FX-Mittagsbericht: US-Dollar weiter nahe Sechswochenhoch
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Der US-Dollar bewegt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag mit positiver Tendenz knapp unterhalb seines am 17. Februar 2023 erreichten Sechswochenhochs, in dessen Richtung der Greenback zur Wochenmitte infolge des hawkischen Sitzungsprotokolls des letzten US-Notenbanktreffens wieder gestiegen war.
Aus dem am Mittwochabend veröffentlichten Protokoll des US-Notenbanktreffens Anfang Februar geht hervor, dass sich fast alle Mitglieder für eine Leitzinsanhebung um nur noch 25 Basispunkte auf eine Spanne von nun 4,50 bis 4,75 Prozent ausgesprochen haben. Nur wenige Mitglieder befürworteten eine Erhöhung um 0,50 Prozentpunkte. Über eine Zinspause wurde laut Protokoll nicht gesprochen. Zuvor hatte die Fed ihren Leitzins im Dezember 2022 um 50 Basispunkte erhöht, nach vier Zinsanhebungen in Folge um 75 Basispunkte.
Eine Reihe von Fed-Mitgliedern habe vor anhaltenden Inflationsgefahren gewarnt. Das Inflationsziel von zwei Prozent könne längere Zeit nicht erreicht werden, wenn die Geldpolitik nicht ausreichend restriktiv sei, heißt es in dem Protokoll weiter. In den vergangenen Monaten war die US-Inflationsrate zwar kontinuierlich gesunken, lag zuletzt im Januar aber immer noch bei 6,4 Prozent.
Der Präsident der Fed in St. Louis, James Bullard, sagte am Mittwoch, dass die Fed immer noch eine deutliche Straffung der Geldpolitik benötige, um die Inflation zu zähmen. Er erwarte einen Höchststand der kurzfristigen Zinssätze zwischen 5,25 und 5,50 Prozent, so Bullard.
Aufmerksamkeit gilt heute den revidierten Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2022. Sollten sich die Anzeichen für eine robuste Konjunktur fortsetzen, könnte die US-Notenbank mehr Spielraum für weitere Zinserhöhungen haben. Die nächste wichtigen Daten bezüglich der Inflation in den USA und den sich daraus ergebenden US-Zinsaussichten stehen am Freitag mit dem Preisindex zu den US-Konsumausgaben im Januar an, dem bevorzugten Inflationsmaß der Fed.
EUR/USD setzt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag seine jüngste Talfahrt fort. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 1,0586 – ein knappes Siebenwochentief. Die Verbraucherpreisinflation in der Eurozone im Januar ist von zunächst gemeldeten 8,5 Prozent im Jahresvergleich wie von Analysten im Konsens erwartet leicht auf 8,6 Prozent nach oben revidiert worden.
Damit liegt die Teuerung zwar auf dem niedrigsten Stand seit Mai letzten Jahres, was auf eine rückläufige Inflation im Bereich Energie zurückzuführen ist (18,9 Prozent, nach 25,5 Prozent im Dezember), bewegt sich aber dennoch weiterhin deutlich über dem Inflationsziel der Europäischen Zentralbank (EZB) von 2,0 Prozent. Andererseits stiegen jedoch die Preise für Industriegüter ohne Energie (6,7 Prozent, nach 6,4 Prozent) sowie für Nahrungsmittel, Alkohol und Tabak (14,1 Prozent , nach 13,8 Prozent) weiter. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
Während GBP/USD bislang bis 1,2013 im Tief nachgibt, bewegt sich USD/JPY mit heute bislang 134,96 im Hoch weiter nahe seines am Dienstag erreichten Zweimonatshochs bei 135,23.
AUD/USD erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag ein wenig von seinem zur Wochenmitte bei 0,6788 markierten Sechswochentief. Im Hoch erreichten die Notierungen heute bislang 0,6842.
Den Austral-Dollar belastete am Mittwoch die Nachricht, dass das Lohnwachstum in Australien im vierten Quartal mit 0,8 Prozent im Quartalsvergleich hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Analysten hatten im Konsens mit einer Steigerung um 1,0 Prozent gerechnet, nach zuvor plus 1,1 Prozent. Auf Jahressicht ergibt sich ein Lohnanstieg um 3,3 Prozent. Die australischen Westpac-Frühindikatoren sind im Januar um 0,1 Prozent im Monatsvergleich gesunken, nach einem Rückgang um 0,2 Prozent im Dezember. Bitte beachten Sie auch die heutige AUD/USD-News.
Daten-Highlight aus den USA ist am Donnerstagnachmittag die o.g. zweite Veröffentlichung des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) im vierten Quartal 2022. Zudem stehen u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe auf dem Programm. Die Details sowie die wieteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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