Gold fällt auf Zweieinhalbwochentief

Gold weitet am Dienstagvormittag seine gestrigen Verluste aus und entfernt sich damit weiter von seinem am 12. April 2024 bei 2.431,45 US-Dollar je Feinunze markierten Allzeithoch. Im Tief erreichten die Notierungen bislang 2.995,41 US-Dollar pro Unze – ein Zweieinhalbwochentief.

Das Edelmetall ist angesichts der geringeren Nachfrage nach einem „sicheren Hafen“ infolge abnehmender Sorgen am Markt über einen größeren Krieg im Nahen Osten weniger gefragt. Zu dieser Einschätzung trug die Nachricht bei, dass der Iran nach dem israelischen Militärschlag keine unmittelbaren Vergeltungsmaßnahmen angekündigt hat. Die geringere Unterstützung seitens der Nachfrage nach einem „sicheren Hafen“ macht Gold auch anfälliger für Verluste infolge der Aussicht auf längerfristig hohe US-Leitzinsen.

Während der erwartete Zeitpunkt für eine erste Zinssenkung seitens der Fed in den letzten beiden Wochen nach stärker als erwartet ausgefallenen US-Verbraucherpreisinflationsdaten und hawkischen Äußerungen von Fed-Vertretern auf September nach hinten gerutscht ist, ist auch das erwarte Ausmaß der Lockerungen am Markt auf nur noch zwei Zinsschritte in diesem Jahr um jeweils 25 Basispunkte geschrumpft. Wochenlang war mit einer ersten Zinssenkung bereits im Juni kalkuliert worden und noch im März hatte die Fed drei Zinssenkungen in diesem Jahr in Aussicht gestellt.

Die nächsten wichtigen US-Daten, die weiteren Aufschluss über die zu erwartende US-Leitzinsentwicklung geben könnten, stehen in dieser Woche am Donnerstag mit dem US-Bruttoinlandsprodukt im ersten Quartal 2024 sowie am Freitag mit dem zu den US-Konsumausgaben (PCE) im März gehörenden Preisindex an, dem bevorzugten Inflationsmaß der Fed. Danach rückt der am 3. Mai 2024 anstehende US-Arbeitsmarktbericht für April in den Fokus.

Die Aussicht auf noch länger hohe US-Zinsen ist prinzipiell negativ für das zinslose Edelmetall. Gegen 9:10 Uhr MESZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Minus von 0,97 Prozent bei 2.304,36 US-Dollar je Feinunze.

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