Gold steigt nach US-Zinserhöhung auf Dreiwochenhoch
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Gold legt nach dem Zinsentscheid der Federal Reserve Bank (Fed) im Umfeld eines auf breiter Basis zurückfallenden US-Dollars zu und hat am Donnerstagmorgen mit bislang 1.748,27 US-Dollar je Feinunze in der Spitze ein knappes Dreiwochenhoch erreicht.
Die US-Notenbank hat am Mittwochabend ihren Leitzins um weitere 75 Basispunkte auf eine Spanne von nun 2,25 bis 2,50 Prozent angehoben. Dies ist die zweite Erhöhung in dieser ungewöhnlichen Größenordnung in Folge, nachdem es zuvor seit 1994 maximal Anhebungen um einen halben Prozentpunkt gegeben hatte. Die Entscheidung fiel einstimmig und war von Analysten im Konsens so erwartet worden.
Im Begleitstatement wies die Fed darauf hin, dass die konjunkturelle Dynamik nachgelassen habe, der Arbeitsmarkt aber weiterhin robust sei, während die Inflation nach wie vor viel zu hoch sei. Man sei fest entschlossen, die Inflation wieder auf das Ziel von zwei Prozent zu senken, betonte Fed-Chef Jerome Powell auf der anschließenden Pressekonferenz. Ein weiterer ungewöhnlich großer Zinsschritt sei beim nächsten Zinsentscheid im September möglich, diese Entscheidung hänge aber von den Wirtschaftsdaten bis dahin ab, so Powell.
„Vor dem Hintergrund der anhaltenden Stimmungseintrübung und der Tatsache, dass in diesem Jahr die Zinsen bereits um insgesamt 2,25 %-Punkte angehoben wurden, könnte sich der Zinspfad in den kommenden Monaten abflachen. Marktseitig werden rund 100 Basispunkte auf den bis Jahresende verbleibenden drei FOMC-Sitzungen erwartet“, schreiben die Analysten Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg im aktuellen „Tagesausblick“.
„Powell ließ die Tür für eine Überprüfung der Zinssituation offen und stellte als eine Art Licht am Ende des Tunnels in Aussicht, dass sich die Zinserhöhungen nicht bis ins nächste Jahr hinein fortsetzen werden", zitiert die Nachrichtenagentur Reuters ED&F-Man-Capital-Markets-Analyst Edward Meir. „Das drückte den Dollar und die US-Renditen nach unten und verursachte die Aufregung, die wir beim Gold sahen. Kurzfristig dürfte der Goldpreis weiter steigen und gute Chancen haben, im nächsten Monat den Widerstand zwischen 1.780 und 1.800 US-Dollar zu testen“, so Meir.
In den Fokus rücken nun die heute anstehenden Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal. Analysten erwarten im Konsens, dass die US-Wirtschaft nach minus 1,6 Prozent im ersten Quartal in den drei Monaten bis Ende Juni annualisiert um 0,5 Prozent im Quartalsvergleich gewachsen ist, sodass sich die US-Wirtschaft technisch gesehen derzeit nicht in einer Rezession befindet.
Gegen 10:25 Uhr MESZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Plus von 0,78 Prozent bei 1.746,65 US-Dollar je Feinunze.
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