Gold setzt Anstieg auf Dreiwochenhoch fort
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London (GodmodeTrader.de) – Gold setzt zum Wochenschluss nach der geldpolitischen Straffung mehrerer großer Notenbanken im Umfeld von Verlusten des US-Dollars seinen Anstieg der vergangenen Handelstage fort. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 1.809,77 US-Dollar je Feinunze.
Nachdem am Mittwochabend bereits die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins zwar unverändert belassen, jedoch den beschleunigten Ausstieg aus den Wertpapierkäufen bekannt gegeben und zudem für 2022 und 2023 jeweils drei Zinserhöhungen angekündigt hat, folgten am Donnerstag die geldpolitischen Entscheidungen der Bank of England (BoE) und der Europäischen Zentralbank (EZB).
Die BoE hob als erste Zentralbank aus der Gruppe der G7-Staaten überraschend ihren Leitzins an und deutete die Notwendigkeit weiterer Zinsstraffungen an, die jedoch in moderatem Tempo erfolgen sollen. Der Ausleihesatz wurde in einem ersten Schritt um 15 Basispunkte auf 0,25 Prozent erhöht. Analysten hatten im Konsens mit keiner Änderung des Zinsniveaus gerechnet. Die Entscheidung fiel im Geldpolitischen Rat nicht einstimmig. Im gleichzeitig veröffentlichten Protokoll der Sitzung heißt es, dass das Auftauchen der Omikron-Variante eigentlich für ein Abwarten gesprochen habe, um die Auswirkungen der neuen Mutante auf die Wirtschaft zu prüfen. Andererseits habe der hohe Preisauftrieb eine zeitnahe Straffung erfordert.
Die EZB hält hingegen trotz der hohen Inflation an ihrer ultralockeren Geldpolitik fest. Zwar wurde bekannt gegeben, dass das in der Corona-Krise aufgelegte Notfall-Anleihenkaufprogramm PEPP wie geplant Ende 2022 auslaufen soll, allerdings soll das alte Anleihenkaufprogramm APP, das noch aus Zeiten der Euro-Krise stammt, verstärkt genutzt werden. Geplant ist eine Aufstockung der monatlichen Anleihenkäufe auf 40 Milliarden Euro im zweiten Quartal 2022 und 30 Milliarden Euro im vierten Quartal 2022. Ab Oktober 2022 sollen die Käufe dann wieder wie derzeit bei 20 Milliarden Euro monatlich liegen.
Von geldpolitischer Wende also bei der EZB bislang keine Spur – und das trotz der hohen Inflation, die nun auch 2022 laut EZB deutlich erhöht bleiben dürfte. Gerechnet wird für 2022 im Euroraum nun mit einer Inflationsrate von 3,2 Prozent - fast doppelt so viel wie bei der letzten Prognose vor drei Monaten mit 1,7 Prozent veranschlagt. EZB-Präsidentin Christine Lagarde begründete die Entscheidungen mit der großen Unsicherheit im Zuge der Corona-Krise, die weiterhin eine lockere Geldpolitik notwendig mache. „Es ist sehr unwahrscheinlich, dass wir im kommenden Jahr die Zinsen anheben", so Lagarde.
Am Freitagmorgen hat nun die Bank of Japan (BoJ) ihre geldpolitische Entscheidung bekannt gegeben und den Leitzins unverändert bei minus 0,10 Prozent belassen. Die Zielrendite der zehnjährigen Staatsanleihen liegt weiterhin um die null Prozent. Die BoJ behielt ihren dovishen Ton bei, beschloss jedoch eine Reduzierung der Covid-19-Notfallfinanzierung. So wird die BoJ ab April 2022 den Kauf von Unternehmensanleihen und Commercial Papers auf fünf Billionen Yen und damit das Niveau zu Beginn der Coronakrise senken. Derzeit liegt das Limit bei 20 Billionen Yen. Anders als andere Länder hat Japan nicht mit einer erhöhten Inflation zu kämpfen.
Gegen 10:45 Uhr MESZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Plus von 0,49 Prozent bei 1.807,78 US-Dollar je Feinunze.
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