Fundamentale Nachricht
08:36 Uhr, 09.03.2015

Gold: US-Behörden lassen nicht locker

Die Ermittlungen zu möglichen Manipulationen des Goldpreisfixings untersuchen nach Meinung von Martin Siegel, Rohstoffexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH, nicht die wahre Manipulation, die große strategische Positionen betrifft.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
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    Kursstand: 1.172,78 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Silber
    ISIN: XC0009653103Kopiert
    Kursstand: 15,91 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Bad Salzuflen (BoerseGo.de) – Nach einem starken Jahresstart ist der Goldpreis wieder deutlich gefallen. Das gelbe Metall schloss den Februar mit einem Minus von 5,4 Prozent bei einem Kurs von 1.213 US-Dollar ab und verlor somit fast den gesamten Jahresgewinn. Auch die physische Nachfrage hat im Februar deutlich nachgelassen. „Zusätzlich haben auch die großen Gold-ETFs nach massiven Zuflüssen in den vergangenen Monaten im Februar wieder Abflüsse verzeichnet“, sagt Martin Siegel, Rohstoffexperte und Geschäftsführer der Stabilitas GmbH. Auf Euro-Basis laufe es für Gold jedoch weiterhin gut. „Seit Jahresbeginn kann das Edelmetall ein Plus von rund acht Prozent behaupten“, so Siegel weiter.

Ein weiteres Thema im Februar waren die Manipulationsermittlungen der US-Aufsichtsbehörden gegen zehn Großbanken. Nachdem die europäischen Finanzaufsichtsbehörden ihre Ermittlungen zu möglichen Manipulationen des Goldpreisfixings ohne Ergebnisse eingestellt haben, lassen die US-Behörden nicht locker und ermitteln weiter. Diese Ermittlungen würden jedoch nicht die wahre Manipulation untersuchen. „Die echte Goldpreismanipulation betrifft große strategische Positionen von tausenden Tonnen, die von Zentralbanken an Investmentbanken verliehen werden und als Spekulationsmasse preisbestimmend an den Märkten zum Einsatz kommen. Diese Positionen haben einen deutlich größeren Einfluss auf die Goldpreisbildung als die jetzt untersuchten Markteingriffe im Umfeld des Fixings“, sagt Siegel. Erst vor kurzem hätte die Österreichische Zentralbank zugegeben, dass es diese Shortpositionen gibt.

Auch der kleine Bruder Silber war im Februar in der Abwärtsbewegung und verlor 3,5 Prozent. „Es ist etwas erstaunlich, dass sich Silber besser gehalten hat als Gold. Wenn man jedoch die relativ schlechte Silberperformance im Jahresverlauf 2014 bedenkt, könnte man das als eine fundamentale Angleichung interpretieren“, sagt Siegel.

Bei Platin geht es weiter bergab. Mit einem Schlusskurs von 1.189 US-Dollar pro Feinunze verlor das Industriemetall im vergangenen Monat 4,1 Prozent und stürzte zwischenzeitlich auf ein Fünfeinhalb-Jahres-Tief. Im Gegensatz dazu konnte Palladium wieder an Fahrt gewinnen und legte im Februar um 5,4 Prozent zu. „Damit wird Gold weiterhin teurer als Platin gehandelt. Fundamental ist die Platinschwäche kaum zu erklären, denn für 2015 wird weiterhin ein Angebotsdefizit von über 1,1 Millionen Unzen erwartet“, sagt Siegel.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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