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17:07 Uhr, 18.08.2020

Gold tanzt wieder

Analysten der Citigroup haben jüngst ihre kurzfristigen Aussichten für Gold angehoben und sehen nun ein Preispotenzial für die kommenden sechs bis 12 Monate von 2.100 Dollar/Unze. Auch ein Durchbrechen der Marke von 2.300 Dollar erscheine plausibel.

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    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.996,28003 $/oz. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

New York/ London/ Frankfurt (Godmode-Trader.de) - Die Konsolidierung bei Gold scheint vorüber. Am Dienstag kostete die Feinunze des Edelmetalls wieder mehr als 2.000 Dollar. Bis zu 2.015 Dollar wurden bezahlt, bevor Gewinnmitnahmen den Preis wieder knapp unter die runde Schwelle drückten. Seit gestern Nachmittag hat Gold zwischenzeitlich rund 65 Dollar zulegen können. Anfang August hatte der Preis ein Rekordhoch von 2.075 Dollar markiert, bevor es rasant mit 1.862 Dollar hinabging. Nach und nach kam die Notiz aber zurück in Richtung der markanten 2.000er Schwelle.

Stützend wirkten der schwache Dollar, was den Goldpreis optisch verbilligt, und die fallende Rendite für 10-jährige US-Staatsanleihen, womit die Realzinsen in den USA stärker in den negativen Bereich abrutschten. „Die Aufhellung der Stimmung gegenüber Gold zeigt sich auch darin, dass die von Bloomberg verfolgten Gold-ETFs gestern zum ersten Mal seit sieben Handelstagen wieder Zuflüsse verzeichneten“, bemerkten die Rohstoffanalysten der Commerzbank.

Unterdessen wurde der US-Dollar-Index zuletzt bei 92,55 Punkten gehandelt, was einem Rückgang von 0,28 Prozent gegenüber dem Vortag entspricht. Laut Analysten von Brown Brothers Harriman besteht nun die Gefahr, dass der US-Dollar unter 90 Punkte fallen könnte, da die Rezessionssorgen zunehmen würden. Der Dollar sei nun den fünften Tag in Folge gefallen. „Die Verzögerungen bei dem geplanten Konjunkturpaket stützen unsere Ansicht, dass die US-Wirtschaft im dritten Quartal unterdurchschnittlich abschneiden wird, was sich auch in einer anhaltenden Unterperformance des Dollar niederschlagen dürfte".

Neben mit dem schwachen US-Dollar und fallenden realen Anleiherenditen tragen laut Rohstoffanalysten auch die zunehmenden geopolitischen Spannungen zwischen China und den USA dazu bei, dass sich Anleger wieder dem Gold zuwenden. Dabei sei es nur eine Frage der Zeit, bis die Preise wieder neue Allzeithochs markierten. „Trotz der Korrektur der vergangenen Woche sind die Faktoren, die den Goldpreis zum Tanzen gebracht haben, immer noch präsent. Die Zentralbanken und die Staatsdefizite bleiben im Spiel, die US-Wahlen stehen vor der Tür, und die Spannungen mit China werden eher noch schlimmer", zitierte das Portal Kitco den Marktanalysten Marios Hadjikyriacos von der Brokerfirma XM.

Analysten der Citigroup haben jüngst ihre kurzfristigen Aussichten für Gold angehoben und sehen nun ein Preispotenzial für die kommenden sechs bis 12 Monate von 2.100 Dollar/Unze. Auch ein Durchbrechen der Marke von 2.300 Dollar erscheine plausibel. Das Rekordtempo der Zuflüsse von ETF-Anlegern, ein schwächerer US-Dollar und negative Realrenditen seien die Hauptgründe für den Anstieg, hieß es.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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