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13:28 Uhr, 18.09.2019

FX Mittagsbericht: Wahrscheinlichkeit für US-Zinssenkung nimmt ab

Welches Gewicht aber haben die Worte und Taten der Fed heute für die weitere Entwicklung am Devisenmarkt? Nach Ansicht der BayernLB dürften die Auswirkungen überschaubar bleiben. Man sehe das Aufwärtspotential für den Euro als begrenzt an. Denn eine Reduktion heute ist weitgehend am Fed Funds-Futures Markt eingepreist.

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Der Euro hält am Mittwoch sein Niveau über der Marke von 1,10 US-Dollar. Zuletzt kostete die gemeinsame Währung 1,1042 Dollar und damit nur etwas weniger am Vorabend.

Jetzt sind alle Augen auf die US-Notenbank gerichtet. Die Fed tagt zur Stunde in Washington und wird am Abend ihre Entscheidungen verkünden. Am Markt wird mit der zweiten Zinssenkung in diesem Jahr gerechnet. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit einer Senkung auf 56 Prozent gesunken. Neben möglichen Inflationsprognosen durch einen steigenden Ölpreis spielen hier die gestern veröffentlichten starken Zahlen aus der US-Industrie eine Rolle. Und diese hat ihre Produktion im August drei Mal stark erhöht wie von Analysten erwartet. Mit einem Plus von 0,6 Prozent war es der stärkste Zuwachs seit einem Jahr.

Welches Gewicht aber haben die Worte und Taten der Fed heute Abend für die weitere Entwicklung am Devisenmarkt? Nach Ansicht Stefan Kipar von der BayernLB dürften die Auswirkungen überschaubar bleiben. „Wir sehen das Aufwärtspotential für Euro-US-Dollar in der kurzen Frist weiter als begrenzt an. Denn eine Reduktion heute Abend ist zumindest weitgehend am Fed Funds-Futures Markt eingepreist“, kommentierte Kipar.

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Anleger nutzen die jüngste Erholung des britischen Pfund, um Kasse zu machen. EUR/GBP steigt wieder in Richtung von 0,89, nachdem das Pfund am Dienstag wegen Spekulationen auf ein Brexit-Abkommen in letzter Minute auf ein knappes Vier-Monats-Hoch gestiegen war. Die Hoffnung auf eine Einigung bzw. eine erneute Verschiebung des Brexit-Termins verhindere derzeit größere Kursrücksetzer, schrieben Analysten der Bank Mitsubishi laut Investing in einem Kommentar. Die Sorgen vor einem ungeordneten EU-Austritt Großbritanniens schwinde.

Die Inflation in Großbritannien ist im August auf den tiefsten Stand seit 2016 gefallen. Die Jahresrate stieg im vergangenen Monat um 1,7 Prozent, wie das Statistikamt ONS mitteilte. Analysten hatten einen Anstieg um 1,8 Prozent erwartet. Im Juli hatte die Teuerung mit 2,1 Prozent noch deutlich höher gelegen. Wegen der ungewissen Aussichten in Sachen Brexit hält die Bank of England seit längerem an ihrer Geldpolitik fest. Der geringere Preisdruck verschafft ihre dafür Rückenwind.

An diesem Donnerstag wird die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihre Sitzung abhalten. Die meisten Marktteilnehmer gehen davon aus, dass sie den rekordtiefen Leitzins von minus 0,75 Prozent unverändert lassen wird. An den Märkten wird darüber hinaus auf die geldpolitische Lagebeurteilung gewartet. Einige Marktteilnehmer rechnen damit, dass die SNB ihre Prognose für das Wirtschaftswachstum auf ein Prozent von 1,50 Prozent für das 2019 zurücknehmen wird, wie die Devisenspezialisten National-Bank berichten. „Zwar hat der Schweizer Franken in den letzten Monaten in seiner Rolle als „sicherer Hafen“ gegenüber dem Euro aufgrund der erhöhten Unsicherheiten deutlich an Wert gewinnen können, in den letzten Tagen jedoch konnte der Euro etwas vom verlorenen Terrain trotz der Attacke auf Öllieferanten in Saudi-Arabien wieder zurückgewinnen“. Aktuell notiert das Währungspaar EUR/CHF bei 1,0995 und damit hauchdünn unter der 1,10er Widerstandsschwelle.

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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