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18:07 Uhr, 02.12.2014

Goldman Sachs Top Trades 2015 (Teil II)

Goldman Sachs ist eine Geldmaschine. Die Gewinne der Investmentbank sind in der Branche noch immer ungeschlagen. Jedes Jahr veröffentlicht das Geldhaus seine "Top Trades" für das kommende Jahr. Hier Teil II der Empfehlungen.

Erwähnte Instrumente

  • The Goldman Sachs Group Inc. - WKN: 920332 - ISIN: US38141G1040 - Kurs: 190,16 $ (NYSE)
  • ISE National 30 - WKN: A0AEWE - ISIN: XC000A0AEWE8 - Kurs: 90.249,01 Punkte (Indikation)
  • CHF/SEK - WKN: A1A4ZH - ISIN: CH0001581245 - Kurs: 7,7267 kr (FOREX)
  • Kupfer - WKN: 720321 - ISIN: XC0007203216 - Kurs: 6.413,75 $/Tonne (Deutsche Bank Indikation)
  • USD/ZAR - WKN: A0G9EW - ISIN: US23129T1043 - Kurs: 11,1222 R (FOREX)

Die ersten vier Goldman-Empfehlungen können Sie an dieser Stelle nachlesen.

Nummer 5 auf der Top Trade Liste setzt auf fallende Ölpreise, allerdings nur sehr indirekt. Goldman würde marktbreite Aktienindizes der Länder Taiwan, Indien und Türkei kaufen. Diese Länder sollten besonders von niedrigen Energiepreisen profitieren. Das Problem dieser Idee, deren Performanceziel 15% ist, ist ein Zinsanstiegsszenario. Die Währungen von Schwellenländern werten gegenüber dem USD tendenziell ab. Potentielle Gewinne werden durch Währungsverluste wieder wettgemacht. Persönlich halte ich von dieser Idee nichts. Ein Münzwurf dürfte bessere Ergebnisse bringen. Beispielhaft zeigt Chart 1 den türkischen Leitindex. Hier sieht es nach der Rallye 2014 wieder eher nach Korrektur aus. Mit Glück gewinnt der Index 2015 am Ende noch 10%. Währungsbereinigt dürfte das Plus minimal sein, evtl. sogar negativ.

ISE National
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Idee 6 setzt auf CHF/SEK short. Das Währungspaar Franken/Schwedische Krone steht derzeit bei ca. 7,70. Goldman nennt als Ziel 7. Der Hintergrund dazu ist die These, dass sich Schweden deutlich dynamischer entwickeln wird als der Rest Europas. Das mag sein, es mag aber auch nicht sein. Schweden ist letztlich stark von der Performance der anderen Länder in Europa abhängig. Ebenso würde sich der Trade klar gegen den aktuellen Trend stellen. Hier müsste eine große Überraschung kommen, dass die Idee wirklich Früchte trägt. Man kann das Währungspaar beobachten, blind folgen würde ich Goldmans Rat nicht. Der Aufwärtstrend sieht sehr solide aus. Eine plötzliche Abwertung der Schwedischen Krone wäre wirklich eine große Überraschung.

CHF/SEK
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Die vorletzte Tradingindee setzt auf einen Trend, der 2014 schon galt. Goldman sieht ein attraktives Setup bei Kupfer und Nickel, indem Kupfer leerverkauft und Nickel gekauft wird. Die Theorie dahinter ist einfach: Das Kupferangebot wächst schneller als die Nachfrage, vor allem weil China schwächelt und Nickel wird vom Exportverbot Indonesiens gestützt. Das sind zwei fundamentale Trends, die nur durch das Ende des Exportverbots durcheinandergebracht werden können. Hier gibt es tatsächlich gute Chancen.

Kupfer
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Der letzte Trade setzt auf eine Aufwertung des Dollars gegenüber dem südafrikanischen Rand und dem ungarischen Forint. Ob die Dollaraufwertung gegenüber diesen Währungen mehr bringt als gegenüber anderen, sei dahingestellt. Es ist jedenfalls einer der großen Makrotrends, die 2015 weiterhin Bestand haben sollten. Kurzfristig sieht gerade der südafrikanische Rand so aus, als würde eine Topbildung stattfinden. Es könnte überraschend auch zu einem starken Jahr für den Rand werden.

USD/ZAR
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Insgesamt klingen die meisten Ideen für 2015 zwar gut, praktisch sind aber hohe Kosten damit verbunden und das Potential für eine Outperformance gegenüber dem Markt bieten die Trades wohl eher nicht. Vielleicht lehne ich mich damit jetzt zu weit aus dem Fenster, allerdings kann ich mir gut vorstellen, dass ein einfacher Indexfonds die Goldman Sachs Top Trades wie 2014 auch 2015 wieder schlägt.

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1 Kommentar

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  • MaxH
    MaxH

    ​Hallo Herr Schmale,

    erst mal danke für Ihre oft wirklich sehr tiefgründigen Analysen, ich lese diese wirklich sehr gerne und es ist auch alles immer klar und deutlich dargelegt.

    Heute muss ich jedoch eine Kleinigkeit einwenden, und zwar beim türkischen Index, hier dürfte Guidants einen Fehler haben, da der Chart den Sie hier analysieren nur bis 02.10.2014 geht, aktuell hat sich der Markt dort wieder erholt und es folgte vor kurzem sogar ein Ausbruch, wo aktuell schon bald das 2013er-Hoch attackiert werden könnte. Nur so zur Info, da könnten die Goldmänner also evtl. recht haben ;-)

    Wobei ich von diesen sogenannten ANALysten ohnehin nichts halte :-)

    Gruß aus Österreich und machen Sie weiter so!

    22:12 Uhr, 02.12.2014

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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