Analyse
08:15 Uhr, 08.12.2022

GERRESHEIMER – Nach dem Gewinnschock, wie geht es jetzt weiter?

Vor wenigen Tagen hat Gerresheimer, in Vorbereitung auf den Kapitalmarkttag, einen ersten Ausblick auf das Jahr 2023 gegeben. Auch die mittelfristigen Wachstumsaussichten waren ein Thema.

Erwähnte Instrumente

  • Gerresheimer AG
    ISIN: DE000A0LD6E6Kopiert
    Kursstand: 61,400 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Gerresheimer AG - WKN: A0LD6E - ISIN: DE000A0LD6E6 - Kurs: 61,400 € (XETRA)

Dabei fällt eines auf: Kurzfristig ist die Luft raus, da sich die Analystengilde insbesondere vom Geschäftsjahr 2023 mehr versprochen hatte. Der Kursverlust spricht eine deutliche Sprache. Doch mittelfristig könnte Gerresheimer sogar noch etwas stärker wachsen als der Durchschnitt der Analysten derzeit vermutet. Von daher könnten die jüngsten Kursrücksetzer durchaus auch eine Chance sein.

Teure Glasproduktion

Gerresheimer ist ein Verpackungsspezialist für Medikamente aller Art. Glasspritzen, Kunststoffbehälter, Behälter für flüssige Stoffe, einfach alles, was es so geben mag. Gerade im Bereich Glas treffen Gerresheimer steigende Energiekosten stark, denn die Herstellung verteuert sich enorm und ist sehr energieaufwändig.

Wie Gerresheimer berichtet hat, verzeichnete das Unternehmen einen starken Auftragseingang und sieht sich als strategischer Partner für die globale Pharma- und Biotech-Branche. Mit Aufträgen im Bereich High Value Solutions und Medical Devices habe man seine führende Position in attraktiven Märkten ausgebaut, so Gerresheimer.

Mittelfristig erwartet Gerresheimer daher ein organisches Umsatzwachstum von mindestens 10 Prozent. Analysten hatten hier bislang eher Erwartungen im Bereich von 7 bis 8 Prozent. Die adjustierte EBITDA-Marge soll künftig bei 23 bis 25 Prozent liegen und das adjustierte Ergebnis pro Aktie ebenfalls um rund 10 Prozent wachsen.

Hingegen ist für das Geschäftsjahr 2023 nur ein Wachstum des Ergebnisses im niedrigen einstelligen Bereich in Aussicht gestellt worden. Analysten hatten hier mehr erwartet, daher die heftigen Kursverluste der letzten beiden Tage.

JPMorgan äußerte sich gestern zurückhaltend mit einem neutralen Rating. Der positive Umsatzausblick sei durch kurzfristig höhere Investitionen überschattet worden. Die Deutsche Bank bleibt auf Kaufen mit Kursziel 92 EUR. Im Jahr 2023 dürfte der Weg zwar noch steinig sein, heißt es dort, aber ab dem darauffolgenden Geschäftsjahr sähe es dann sehr vielversprechend aus.

Fazit: Gerresheimer hat kurzfristig enttäuscht. Mit den Investitionen hat das Unternehmen die Analysten auf dem falschen Fuß erwischt. Mittelfristig orientierte Anleger können die Chancen aber wohl bald nutzen. Die Bewertung erscheint derzeit relativ moderat. Die Verschuldung ist mit rund 1,1 Mrd. EUR zwar nicht gerade gering, aber liegt mit einem Faktor von rund 3 für das EBITDA, für ein defensives Geschäftsmodell, absolut im Rahmen dessen, was vertretbar erscheint.

aktueller Konsens non-IFRS Zahlen

Jahr 2021 2022 2023e* 2024e*
Umsatz in Mio. EUR 1498,00 1.764,00 1.909,00 2.035,00
Ergebnis je Aktie in EUR 4,13 4,43 5,32 6,36
Gewinnwachstum 7,26 % 20,09 % 19,55 %
Dividende je Aktie in EUR 1,25 1,34 1,50 1,7
Dividendenrendite 2,04 % 2,18 % 2,44 % 2,77 %
KGV 15 14 12 10
KUV 1,3 1,1 1,0 0,9
PEG 1,9 0,6 0,5

*e = erwartet Berechnungen basieren bei
US-Unternehmen auf Non-GAAP-Daten

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Über den Experten

Sascha Gebhard
Sascha Gebhard
Redakteur

Sascha Gebhard hat nach einer klassischen Ausbildung zum Bankkaufmann im Laufe der Jahre bei verschiedenen Banken gearbeitet. Er absolvierte neben dem Beruf die Studiengänge zum Diplom-Betriebswirt (VWA) sowie den Finanz- und Investment Ökonom (VWA). Von 2008 bis 2016 war er als Eigenhändler auf eigene Rechnung an den Finanzmärkten aktiv. Weiterhin publizierte er für verschiedene Finanzverlage und schrieb zahlreiche Fachartikel rund um das Thema Börse. Die in den jeweiligen Diensten geführten Realgeld- sowie Musterdepots konnte stets überdurchschnittliche Renditen erwirtschaften. Sein Steckenpferd ist seit jeher der deutsche Aktienmarkt, wo er bestens vernetzt ist, und eine Vielzahl an Unternehmen bereits seit mehr als 15 Jahren aktiv verfolgt. Seit 2022 ist Sascha Gebhard fester Bestandteil des Redaktionsteams von stock3. Im Premium-Service Trademate betreut er das Depot "Deutsche Aktien".

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