Gold erreicht kurzzeitig ein 9-Wochenhoch

München (GodmodeTrader.de) – Gold profitiert vom Börsendebakel in China und den weltweiten Ansteckungseffekten. Das als sicherer Hafen geltende Edelmetall steigt am Donnerstagmorgen zeitweise auf ein 9-Wochenhoch von über 1.100 USD je Feinunze. In Euro gerechnet verteuert sich Gold auf ein 7½-Wochenhoch von 1.020 EUR je Feinunze.

Den Preis stützt darüber hinaus das gestern veröffentlichte Protokoll der Dezembersitzung der US-Notenbank Fed: Es zeigt, dass die Offenmarktausschuss-Mitglieder auffällig deutlich auf die Abwärtsrisiken für den Inflationsausblick in den USA hingewiesen haben. Einige Mitglieder des Offenmarktausschusses zeigten sich besorgt wegen der niedrigen Inflationsrate und forderten vor weiteren Zinserhöhungen eine Bestätigung, dass die Teuerung tatsächlich anzieht.

Die Offenmarktausschuss-Mitglieder der Fed stimmten darin überein, dass angesichts der erwarteten wirtschaftlichen Entwicklung nur "graduelle" Zinserhöhungen angemessen seien. Der weitere Zinspfad hänge allerdings vom wirtschaftlichen Ausblick und den eingehenden Wirtschaftsdaten ab, so die Fed. Abhängig von der wirtschaftlichen Entwicklung könnten die Zinserhöhungen beschleunigt oder verlangsamt werden.

Entscheidend dürfte nun sein, wie lange die Turbulenzen an den Finanzmärkten andauern: Umso länger die Phase der Unsicherheit andauert, desto stärker dürften die Marktteilnehmer an einer baldigen Fortsetzung des Fed-Zinserhöhungszyklus zweifeln. Nach Meinung des Rohstoff-Teams der Commerzbank wäre diese Entwicklung positiv für Gold, da in diesem Szenario die Opportunitätskosten der Goldhaltung niedrig bleiben würden.