Fundamentale Nachricht
16:48 Uhr, 20.01.2017

Gold: Nur Hiobsbotschaften für das gelbe Edelmetall?

In den kommenden Monaten dürften laut Experten zwei Haupt-Faktoren auf dem Goldpreis lasten: Steigende Zinsen in den USA sowie eine starker US-Dollar. Keine erquicklichen Aussichten für das Edelmetall.

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  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.204,200 $/Unze (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Stuttgart/ London (Godmode-Trader.de) - Der Stabswechsel im Weißen Haus stellt eine neue große unbekannte Variable für die Weltfinanzmärkte dar. Nach Ansicht von Thorsten Proettel, Investmentanalyst bei der LBBW ist der neue US-Präsident Donald Trump für den Goldmarkt ausgesprochen wichtig. „Trumps Wahl im November führte zuerst zu einer Aufwertung des US-Dollars und einem Rückgang des Goldpreises. Umgekehrt sorgten zuletzt Zweifel, ob nicht doch zu viele Vorschusslorbeeren an Trump verteilt wurden, zu einer leichten Abwertung der US-Währung gegenüber dem Euro. Der Goldpreis vollzog diesen Wechsel ebenfalls und verteuerte sich um rund 70 US-Dollar“, schreibt Proettel im aktuellen Commodity Weekly.

Unabhängig von den erhofften oder befürchteten wirtschaftspolitischen Eingriffen des neuen US-Präsidenten dürften laut dem Rohstoffexperten in den kommenden Monaten zwei Haupt-Faktoren auf dem Goldpreis lasten. Erstens befinde sich die US-Konjunktur weiterhin im Aufwind und die Inflationsrate steige derzeit deutlich an. „An Leitzinserhöhungen durch die Notenbank dürfte 2017 deshalb kein Weg vorbeiführen und steigende Zinsen sind bekanntlich schlecht für zinslose Edelmetalle“, erklärt Proettel.

Zweitens dürfte ein fortgesetzter Renditenanstieg die Attraktivität des US-Dollars erhöhen, so dass sich der Wechselkurs wieder in Richtung Parität bewegen dürfte. „Dies ist grundsätzlich ebenfalls eine Hiobsbotschaft für die internationale Goldnotierung“, urteilt Proettel. Wenn Trump für eine Beschleunigung der Konjunktur beziehungsweise der Inflation und einen stärkeren US-Dollar sorge, dann verstärke sich der Effekt. „Wenn der Immobilienmogul im umgekehrten Fall die Märkte enttäuschen wird, dann dürfte der Druck abnehmen“.

Nichtsdestotrotz rechnet die LBBW in den kommenden Monaten mit einem Anstieg der Gold-Notierungen in Richtung der 1.300-US-Dollar-Marke. „Voraussichtlich steigt die Inflationsrate in den USA schneller als die Zinsen, so dass die Realrendite für Anleger weiterhin niedrig bleibt oder sogar noch weiter abschmilzt“, glaubt Analyst Proettel. Die besser als erwartet laufende Konjunktur in China dürfte 2017 zu wieder höheren Goldkäufen führen. Und daneben bleibt die desolate Lage in Europa weiterhin bestehen.

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1 Kommentar

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  • Heinz15
    Heinz15

    Nicht steigende Zinsen per se sind schlecht für den Goldpreis, sondern steigende Realzinsen. Wenn die Inflation stärker steigt als die Zinsen, sinken jedoch die Realzinsen.

    Warten wir´s ab

    08:52 Uhr, 23.01. 2017

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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