Gold fällt auf Elfmonatstief
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Gold setzt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag angesichts von Zinsanhebungserwartungen auf breiter Basis seine Talfahrt fort. Mit bislang 1.685,57 US-Dollar je Feinunze im Tief erreichte das Edelmetall den niedrigsten Stand seit August 2021.
Am Markt wird allgemein erwartet, dass die Europäische Zentralbank (EZB) ihren Leitzins heute zum ersten Mal seit 2011 anheben wird. „Ein großer Schritt von 50 Basispunkten kann angesichts der Inflationsentwicklung nicht ausgeschlossen werden und er wäre auch gerechtfertigt, in Aussicht gestellt wurde aber eine Erhöhung um 25 Basispunkte. Im September wird vermutlich nachgelegt und auch für die weiteren Notenbanksitzungen sind Zinserhöhungen zu erwarten, auch wenn das konjunkturelle Umfeld bereits deutlich trüber geworden ist“, schreiben die Helaba-Analysten Ralf Umlauf und Ulrich Wortberg im heutigen „Tagesausblick“.
Im Kampf gegen die viel zu hohe Inflation dürften die Währungshüter eine Abkühlung der konjunkturellen Dynamik in Kauf nehmen. Problematisch sei allerdings ein Anstieg der EWU-Spreads. Er spiegele Rezessionsängste und Zweifel an der Stabilität der Eurozone wider und er gefährde zudem die Transmission der Geldpolitik. Daher stünden die Währungshüter unter Druck, sich auf ein Anti-Fragmentierungsinstrument zu einigen. Dieses werde heute vermutlich vorgestellt, heißt es weiter.
Die Federal Reserve Bank (Fed) hat bereits vor Monaten mit der Straffung ihrer Geldpolitik begonnen. Der nächste Zinsentscheid der Fed steht am 27. Juli an. Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit einer weiteren Erhöhung des Leitzinses um 75 Basispunkte auf dann 2,25 bis 2,50 Prozent aktuell bei 66,8 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung um 100 Basispunkte liegt derzeit bei 33,2 Prozent.
„Es ist klar, dass die Inflationserwartungen zurückgehen, weil die Fed und andere Zentralbanken einen aggressiven Straffungskurs einschlagen, was die Attraktivität von Gold untergräbt", zitiert die Nachrichtenagentur Reeuters Ilya Spivak, Währungsstratege bei DailyFX.
Die Bank of Japan (BoJ) hat über Nacht entschieden, trotz steigender Inflationserwartungen an ihrer ultralockeren Geldpolitik festzuhalten. Der Leitzins verblieb unverändert bei minus 0,10 Prozent und das Renditeziel für zehnjährige Staatsanleihen liegt weiterhin bei null Prozent. Die Inflation dürfte im laufenden Fiskaljahr (bis Ende März 2023) jedoch über das Inflationsziel der BoJ hinaus steigen. Erwartet wird nun ein Anstieg der Verbraucherpreise um 2,3 Prozent, nachdem zuvor mit einer Teuerung um 1,9 Prozent kalkuliert worden war.
Gegen 9:45 Uhr MESZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Minus von 0,28 Prozent bei 1.690,90 US-Dollar je Feinunze.
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