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12:16 Uhr, 07.04.2016

Gründe für Biotech-Korrektur sind nur vorrübergehend

Das Equity Team von Janus Capital sieht den Abverkauf von Biotech-Aktien als Chance, um Positionen zu attraktiven Preisen aufzubauen.

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  • Dow Jones
    ISIN: US2605661048Kopiert
    Kursstand: 17.716,05 Pkt (NYSE) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Denver (GodmodeTrader.de) - Die aktuelle Kursschwäche der Biotechnologie-Branche dürfte nur vorübergehend sein. Dieser Ansicht ist das Equity Team von Janus Capital. „Wir erleben derzeit eine Korrektur, die auf kurzfristige Faktoren zurückzuführen ist. An den langfristigen Aussichten der Biotech-Branche hat sich jedoch wenig geändert. Daher sehen wir den Abverkauf als Chance, um Positionen zu attraktiven Preisen aufzubauen“, so die Experten in ihrem aktuellen Ausblick. Seit Sommer 2015 habe der Sektor Abflüsse von rund zehn Milliarden US-Dollar hinnehmen müssen. Dadurch lägen die Bewertungen nun unterhalb ihres langfristigen Durchschnitts und seien so günstig wie seit vier Jahren nicht mehr. Auslöser der Korrektur seien die politische Debatte um Arzneimittelpreise, einige enttäuschende klinische Studienergebnisse sowie schwächere Umsatzzahlen bei neuen Medikamenten gewesen. Dagegen nehme die Innovationskraft der Branche durch Neuerungen etwa auf dem Gebiet der Gentherapie weiter zu. „Die Vielzahl ungelöster medizinischer Herausforderungen verspricht weiter hervorragende Wachstumsaussichten, wenn neue Therapieformen zur Marktreife gelangen“, so das Team.

Die negative Stimmung im Gesundheitssektor habe sich seit September 2015 aufgebaut, als US-Präsidentschaftsbewerberin Hillary Clinton hohe Arzneimittelpreise auf ihre Wahlkampfagenda gehoben habe. Seitdem sei das Thema in der politischen Debatte präsent. Dennoch erwartet man bei Janus nicht, dass sich die Preismuster auf dem US-Medikamentenmarkt verändern werden. „Es ist nicht ungewöhnlich, dass die Preise für Medikamente zum Wahlkampfthema werden. Doch schon in der Vergangenheit hat sich die Regierung nach den Wahlen entschieden, Marktmechanismen gegenüber regulatorischen Vorschriften den Vorzug zu geben“, begründet das Janus Equity Team seinen Standpunkt. So greife Clinton in vielen Vorschlägen gescheiterte Initiativen von Präsident Barack Obama auf, die dieser auch dann nicht umsetzen konnte, als die Demokraten sowohl den Kongress als auch den Senat kontrollierten.

Enttäuschende klinische Ergebnisse und einige ausbleibende Zulassungen hätten ebenfalls dazu beigetragen, das Sentiment weiter zu schwächen. „Allerdings denken wir nicht, dass sich dadurch die Aussichten für neue Therapieformen insgesamt verschlechtert haben“, so das Equity Team. Tatsächlich seien in den USA im Jahr 2015 so viele neue Medikamente zugelassen worden wie seit 20 Jahren nicht mehr. Und auch die gesunkenen Umsatzzahlen bei einigen neuen Medikamenten dürften sich eher als temporäres Phänomen erweisen, prognostiziert man bei Janus. Die Versicherungen seien in den letzten Jahren durch den starken Anstieg bei neuen und kostspieligen medikamentösen Therapien, wie etwa Sovaldi oder Harvoni für Hepatitis C, überrascht worden. „Wir glauben, dass die Zahler am US-Gesundheitsmarkt darauf reagiert haben, und sich nun bei einigen neuen Medikamenten besonders restriktiv verhalten“, so das Team.

Dadurch habe sich der Zugang einiger Patientengruppen zu neuen Therapien verschlechtert. Doch die Experten erwarten, dass das Pendel demnächst wieder in die andere Richtung ausschlägt. Potenzial gebe es insbesondere bei Medikamenten, die Fortschritte durch klinische Ergebnisse

nachweisen könnten. Dies treffe zum Beispiel auf Medikamente zur Vorbeugung von Herzinfarkten und Schlaganfällen zu. „Unternehmen mit wenig differenziertem Angebot könnten die Zugangsbarrieren noch eine Weile zu spüren bekommen, doch Firmen mit innovativen Therapien dürften bald wieder mit steigenden Umsätzen rechnen können“, schließt das Janus Equity Team.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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