Kommentar
08:53 Uhr, 31.07.2024

Bank of Japan setzt historische Zinswende fort

Jahrzehntelang war Japan ein Garant für ultrabilliges Geld für Spekulanten auf der ganzen Welt. Das ändert sich jetzt, allerdings zunächst nur ganz langsam.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/JPY
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  • Nikkei225 - WKN: 969244 - ISIN: XC0009692440 - Kurs: 39.191,43 Pkt (TTMzero Indikation)
  • USD/JPY - WKN: 965991 - ISIN: XC0009659910 - Kurs: 152,603 ¥ (FOREX)

Der Leitzins in Japan steigt von einer Spanne von 0,0 bis 0,1 % auf 0,25 %, wie die Bank of Japan am Morgen in Tokio mitteilte. Im März hatte die japanische Notenbank die erste Straffung ihrer Geldpolitik seit 17 Jahren verkündet. Damals hatte die Notenbank ihre mehr als anderthalb Jahrzehnte andauernde Negativzinspolitik beendet und den Leitzins von zuvor -0,1 % angehoben.

Die Bank of Japan kündigte am Mittwoch außerdem eine Reduzierung ihres Quantitative-Easing-Programms an, mit dem die Bank of Japan immer noch riesige Beträge in die Finanzmärkte pumpt. Die Zentralbank gab bekannt, dass sie das Tempo ihrer Käufe von japanischen Staatsanleihen (JGB) bis zum ersten Quartal 2026 von derzeit 6 Bio. JPY auf 3 Bio. JPY reduzieren wird. Das Tempo der Käufe soll um 400 Mrd. JPY pro Quartal reduziert werden.

Mit der heutigen Entscheidung setzt die Bank of Japan ihren Abschied von der jahrzehntelangen Ära der Null- und Negativzinsen fort. Nach dem Platzen der Blase am Aktienmarkt und dem Immobilienmarkt in Japan am Ende der 80er Jahre hatte die Bank of Japan viele der geldpolitischen Instrumente, die im Zuge der Finanzkrise und der Coronakrise auch im Westen zum Einsatz kamen, erstmals in neuerer Zeit angewandt. Dazu gehörten etwa großangelegte Käufe von Staatsanleihen im Rahmen von QE-Programmen, um mehr Geld in die Finanzmärkte zu pumpen.

Das Ende der Negativzinsen in Japan dürfte auch Folgen für die Kapitalmärkte in Europa und Nordamerika haben. Wegen der fortgesetzten Niedrigzinsen hat sich der japanische Yen in den vergangenen Jahren im Rahmen des sogenannten Carry Trades wieder zu einer wichtigen Finanzierungswährung auch in Übersee entwickelt. Wegen der niedrigen Zinsen leihen insbesondere Spekulanten Geld billig in Japan und investieren es zu höheren Zinsen in anderen Währungsgebieten und verdienen damit am Zinsspread. Bereits in den vergangenen Jahrzehnten war der sogenannte Yen Carry Trade wichtig für die westlichen Anleihen- und Aktienmärkte gewesen.

Da allerdings die Zinsen in Japan weiterhin deutlich niedriger als in den USA und Europa bleiben, wird es kein schnelles Ende des Yen Carry Trades geben. Hedgefonds und andere Profi-Spekulanten dürften sich auch in den kommenden Jahren mit billigem Geld in Japan versorgen, um Aktien- und Anleihepositionen anderswo auf der Welt zu finanzieren. Allerdings gibt es das Geld in Japan nun nicht mehr ganz so billig wie bisher.

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  • Limes123
    Limes123

    Das Risiko besteht auch durch die Aufwendung des Yens

    10:09 Uhr, 31.07.

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Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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