Gewerkschaften werden mutiger - DGB will Arbeitnehmer am Aufschwung teilhaben lassen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Hamburg (BoerseGo.de) – Nach dem fulminanten Wirtschaftsaufschwung im zweiten Quartal wollen nun auch die Gewerkschaften ihr Stück vom Kuchen abbekommen. "Jetzt sind unsere Leute mal wieder dran", sagte DGB-Chef Michael Sommer dem "Hamburger Abendblatt" am Montag. Die Arbeitnehmer hätten für die Krise mitbezahlt und durch Kurzarbeit auf Lohn verzichtet. Zudem hob Sommer die moderate Lohnpolitik der Gewerkschaften in den vergangenen Jahren hervor. " Aber im Aufschwung halten wir uns nicht mehr zurück."
Bereits am Freitag vergangener Woche hat sich die IG Metall mit der Forderung von sechs Prozent Lohnzuwachs für die Stahlbranche Gehör verschafft. Die Arbeitgeberseite lehnte dies jedoch umgehend ab. Auch Gesamtmetall-Präsident Martin Kannegiesser zeigte sich in der "Bild am Sonntag" zurückhaltend und warnte: "Nach dem tiefsten und brutalsten Einbruch der jüngeren Wirtschaftsgeschichte steht der Aufschwung noch auf wackeligen Beinen." In der Metall- und Elektroindustrie stehen erst Anfang 2012 neue Verhandlungen an. Beide Seiten hatten zuletzt einen Abschluss mit langer Laufzeit vereinbart, der für das Frühjahr 2011 moderate Lohnerhöhungen von 2,7 Prozent vorsieht. Sie könnten jedoch in den Betrieben um zwei Monate vorgezogen werden, auch übertrarifliche Nachschläge sind möglich.
Im zweiten Quaratal war die deutsche Wirtschaft mit 2,2 Prozent im Vergleich zum Vorquartal so stark gewachen wie noch nie seit der Wiedervereinigung. Geschäftklima-Indikatoren zeigen klar nach oben. Allerdings warnen Experten vor Risiken, die sich im Ausland - unter anderem durch die schwächelnde US-Konjunktur - für die boomende deutsche Exportwirtschaft abzeichnen.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.