Fundamentale Nachricht
11:22 Uhr, 11.11.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar stürzt auf Dreimonatstief

Der US-Dollar ist nach den schwächer als erwartet ausgefallenen US-Inflationsdaten zum Wochenschluss auf ein Dreimonatstief gefallen. Die Daten untermauern die Erwartung am Markt, dass die Federal Reserve Bank (Fed) künftig Tempo und Umfang ihrer Zinsanhebungen drosseln wird.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,02703 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,17614 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar weitet im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seine gestrigen Verluste nach Veröffentlichung schwächer als erwartet ausgefallener US-Inflationsdaten auf ein Dreimonatstief aus.

Am Donnerstagnachmittag war gemeldet worden, dass die Teuerung der US-Verbraucherpreise im Oktober auf Jahressicht auf 7,7 Prozent gesunken ist – geringste Preisanstieg seit neun Monaten. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang auf 8,0 Prozent gerechnet, nach 8,2 Prozent im September. In der Kernrate ergibt sich eine Inflationsrate von 6,3 Prozent. Erwartet worden war hier eine Teuerung um 6,5 Prozent, nach zuvor plus 6,6 Prozent.

Die Daten untermauern die Erwartung am Markt, dass die Federal Reserve Bank (Fed) künftig Tempo und Umfang ihrer Zinsanhebungen drosseln wird. Laut FedWatch Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren Leitzins beim nächsten Zinsentscheid im Dezember nach vier Zinsanhebungen in Folge um 75 Basispunkte nur noch um 0,50 Prozentpunkte anheben wird, nach den gestrigen Daten auf 83 Prozent gestiegen.

Auch wenn die Inflationsrate zuletzt gesunken ist, liegt sie noch deutlich über dem Inflationsziel der Fed von zwei Prozent. Weitere Zinsanhebungen seitens der Fed dürften daher folgen, wenn auch in geringerem Tempo. Fed-Chef Jerome Powell hatte in der vergangenen Woche signalisiert, dass die Fed bereit sei, in ihrem Kampf gegen die Inflation einen gewissen wirtschaftlichen Schaden in Kauf zu nehmen und dass der Leitzins am Ende des Zinsanhebungszyklus möglicherweise sogar höher liegen werde als bisher erwartet.

EUR/USD weitet seine gestrigen Gewinne aus und hat mit bislang 1,0280 in der Spitze ein Dreimonatshoch erreicht. Am Freitagmorgen ist bestätigt worden, dass die Verbraucherpreise in Deutschland im Oktober auf Jahressicht (wie bereits gemeldet) um 10,4 Prozent gestiegen sind. Im September hatte die Teuerung bei 10,0 Prozent gelegen. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD knüpft ebenfalls an seine gestrigen Gewinne an und hat mit bislang 1,1774 im Hoch ein Zweieinhalbmonatshoch markiert. Am Freitagmorgen ist gemeldet worden, dass das britische Bruttoinlandsprodukt (BIP) im September um 0,6 Prozent gegenüber dem Vormonat gesunken ist – der zweite Rückgang in Folge. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 0,4 Prozent gerechnet, nach minus 0,1 Prozent im August. Im gesamten dritten Quartal schrumpfte die britische Wirtschaft um 0,2 Prozent – der erste BIP-Rückgang seit anderthalb Jahren. Erwartet worden war im Konsens auf dieser Basis ein Minus von 0,5 Prozent, nach einem Anstieg um 0,2 Prozent im zweiten Quartal.

Die Industrieproduktion in Großbritannien ist im September überraschend um 0,2 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Rückgang um 0,2 Prozent gerechnet, nach minus 1,4 Prozent im August. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY gibt nach und hat mit bislang zutiefst 139,09 ein Zweimonatstief erreicht. Die japanischen Erzeugerpreise (CGPI) sind im Oktober um 9,1 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens einen Anstieg um 8,8 Prozent erwartet, nach plus 10,2 Prozent im September.

Aus den USA wird im weiteren Handelsverlauf am Freitag u.a. das vorläufige Konsumklima der Uni Michigan im November gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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