Gold: US-Inflation im Fokus

Gold gibt am Dienstagvormittag einen Teil seiner gestrigen Erholungsgewinne wieder ab, die das Edelmetall nach Erreichen eines Dreieinhalbwochentiefs bei 1.931,52 US-Dollar je Feinunze gemacht hat. Im Tief erreichten die Notierungen heute bislang 1.943,68 US-Dollar pro Unze.

Im Fokus liegen die am Nachmittag zur Veröffentlichung kommenden US-Inflationsdaten für Oktober, die neue Hinweise darauf geben könnten, ob die Federal Reserve Bank (Fed) ihre Leitzinsen weiterhin unverändert auf dem Niveau von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen oder diese zur Bekämpfung der hartnäckigen Inflation noch einmal anheben wird.

In der vergangenen Woche hatte Fed-Chef Jerome Powell mit seinen hawkischen Äußerungen Spekulationen am Markt auf baldige Zinssenkungen zurückgedrängt. Laut einer Reuters-Umfrage erwarten Analysten im Konsens, dass die US-Verbraucherpreise im Oktober im Monatsvergleich um 0,3 Prozent und im Jahresvergleich um 4,1 Prozent gestiegen sind. Beide Konsensschätzungen entsprechen den im September gemeldeten Werten.

Zudem stehen in dieser Woche weitere Reden von Fed-Vertretern an, die Marktbeobachtern zufolge wie Fed-Chef Powell die Tür für weitere Zinserhöhungen offen lassen dürften – ein Belastungsfaktor für das zinslose Gold.

Ein wenig Unterstützung bekommt das Edelmetall von den getrübten weltwirtschaftlichen Aussichten. Erwartet wird, dass die heute anstehenden Daten zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) in der Eurozone zeigen werden, dass die Wirtschaft im dritten Quartal geschrumpft ist. Auch der anhaltende Krieg zwischen Israel und der Hamas sorgt weiterhin für eine gewisse Nachfrage nach Gold als „sicherem Hafen“, wenn auch in geringerem Ausmaß als zu Beginn des Kriegs.

Gegen 9:55 Uhr MEZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Minus von 0,03 Prozent bei 1.945,40 US-Dollar je Feinunze.

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