Kommentar
09:11 Uhr, 18.11.2017

Goldman Sachs: Das sind die Top Trades 2018

Die US-Investmentbank stellt ihre sieben besten Tradingideen für das kommende Jahr vor. Pflichtlektüre für alle Trader.

Erwähnte Instrumente

  • US 10Y Bond Yield
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  • EUR/JPY
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Wie jedes Jahr hat die US-Investmentbank auch jetzt wieder ihre besten Tradingideen für das kommende Jahr vorgestellt. Im Folgenden werden die einzelnen Tradingideen geschildert. Dabei liegt der Fokus auf den Vorschlägen, die sich auch von Privatanlegern problemlos umsetzen lassen. Die restlichen Tradingideen werden nur kurz erläutert.

Spekulation auf steigende US-Zinsen: Short 10-jährige US-Staatsanleihen

Die US-Notenbank dürfte nach Einschätzung von Goldman Sachs ihren Zinserhöhungskurs 2018 beschleunigen und gleich vier Mal an der Zinsschraube drehen. Dadurch dürften nicht nur die kurzfristigen, sondern auch die langfristigen Zinsen anziehen. Goldman Sachs erwartet bei der zehnjährigen Anleiherendite zum ersten Mal seit Jahren wieder eine Drei vor dem Komma.

Anders als in früheren Zinserhöhungsphasen dürfte laut Goldman Sachs dieses Mal das sogenannte term premium, also die Differenz zwischen langfristigen und kurzfristigen Zinsen, anziehen. Dafür dürften Inflationsunsicherheit und die schrumpfende Fed-Bilanz sorgen, so Goldman Sachs. Anleger könnten deshalb stärker von steigenden Zinsen profitieren, wenn sie auf einen Anstieg bei den langfristigen Zinsen setzen.

Goldman Sachs empfiehlt, den Future auf zehnjährige US-Staatsanleihen zu shorten. Steigende Zinsen entsprechen nämlich sinkenden Kursen von Anleihen (und Anleihefutures). Der Trade lässt sich auch mit CFDs oder Hebelzertifikaten nachbilden. Das Kursziel von Goldman Sachs liegt bei einer zehnjährigen Anleiherendite von 3,0 Prozent, der Stop Loss bei 2,0 Prozent.

Zehnjährige US-Rendite
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Stärkerer Euro: Long EUR/JPY

Goldman Sachs rechnet für 2018 mit einem stärkeren Euro (Ziel für EUR/USD: 1,20) und einem schwächeren Yen (Ziel für USD/JPY: 120). Der Euro dürfte wie bereits in diesem Jahr davon profitieren, dass Anleger ihre früheren Short-Positionen klarstellen und deshalb Euro kaufen müssen. Die politischen Risiken in Europa werden als nicht mehr ganz so schwerwiegend wahrgenommen und die Europäische Zentralbank (EZB) wird ab Anfang 2018 ihre Anleihekäufe reduzieren, was dem Euro weiteren Auftrieb geben dürfte. Im Gegenzug dürfte die japanische Notenbank ihre ultralockere Geldpolitik nach Einschätzung von Goldman Sachs unverändert fortsetzen. Die Goldman-Trader empfehlen deshalb eine Long-Position im Währungspaar EUR/JPY mit einem Ziel bei 140 und einem Stop Loss bei 130.

Euro gegenüber Japanischem Yen (EUR/JPY)
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Anziehendes Wachstum in den Schwellenländern: Long MSCI Emerging Markets

Goldman Sachs erwartet, dass sich das starke Wachstum der Weltwirtschaft auch 2018 fortsetzt und davon besonders die Schwellenländer profitieren können. Zum einen könnten die Unternehmensgewinne gerade in den aufstrebenden Ländern positiv überraschen, zum anderen seien die Bewertungen in den Schwellenländern im Vergleich zu den USA noch günstig.

