Kommentar
13:35 Uhr, 20.11.2019
Globales Quantitative Easing (QE) wieder auf Billionenkurs
Notenbanken haben wieder auf Lockerung umgeschaltet. Das globale QE wird demnächst wieder eine Jahresrate von fast einer Billion Dollar erreichen.
Bild: © fotomek / Fotolia.com Eigentlich war für dieses Jahr das große QT (Quantitative Tightening) angesagt. Die US-Notenbank war noch zu Jahresbeginn dabei, dem Markt 50 Mrd. Dollar pro Monat zu entziehen. Die EZB war noch lange nicht soweit, kaufte aber zumindest keine Anleihen mehr. In Japan hatte sich QE auf ungefähr 100 Mrd. pro Jahr eingependelt. Theoretisch hätte dem Markt so mit einer Jahresrate von 500 Mrd. Dollar Geld entzogen werden sollen. So kam es aber nicht. Stattdessen musste die Fed QT kürzer fassen als geplant. Anstatt QT kommt nun wieder QE und das gleich mit 60 Mrd. pro Monat. Die EZB und Bank of Japan lassen sich auch nicht lumpen. Die BoJ kauft wieder etwas mehr Anleihen und steuert auf eine Jahresrate von 200 Mrd. zu. Die EZB dürfte es auf knapp 250 Mrd. Dollar bringen. Das große QT war am Ende sehr klein und kaum wahrnehmbar...
Nun kann niemand so genau sagen, ob die wirtschaftliche Schwäche eine Folge von QT war. Vorstellbar ist das fast nicht. Global entzogen Notenbanken dem Markt in der Spitze weniger als 300 Mrd. Dollar. Gemessen an den knapp 13 Billionen, die zuvor in den Markt gepumpt wurden, ist das ein Rundungsfehler.