Kommentar
21:09 Uhr, 29.08.2018

GOLD - ist die Zeit des Edelmetalls als sichere Anlage vorbei?

Die letzten Monate waren für Goldanleger ernüchternd. Keine Unsicherheit – ob Handelskrieg oder Iran – konnte den Preis nach oben bewegen. Gold fiel sogar. Ist die Zeit von Gold als sichere Anlage vorbei? Und warum kauft eigentlich Russland Gold?

Erwähnte Instrumente

  • Gold
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    Aktueller Kursstand:   (JFD Brokers)

Die Geister spalten sich über diese Frage. Einige Anleger fühlen sich jetzt erst einmal bestätigt. Sie hielten Gold schon immer für eine unsinnige Anlage. Gold zahlt keine Zinsen oder Dividenden. Es ist nicht produktiv. Als Anlage für die Geldvermehrung taugt es daher nicht.

Im besten Fall ist Gold für Schmuck geeignet, aber nicht mehr. Als Anlage ist Gold geradezu unvernünftig. Das meinen nicht nur radikale Einzelpersonen, sondern auch Investorenlegenden wie Buffett.

Seit 2011 hat Gold keine Rendite mehr gebracht. Aktien sind im gleichen Zeitraum sehr attraktiv gewesen. Wer das Rennen macht, ist so klar, dass man darüber gar nicht diskutieren muss. Noch eindeutiger hat Gold gegen die neue Anlageklasse Kryptowährungen verloren.

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Gold langfristig

Einige Kryptoanhänger sehen die neue Anlageklasse als Goldersatz. Bitcoin und Co. sind demnach das bessere Gold. Wer auf Gold setzt, ist selber schuld und antiquiert. Kryptos können nicht beliebig vermehrt werden. Das teilen sie mit Gold. Darüber hinaus sind sie aber viel einfacher und schneller handelbar.

Vieles spricht dafür, dass die große Zeit von Gold vorbei ist. Genau das sollte allerdings hellhörig machen. Gold lässt sich meiner Meinung nach immer noch nicht durch eine andere Anlage ersetzen.

Buffett hat natürlich Recht, dass Gold als Investment nicht viel taugt. Gold ist kein Investment. Es ist für den Werterhalt gedacht. Ein Investment soll Rendite bringen. Eine Anlage in Gold soll den Wert erhalten. Das ist ein wesentlicher Unterschied.


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Gold erfüllt diesen Zweck seit mehr als 2000 Jahren. So schnell wird sich das nicht ändern. Die derzeitige Underperformance von Gold kann man nicht wegdiskutieren. Sie ist aber auch nicht neu. Es ist nicht das erste Mal, dass Gold keine Performance zeigt. Das zermürbt Anleger. Irgendwann setzt sich die Meinung durch, dass Gold nichts mehr taugt. In den Folgejahren werden Anleger dann eines Besseren belehrt.

Chart: Langfristiger Gold-Verlauf

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Das Vertrauen in Gold ist nämlich durchaus noch vorhanden. Bestes Beispiel ist Russland. Russland kauft Gold – tonnenweise. Gold ist Geldersatz. Es hat dabei viele Vorteile. Alle anderen Anlagen sind an eine Währung gebunden. Wer z.B. US-Anleihen kauft, hat ein Dollarrisiko. Wer deutsche Aktien kauft, muss auf den Euro setzen.

Gold hingegen ist einfach Gold. Es unterliegt keiner staatlichen Kontrolle. Es kann nicht effektiv sanktioniert werden. Genau das reizt Russland an Gold. Wegen der Sanktionen der USA sind Dollaranlagen ein Problem und ein Risiko. Bei Gold ist das anders.

Keine andere Anlage bietet das. Gold erfüllt immer noch seinen Zweck. Die Zeit des Goldes als eine der wenigen Anlagen bzw. sogar der einzigen Anlage, die werterhaltend ist und nicht der staatlichen Kontrolle unterliegt, hat keine Konkurrenz. Die Performance mag derzeit ernüchternd sein. Wer Geduld hat, muss sich darüber aber keine Sorgen machen.

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11 Kommentare

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  • AndyMueller
    AndyMueller

    Gold wird niemals seine Funktion verlieren. Seit ca 500 vor Christus wird Gold als Wert erhaltenes Instrument verwendet. Wenn jetzt alle Leute schreien und weinen weil ihnen die Performance von Gold innerhalb der letzten fünf Jahre nicht gefallen hat, dann kann man darüber eigentlich nur müde lächeln. Schauen wir uns doch die Performance von Gold über die letzten 10 Jahre an. Oder die letzten 20. Oder die letzten 50. Oder die letzten 100. Das Problem mit Charttechniken und anderen kurzfristigen Analysen ist, dass diese hauptsächlich für Aktien und ähnliche Finanzinstrumente erstellt wurden. Das hat mit Gold und einem Investment in Gold wirklich überhaupt nichts zu tun. Ich möchte darauf jetzt nicht ausführlich eingeben, es gibt sehr gute Webseiten die sich mit dem Thema Investment in Gold ausführlich befassen: https://www.goldkaufen.de/ratgeber/warum-gold-und-silber-kaufen/ Was ich aber sagen möchte ist, dass ich dem Autor in seinem Schlusswort nur zustimmen kann. Wer Geduld hat, und sich nicht von dir oder Angst leiten lässt, und nicht versucht den täglichen spielen der Märkte entgegenzuwirken, der wird an Gold seine Freude haben. Auf Gold ein bisschen nach oben geht oder nach unten spielt überhaupt keine Rolle. Das ist nicht das Ziel eines Investments in Gold oder Silber. Sehr vieles spricht dafür, dass man in seinem Portfolio ca 5 bis 10% Gold und Silber halten sollte. Dies wird ein Portfolio in einer richtigen Krise vor dem Ruin schützen. Und wenn ich von einer richtigen Krise spreche, dann rede ich nicht von politischen Meinungsverschiedenheiten. Es ist völlig egal was von von Trump hält. Es ist völlig egal was man von Erdogan hält. Wann muss die gesamt Weltwirtschaft betrachten. Im Moment läuft die Wirtschaft gut. Man kann noch so viele Krisen benennen die angeblich im Moment im Gange sind. In der Realität wächst die Wirtschaft global stetig und gut. Einzelne Krisenherde in Venezuela oder irgendwo in Afrika haben doch für Gold überhaupt keine Auswirkungen.