Goldman Sachs empfiehlt eine Long-Position im MSCI Emerging Markets Index. Dies lässt sich durch den Kauf eines ETFs oder Indexzertifikats umsetzen, der diesen Index abbildet. Das Kursziel im MSCI Emerging Markets Index sieht Goldman Sachs bei 1.300 Punkten, ein Stop Loss wird bei 1.040 platziert. Im folgenden Chart ist ein ETF auf den MSCI Emerging Markets Index abgebildet und nicht der Index selbst.

iShares MSCI Emerging Markets
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Anziehende Inflationserwartungen in der Eurozone: Long 5Y/5Y Forward Inflation Swaps

Diese Tradingidee lässt sich von Privatanlegern nicht umsetzen und wird deshalb nur kurz erläutert. Goldman Sachs erwartet, dass die mittelfristigen Inflationserwartungen in der Eurozone anziehen und empfiehlt eine Long-Position in einem Inflation Forward für den Zeitraum 2023 bis 2028.

Zyklus in Industriestaaten weiter fortgeschritten: Long EMBI Global Index, Short US High Yield iBoxx Index

Nach Einschätzung von Goldman Sachs befinden wir uns in den Industriestaaten bereits in einer späteren Phase beim Kreditzyklus als in den Schwellenländern. Die Renditen bei Unternehmensanleihen in den USA dürften deshalb stärker steigen als in den Schwellenländern. Goldman Sachs empfiehlt eine Long-Position im EMBI Global Index und eine Short-Position bei US-Hochzinsanleihen (High Yield iBoxx Index). Mangels passender Produkte dürfte sich diese Tradingidee von privaten Tradern kaum umsetzen lassen.

Wachstum in Asien: Long INR, IDR, KRW vs. Short SGD, JPY

Goldman Sachs erwartet, dass die Währungen von schnell wachsenden asiatischen Volkswirtschaften 2018 zulegen dürften. So schätzt Goldman Sachs die Aussichten bei der Indischen Rupie, der Indonesischen Rupie und dem Südkoreanischen Won positiv ein. Demgegenüber dürften sich der Singapur-Dollar und der Japanische Yen wegen der geringeren Wachstumsaussichten schwächer entwickeln.

Goldman Sachs empfiehlt eine Long-Position in einem gleichgewichteten Währungskorb aus INR, IDR und KRW gegenüber einem Währungskorb aus SGD und JPY. Für Privatanleger lässt sich leider auch diese Idee nicht umsetzen.

Wachstums- und Rohstoffwährungen boomen: Long BRL,CLP und PEN gegenüber USD

Nach Einschätzung von Goldman Sachs dürften die Währungen von stark wachsenden Ländern sowie von Rohstoffexporteuren (Ausnahme: Erdöl) im kommenden Jahr zulegen. Goldman Sachs empfiehlt deshalb eine Long-Position einem Währungskorb, der zu 25 Prozent aus Brasilianischem Real, 25 Prozent aus Chilenischem Peso und 50 Prozent aus Peruanischem Sol besteht gegenüber dem US-Dollar.

In seiner Gesamtheit lässt sich auch dieser Trade von privaten Tradern nicht umsetzen. Long-Positionen im Brasilianischen Real gegenüber dem US-Dollar (entspricht einer Short-Position in USD/BRL) stehen aber auch Privatanlegern offen.

USD/BRL
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Fazit

Problemlos lassen sich nur drei der sieben Tradingideen auch von Privatanlegern umsetzen. Sieht man sich allerdings die gemischte Performance der Empfehlungen der vergangenen Jahre an, muss dies kein Nachteil sein. Für 2017 wurde beispielsweise eine Short-Position im Währungspaar EUR/USD empfohlen. Tatsächlich legte der Euro aber fast die gesamte Zeit über gegenüber dem Dollar zu.

Was halten sie von den Tradingideen von Goldman Sachs? Sind diese vielleicht sogar eine Kontraindikation? Was sind IHRE Top Trades für 2018? Diskutieren Sie diese Fragen auf der Investment- und Analyseplattform Guidants!

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Über den Experten

Oliver Baron
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Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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