Fundamentale Nachricht
11:42 Uhr, 20.01.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar weiter nahe Achteinhalbmonatstief

Den Greenback belastet weiterhin die Erwartung am Markt, dass die Federal Reserve Bank (Fed) das Tempo ihrer Zinsanhebungen weiter drosseln wird, obwohl die diesbezügliche Unsicherheit zuletzt zugenommen hat.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,08366 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,23574 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar bewegt sich im europäischen Handel am Freitagvormittag mit positiver Tendenz weiterhin in der Nähe seines zur Wochenmitte erreichten frischen Achteinhalbmonatstiefs.

Den Greenback belastet nach wie vor die Sorge, dass es in den USA 2023 zu einer Rezession kommen könnte, sowie die Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) das Tempo ihrer Zinsanhebungen weiter drosseln wird, obwohl die diesbezügliche Unsicherheit zuletzt zugenommen hat. Während die in dieser Woche gemeldeten US-Wirtschaftsdaten schwächer als erwartet ausgefallen sind, äußerten sich mehrere Fed-Vertreter dennoch weiterhin hawkisch.

Die stellvertretende Fed-Vorsitzende Lael Brainard sagte am Donnerstag, dass die Zinsen trotz zuletzt gesunkener Inflationsraten hoch bleiben müssten, da die Inflation immer nahe eines 40-Jahres-Hochs liege. Andere Fed-Vertreter hatten sich in dieser Woche ähnlich geäußert. Unsicherheit besteht am Markt jedoch darüber, auf welchem Niveau der US-Leitzins seinen Höhepunkt erreichen könnte. Die von Fed-Vertretern dazu geäußerten Einschätzungen reichen von knapp unter fünf bis nahe sechs Prozent.

Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren Leitzins nach vier Zinsanhebungen in Folge um 75 Basispunkte und einer um 50 Basispunkte im Dezember bei ihrem nächsten Zinsentscheid am 1. Februar nur noch um 25 Basispunkte auf dann 4,50 bis 4,75 Prozent anheben wird, aktuell bei 97,2 Prozent.

EUR/USD bewegt sich zum Wochenschluss mit bislang 1,0859 im Hoch weiterhin in der Nähe seines am 18. Januar 2023 bei 1,0887 erreichten Achteinhalbmonatshochs. In Deutschland hat sich die Teuerung der Erzeugerpreise im Dezember weiter abgeschwächt, allerdings nicht so stark wie erwartet. Die Preise stiegen auf Jahressicht um 21,8 Prozent – der niedrigste Wert seit November 2021. Analysten hatten jedoch im Konsens mit einem stärkeren Rückgang auf 20,8 Prozent gerechnet, nach einer Erzeugerpreisinflation von 28,2 Prozent im November. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD bewegt sich im europäischen Handel am Freitagvormittag mit negativer Tendenz unterhalb seines am 18. Januar 2023 bei 1,2436 markierten Fünfwochenhochs. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 1,2336.

Die britischen Einzelhandelsumsätze sind im Dezember überraschend um 1,0 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg um 0,5 Prozent gerechnet, nach minus 0,5 Prozent im November. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Rückgang um 5,8 Prozent – der größte Rückgang in einem Dezember seit Beginn der Datenreihe 1997. Erwartet worden war hier ein Minus von 4,1 Prozent, nach minus 5,7 Prozent im Vormonat.

Das britische GfK-Konsumklima ist im Januar nach drei Anstiegen in Folge wieder gesunken. Mit aktuell minus 45 Punkten bewegt es sich wieder in Richtung seines im September 2022 bei minus 49 Zählern markierten Rekordtiefs. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einer weiteren Erholung auf minus 40 Punkte gerechnet, nach minus 42 Zählern im Dezember. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY erholt sich zum Wochenschluss weiter von seinem am 16. Januar 2023 bei 127,22 markierten Siebeneinhalbmonatstief. Im Hoch erreichten die Notierungen heute bislang 129,73. Die Inflationsrate in Japan ist im Dezember wie von Analysten im Konsens erwartet weiter auf 4,0 Prozent im Jahresvergleich gestiegen – die höchste Teuerungsrate seit Januar 1991. Im November hatte die Inflation bei 3,8 Prozent gelegen.

Aus den USA werden am Freitagnachmittag lediglich die Bestandsimmobilienverkäufe im Dezember gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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