlich auch nicht mehr als billiger Populismus.

    Dass die Politiker dort mit dem Geld nicht werden umgehen können ebenso.

    Sind Sie hier der neue Prophet?

    Vielleicht ist man in Guyana ja vernünftig, nimmt die Einnahmen als Zubrot zum bisherigen Leben und legt sie in einen Staatsfonds an, Vorbild Norwegen.

    10:25 Uhr, 31.10.2017
    2 Antworten anzeigen

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Über den Experten

Simon Hauser
Simon Hauser
Redakteur

Simon Hauser hält für Guidants News die Stellung in North Carolina und sendet aus sicherer Entfernung zur Wall Street Echtzeitnachrichten in die Welt. Leider spielen die Kennzahlen der Wirtschaftsteilnehmer oft nur eine untergeordnete Rolle und werden dominiert von einem hysterischen Medienzirkus, punktundkommalosem Zentralbank-Blubber, und mysteriösen Algo-Kreaturen. Simon Hauser hat über die Jahre als aktiver Börsenteilnehmer ein krudes Interesse für diese Dinge, welche in einer perfekten Welt eigentlich keine Rolle spielen sollten entwickelt, und versucht (mit wechselndem Erfolg) zu ergründen was die Kurse wirklich treibt.

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