    13:57 Uhr, 30.08. 2018
  • Goldstückle
    Goldstückle

    ich schmeisse meine Glaskugel an und gebe msl eine Prognose ab. Bodenbildung bei 1200 Bestätigung heute mit Schlusskurs über 1208. Dann 1250 am Ende der Woche, kurze Konsolidierung Bestättigung 1300, 1367, 1400 jeweils das selbe Lied bei den letzten beiden wird es der Fantasie der Bullen überlasaen ob es weiter geht

    08:23 Uhr, 30.08. 2018
  • Goldstückle
    Goldstückle

    ich sehe es so wie Glasteller... Herr Schmale schauen sie sich das Monatschart an. Dort identifiziert man einen Aufwärtstren, der kurz unterbrochen wurde und jetzt wieder voll intakt ist, also ein gültiges Kaufsignal. Gold kommt rwin schon Charttechnisch wieder und spätestens wenn wir schon rein saisonal bedingt ein neues Too bilden weiss mal wieder keiner warum.

    07:58 Uhr, 30.08. 2018
  • Joey-the-bee
    Joey-the-bee

    Ihre Goldpreis Prognose ist vernünftig und ich teile sie .

    22:55 Uhr, 29.08. 2018
  • Glattsteller
    Glattsteller

    Ach ich liebe es. Kaum konsolidiert mal der Goldpreis schon machen sich alle Sorgen. Gold und andere Rohstoffe entwickeln sich preislich in viel größeren Zyklen als Aktien, wo die Quartalsberichte die Kurse treiben. Einfach Geduld haben. In 10 oder mehr Jahren steht der Goldpreis bei 3000 bis 4000 $ ist meine persönliche Prognose. Und dieses Gerücht, dass Kryptowährungen Währungen an sich darstellen, hält sich auch standhaft. ES SIND KEINE WÄHRUNGEN. Es sind digitale Recheneinheiten, die in reale Währungen getauscht werden. Sie sind genaugenommen nichts. Es gibt per Definition keine Kategorie, wo diese reinpassen.

    22:42 Uhr, 29.08. 2018
  • new-agens
    new-agens

    Zusatz: Freiheit gibt´s heuer nur noch analog.

    21:47 Uhr, 29.08. 2018
    1 Antwort anzeigen
  • RoadyO
    RoadyO

    Evtl. sollte man wirklich die nächste Zeit die Bild im Auge behalten, wenn die mit dieser Schlagzeile titeln heißt es All In 😊

    Den Hochpunkt haben die auch nur um ein paar Tage verfehlt mit "Jetzt Gold kaufen!"

    21:40 Uhr, 29.08. 2018
  • Goethe63
    Goethe63

    Guten Tag Herr Schmale, es ist imm wieder erhebend , Ihre Beiträge zu lesen, weil inhaltsreich. Es gibt für mich allerdings einen Wermutstropfen:

    Weshalb beginnt jeder Beitrag von Ihnen, zumindest empfinde ich das so, mit einer Schlagzeile, die an die Bildzeitung erinnert? Verstehen Sie mich bitte nicht miss, denn die Bild ist eine eigene Kategorie des Journalismus, und sollte es auch bleiben.

    21:30 Uhr, 29.08. 2018
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Clemens Schmale
Clemens Schmale
Finanzmarktanalyst

Clemens Schmale hat seinen persönlichen Handelsstil seit den 1990er Jahren an der Börse entwickelt.

Dieser gründet auf zwei Säulen: ein anderer Analyseansatz und andere Basiswerte. Mit anders ist vor allem die Kombination aus Global Makro, fundamentaler Analyse und Chartanalyse sowie Zukunftstrends gemeint. Während Fundamentaldaten und Makrotrends bestimmen, was konkret gehandelt wird, verlässt sich Schmale beim Timing auf die Chartanalyse. Er handelt alle Anlageklassen, wobei er sich größtenteils auf Werte konzentriert, die nicht „Mainstream“ sind. Diese Märkte sind weniger effizient als andere und ermöglichen so hohes Renditepotenzial. Sie sind damit allerdings auch spekulativer als hochliquide Märkte. Die Haltedauer einzelner Positionen variiert nach Anlageklasse, beträgt jedoch meist mehrere Tage, oft auch Wochen oder Monate.

Rohstoffe, Währungen und Volatilität handelt er aktiv, in Aktien und Anleihen investiert er eher langfristig. Die Basiswerte werden direkt – auch über Futures – oder über CFDs gehandelt, in Ausnahmefällen über Optionen und Zertifikate.

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