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09:54 Uhr, 23.03.2023

Gold legt nach Fed-Entscheid wieder Richtung 2.000er-US-Dollar-Marke zu

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat ihren Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf eine Spanne von nun 4,75 bis 5,00 Prozent angehoben, jedoch ihre Rhetorik mit Blick auf weitere Zinsanhebungen abgeschwächt.

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    Kursstand: 1.976,36 $ (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Gold legt nach dem gestrigen Zinsentscheid der Federal Reserve Bank (Fed) wieder in Richtung der runden 2.000er-US-Dollar-Marke zu. Im Hoch erreichten die Notierungen am Donnerstagvormittag bislang 1.983,34 US-Dollar je Feinunze.

Die Fed hat am Mittwochabend ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet um weitere 25 Basispunkte auf eine Spanne von nun 4,75 bis 5,00 Prozent angehoben. Gleichzeitig änderten die Währungshüter jedoch ihre Rhetorik mit Blick auf die weitere Zinsentwicklung. „Der Ausschuss geht davon aus, dass eine gewisse zusätzliche Straffung der Geldpolitik angemessen sein könnte", heißt es im Begleitstatement zum Zinsentscheid. Zuvor war von „weiteren fortgesetzten Zinserhöhungen" die Rede.

Laut dem sogenannten „Dot Plot“ sehen die Mitglieder des Offenmarktausschusses den Leitzins Ende 2023 im Median wie bisher bei 5,10 Prozent. Dies würde auf eine weitere Zinserhöhung um 0,25 Prozentpunkte hindeuten. In der anschließenden Pressekonferenz betonte Fed-Chef Jerome Powell, dass niemand die Entschlossenheit der Fed anzweifeln sollte, die Inflation wieder auf zwei Prozent zu senken. Falls die Zinsen stärker angehoben werden müssten als erwartet, werde man dies tun.

Trotz dieser durchaus auch hawkischen Töne werten Marktbeobachter die veränderte Rhetorik als Signal, dass die Fed zur Verhinderung weiteren wirtschaftlichen Gegenwinds eine Pause bei der Straffung der Geldpolitik in Betracht zieht und auch bereits nahe dem Ende ihres Zinserhöhungszyklus angekommen ist. Zudem senkte die Fed ihre Wachstumsprognose für das laufende Jahr.

Die Änderung der Fed-Politik folgt auf den Zusammenbruch mehrerer kleiner US-Banken infolge des starken Anstiegs der US-Leitzinsen im vergangenen Jahr. Dazu sagte Powell: „Das US-Bankensystem ist solide und widerstandsfähig" und verfüge über ausreichend Kapital und Liquidität. Die Einlagen der Sparer seien sicher. Zuletzt hätten sich auch die Abflüsse bei den Banken stabilisiert. Die aktuellen Entwicklungen würden jedoch voraussichtlich zu engeren Kreditbedingungen für Haushalte und Unternehmen führen und die wirtschaftliche Aktivität, Einstellungen und Inflation belasten, so Powell.

Gold profitiert von der Aussicht auf eine Verlangsamung des US-Wirtschaftswachstums und eine weniger restriktive US-Geldpolitik. In der vergangenen Woche hatte das Edelmetall angesichts der Sorgen um eine schwelende Bankenkrise bei 2.009,23 US-Dollar je Feinunze ein Einjahreshoch erreicht. Die Investmentbank Goldman Sachs erklärte, dass Gold nach wie vor der beste „sichere Hafen“ sei, und hob ihr Kursziel von 1.950 auf 2.050 US-Dollar pro Unze an.

Gegen 9:50 Uhr MEZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Plus von 0,56 Prozent bei 1.976,54 US-Dollar je Feinunze.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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