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10:09 Uhr, 11.04.2024

Gold weiter nahe Allzeithoch

Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen der Federal Reserve Bank (Fed) hat mit den gestrigen US-Verbraucherpreisinflationsdaten einen massiven Dämpfer bekommen.

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    Kursstand: 2.334,98 $/oz. (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Gold erholt sich am Donnerstagvormittag von seinem gestrigen Kursrücksetzer infolge der stärker als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten. Mit bislang 2.346,81 US-Dollar pro Unze im Hoch liegt das am 9. April 2024 bei 2.365,24 US-Dollar je Feinunze markierte Allzeithoch weiterhin in greifbarer Nähe.

Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen der Federal Reserve Bank (Fed) hat mit den gestrigen US-Verbraucherpreisinflationsdaten einen massiven Dämpfer bekommen. Gemeldet wurde, dass die Inflation im März überraschend deutlich auf 3,5 Prozent im Jahresvergleich gestiegen ist. Analysten hatten im Konsens mit einer Inflationsrate von 3,4 Prozent gerechnet, nach 3,2 Prozent im Februar. In der Kernrate ergibt sich eine Teuerung um 3,8 Prozent wie zuletzt. Erwartet worden war ein Rückgang auf 3,7 Prozent.

Zudem zeigt das Sitzungsprotokoll des letzten US-Notenbanktreffens vom 20. März 2024, dass die Fed-Mitglieder bereits damals von dem nur schleppenden Rückgang der Inflation enttäuscht waren.

Laut FedWatch Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Leitzinsen nach dem Juni-Treffen der Fed niedriger liegen werden als heute, von gestern mehr als 50 Prozent auf nun nur noch 16,9 Prozent eingebrochen, während die Wahrscheinlichkeit niedrigerer Leitzinsen nach dem Juli-Treffen von gestern fast 80 Prozent auf heute nur noch 43,5 Prozent zurückgegangen ist.

Doch nicht nur der erwartete Zeitpunkt einer ersten Zinssenkung hat sich deutlich nach hinten verschoben, wobei die erste Zinssenkung nun im September erwartet wird, auch der Umfang der erwarteten Zinssenkungen ist auf nun nur noch zwei Zinsschritte um jeweils 25 Basispunkte zurückgegangen. Die Fed hatte im März noch drei Zinssenkungen in Aussicht gestellt, während Händler Anfang des Jahres noch eine Lockerung um insgesamt 150 Basispunkte eingepreist hatten.

„Zwei Zinssenkungen im Jahr 2024 erscheinen nun wahrscheinlicher, da die Fed mehr Vertrauen gewinnen möchte, dass die Inflation nachhaltig in Richtung ihres Ziels tendiert", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Nicholas Chia, Asien-Makro-Stratege bei Standard Chartered. Die Daten deuteten eindeutig daraufhin, dass keine Notwendigkeit für übereilte Zinssenkungen bestehe, heißt es weiter.

Während der US-Dollar, mit dem Gold für gewöhnlich negativ korreliert ist, auf ein Fünfmonatshoch kletterte, zeigt sich das Edelmetall mit dem nur geringfügigen Rückgang von seinem frischen Allzeithoch recht widerstandsfähig gegenüber den eingetrübten US-Zinssenkungsaussichten.

Ein Grund dafür ist, dass Gold angesichts der angespannten geopolitischen Situation mit den Kriegen im Nahen Osten und der Ukraine nach wie vor als „sicherer Hafen“ gefragt ist. Zudem bekommt das Edelmetall Unterstützung von der Sorge um sich weltweit verschlechternde wirtschaftliche Bedingungen sowie den anhaltenden Goldkäufen wichtiger Zentralbanken, darunter den 17. Monat in Folge die People's Bank of China.

Die Aussicht auf sinkende US-Zinsen ist für gewöhnlich positiv für das zinslose Gold – und umgekehrt. Gegen 10:05 Uhr MESZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Plus von 0,14 Prozent bei 2.336,73 US-Dollar je Feinunze.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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