Griechenland und US-Zinswende sind in 2015 die dominierenden Themen am Markt!
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Seattle (GodmodeTrader.de) - Die Anlagestrategen von Russell Investments haben ihren Marktausblick zum dritten Quartal, das 2015 Global Market Outlook – Q3 Update, veröffentlicht. Darin fassen sie wirtschaftliche Entwicklungen und Marktprognosen zusammen, die den Multi-Asset-Portfolios und -Dienstleistungen des Unternehmens als Orientierung dienen. Die Blicke der Märkte richten sich im Wesentlichen auf zwei zentrale Ereignisse: die erste Zinserhöhung der US-Notenbank (Fed) und die Verhandlungen über die Griechenlandrettung. Die Strategen erwarten eine erste Zinsanhebung im September – eine Einschätzung, die sie bereits seit Langem vertreten – und den Verbleib Griechenlands in der Eurozone. Allerdings räumen sie ein, dass die Ungewissheit dieser Ereignisse zu Volatilität am Markt führen kann. Darin sehen sie wiederum eine Chance, gezielt Risikopositionen in den Portfolios einzugehen.
Zur Analyse der erwarteten Zinserhöhung der Fed vergleichen die Strategen die Marktbedingungen vor den beiden vorherigen Zinserhöhungen im Februar 1994 und im Juni 2004 mit der aktuellen Lage. Dabei gelangen sie laut Bericht vor allem zu der Erkenntnis, dass Aktien, Anleihen und der US-Dollar im Vergleich zu den letzten beiden Zinsstraffungsphasen mittlerweile relativ teuer sind und dass der Gewinnzyklus inzwischen deutlich reifer ist. Da die bevorstehende Zinserhöhung jedoch nach Ansicht der Strategen deutlich kommuniziert worden ist, glauben sie, dass dieser geldpolitische Kurswechsel an den Märkten bereits eingepreist ist. Nach der ganzheitlichen Analyse dieser Faktoren hält das Team an seinem favorisierten Marktszenario für die USA fest, wonach Inflation und Stellenwachstum moderat ausfallen werden und das Gewinnwachstum im einstelligen Bereich liegen wird.
„Es ist normal, dass bei einem Kurswechsel der Fed mit Volatilität gerechnet wird, aber die eigentliche Frage lautet, ob ein möglicher Rückschlag am Markt, der daraus folgen könnte, lediglich eine leichte Kursänderung oder einen kompletten Wendepunkt bedeutet“, erklärt Andrew Pease, Global Head of Investment Strategy bei Russell. „Wir halten eine Kursänderung für wahrscheinlicher und erwarten, dass die Aktienmärkte mittelfristig weiterhin Unterstützung erhalten, wenn die US-Wirtschaft weiter moderat wächst.“
Die Lage in Griechenland wird zwar kurzfristig als mögliche Bedrohung für die Märkte gewertet, ein systemisches Risiko für die Weltwirtschaft sehen die Marktbeobachter darin jedoch nicht. Und selbst für den Fall, dass keine Einigung erzielt wird und keine weitere Verlängerung des Hilfsprogrammserfolgen sollte, dürfte dies die Erholung der Eurozone nach Meinung des Teams nicht behindern, da der griechische Anteil an der europäischen Wirtschaft relativ klein ist.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.