GAFAM - Big Tech ist einfach nicht zu schlagen
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Neue Datenschutzrichtlinien, Chipmangel und Produktionsausfälle wegen der Corona-Lockdowns – die Quartalsberichte von Alphabet (Google), Amazon, Meta Platforms (Facebook), Apple und Microsoft zeigen, dass auch die unter „GAFAM“ bekannten Konzerne nicht unverwundbar sind. Dennoch konnten immerhin drei der fünf Player, die an der Börse mittlerweile circa 9,5 Billionen Dollar schwer sind, überzeugen.
Doch der Reihe nach. Die strengeren Datenschutzrichtlinien von Apple belasten Unternehmen, deren Geschäftsmodelle auf Online-Werbung basieren. Denn deren Kunden können schlechter den Erfolg ihrer Anzeigenkampagnen messen und buchen daher weniger. Meta Platforms (Facebook) blieb im abgelaufenen Jahresviertel davon zwar noch weitgehend verschont – die Anzeigenerlöse stiegen um rund ein Drittel auf 28,3 Mrd. Dollar. Beim gesamten Konzernumsatz verfehlte Facebook aber die Erwartungen. Allerdings übertraf der Konzern die Marktprognose beim Gewinn: Facebook verdiente rund 9,2 Mrd. Dollar – ein Plus von 17 Prozent.
Auch bei der Google-Mutter Alphabet sind keine Bremsspuren zu sehen. Die Erlöse legten im dritten Quartal um 41 Prozent auf gut 65,1 Mrd. Dollar zu. Das Ergebnis verbesserte sich sogar von 11,2 Mrd. auf 18,9 Mrd. Dollar. Das war deutlich mehr, als Analysten erwartet hatten. Zudem baute der Konzern seine Cloud-Geschäfte um rund 45 Prozent auf knapp fünf Mrd. Dollar aus.
Ein glänzendes Zahlenwerk legte Microsoft vor. Unter anderem die hohe Nachfrage nach den Cloud-Angeboten des Software-Konzerns ließen die Erlöse um 22 Prozent auf 45,3 Mrd. Dollar hochschnellen. Der Gewinn kam sogar um 48 Prozent auf 20,5 Mrd. Dollar voran. Damit wurden die Erwartungen einmal mehr klar übertroffen.
Schlechter lief es dagegen bei Amazon. Der E-Commerce- und Cloud-Gigant hat sowohl bei den Zahlen für das dritte Quartal als auch beim Ausblick enttäuscht. Die Aktie büßte in einer ersten Reaktion deutlich ein. Es stellte sich heraus, dass der Pandemie-Boom wohl vorbei ist. Im dritten Quartal kletterten die Erlöse nur um 15 Prozent auf 111 Mrd. Dollar und somit deutlich schwächer als in den Vorquartalen. Für das Schlussviertel erwartet Amazon nur einen Umsatz von 130 Mrd. bis 140 Mrd. Dollar – Analysten hatten mit 142 Mrd. Dollar gerechnet.
Auch Apple hat mit seinem Quartalsbericht überraschenderweise nicht überzeugen können. Das große Problem: Produktionsausfälle aufgrund von Corona-Effekten und fehlenden Chips. Diese beiden vorübergehenden Faktoren haben Apple rund sechs Mrd. Dollar gekostet. Auch der Ausblick auf das Weihnachtsquartal fiel wenig überzeugend aus. Allerdings konnte sich die Apple-Aktie schnell wieder von dem Schock erholen. An der Börse setzte sich die Überzeugung durch, dass die iPhone-Verkäufe nachgeholt werden.
Auch insgesamt ist mit Vorlage der jüngsten Quartalszahlen klar geworden, dass an den GAFAM-Aktien auch künftig kein Weg vorbeiführt. Wer im Mini Long von Morgan Stanley aus Z.AT 23.2020 (ISIN DE000MC905B1) investiert ist, liegt 111 Prozent vorne und sollte die Hälfte verkaufen. Zum (Neu-)Einstieg bietet sich ein Papier mit höherem Hebel (ISIN DE000MA71EA3, siehe rechts) an.
CHRISTIAN SCHEID
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