GOLD: Zinsgetrieben

London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Gold handelt diese Woche trotz des ebenfalls im Aufwind befindlichen US-Dollars weiterhin auf hohem Niveau deutlich über der psychologisch wichtigen Marke von 1.400 US-Dollar je Feinunze. Im Juli wurde bei knapp unter 1.453 US-Dollar pro Unze ein frisches Sechsjahreshoch markiert.

Ob der Goldpreis seinen Aufwärtstrend fortsetzen und sogar deutlich über die Marke von 1.500 US-Dollar je Feinunze steigen kann, schätzt Eugen Weinberg, Leiter der Rohstoffanalyse der Commerzbank, als wahrscheinlich ein. Preistreiber seien Zinssenkungsspekulationen, die zu einem ausgeprägten Rückgang der Anleiherenditen geführt hätten. In Deutschland lagen im Juli die nominalen Anleiherenditen bis einschließlich einer Laufzeit von 15 Jahren temporär im negativen Bereich. Auch die Nominalrenditen von Anleihen anderer Länder der Eurozone ereilte dieses Schicksal. Der damit einhergehende Anlagenotstand treibt die Investoren in alternative Assets. Auch Gold profitiert als „zinslose“ Anlage durch Negativzinsen an Attraktivität.


Zur jüngsten Kursrally bei Gold haben auch die Notenbanken beigetragen, wie Zahlen vom World Gold Council verdeutlichen. Vor allem asiatische Notenbanken haben ihre Reserven kräftig aufgestockt. Beispielsweise erhöhte die People Bank of China (PBoC) im Mai ihre Bestände um 16 Tonnen und setzte im Juni weitere 10 Tonnen Gold oben drauf. Damit hat die Notenbank seit Dezember vergangenen Jahres ihre Goldreserven um insgesamt rund 85 Tonnen (per Ende Juni) erhöht.

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