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10:26 Uhr, 17.04.2023

Gold erholt sich von Freitagsverlusten

Hawkische Äußerungen von Fed-Gouverneur Christopher Waller und gute Quartalszahlen aus dem US-Bankensektor haben Gold am Freitag von seinem zuvor erreichten Einjahreshoch bei 2.047,65 US-Dollar je Feinunze zurückfallen lassen.

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    Kursstand: 2.010,54 $ (JFD Brokers) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Gold erholt sich zu Beginn der neuen Handelswoche von seinen kräftigen Freitagsverlusten bis 1.991,90 US-Dollar je Feinunze im Tief. Im Hoch wurde das Edelmetall bislang bei 2.014,83 US-Dollar pro Unze gehandelt.

Zu dem Kursrücksetzer am Freitag um fast zwei Prozent war es nach hawkischen Äußerungen eines Vertreters der Federal Reserve Bank (Fed) gekommen. Fed-Gouverneur Christopher Waller sprach sich für eine weitere Straffung der Geldpolitik aus, um die anhaltend hohe Inflation zu senken. „Da sich die finanziellen Bedingungen nicht wesentlich verschärft haben, der Arbeitsmarkt weiterhin stark und recht angespannt ist und die Inflation weit über dem Zielwert liegt, muss die Geldpolitik weiter gestrafft werden", sagte Waller.

Mit seinen Äußerungen nahm Waller Spekulationen am Markt ein wenig den Wind aus den Segeln, wonach die Fed schon bald eine Pause in ihrem aktuellen Zinserhöhungszyklus einlegen dürfte, bevor es dann im weiteren Jahresverlauf bereits wieder zu Zinssenkungen kommen sollte. Schwächer als erwartet ausgefallene Inflationsdaten und Anzeichen für eine Abschwächung des Arbeitsmarktes hatten diese Vermutung in den letzten Wochen bestärkt, was Gold zu kräftigen Kursgewinnen verholfen und dem Edelmetall am 13. April 2023 bei 2.047,65 US-Dollar je Feinunze ein Einjahreshoch beschert hatte.

Zudem war Gold in den vergangenen Wochen angesichts von Ängsten vor einer Bankenkrise und Rezessionssorgen als „sicherer Hafen“ stark gefragt. Am Freitag wurden jedoch gute Zahlen für das erste Quartal 2023 von JP Morgan Chase, Citigroup und Wells Fargo veröffentlicht, die die Sorgen um den Bankensektor zerstreuten.

Die Analysten der Citibank gaben sich in einer Research-Publikation weiterhin bullisch bezüglich der Goldpreisentwicklung. Ein neues Rekordhoch sei zwar eine wichtige Hürde, der Goldpreis werde aber wahrscheinlich dennoch weiter steigen, hieß es. Die Prognose für den durchschnittlichen Goldpreis im Jahr 2023 hoben die Citi-Analysten um 7,9 Prozent auf 2.050 US-Dollar je Unze an.

In den nächsten Tagen haben die Anleger noch einmal Gelegenheit, die Einschätzung weiterer Fed-Vertreter zur künftigen US-Zinspolitik zu hören, bevor dann im Vorfeld des am 3. Mai 2023 anstehenden, nächsten US-Zinsentscheids die traditionelle Schweigeperiode beginnt. Auf der Agenda stehen in dieser Woche Reden des Präsidenten der New Yorker Fed, John Williams, der Gouverneurin Michelle Bowman und der Gouverneurin Lisa Cook.

Gegen 10:15 Uhr MESZ notiert Gold auf Tagessicht mit einem Plus von 0,38 Prozent bei 2.011,60 US-Dollar je Feinunze. Oberhalb des o.g. Einjahreshochs vom 13. April 2023 bei 2.047,65 US-Dollar pro Unze trifft das Edelmetall am Allzeithoch vom 7. August 2020 bei 2.075,08 auf einen markanten Widerstand.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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