Fundamentale Nachricht
11:05 Uhr, 22.07.2024

FX-Mittagsbericht: US-Dollar startet schwächer in die neue Woche

An der Einschätzung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) im September beginnen wird, ihre Leitzinsen zu senken, hat sich nach der Rücknahme der Kandidatur von US-Präsident Joe Biden für eine zweite Amtszeit nichts geändert.

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  • EUR/USD
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Der US-Dollar ist angesichts der gestiegenen politischen Unsicherheit in den USA auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) schwächer in die neue Handelswoche gestartet.

Der amtierende demokratische US-Präsident Joe Biden hat am Sonntag seine Kandidatur für eine Wiederwahl bei den US-Präsidentschaftswahlen im November zurückgezogen und unterstützt nun eine Kandidatur von Vizepräsidentin Kamala Harris. Harris muss jedoch noch auf dem Parteitag im August offiziell als Präsidentschaftskandidatin nominiert werden.

Ende letzter Woche hatte der Greenback deutlich nachgegeben, da eine zweite Präsidentschaft des Republikaners Donald Trump nach dem missglückten Attentat und starken Zweifeln an der gesundheitlichen Verfassung Bidens zunehmend wahrscheinlicher geworden war. Dahinter steckt die Einschätzung, dass Trump eine protektionistischere Handelspolitik betreiben dürfte, so dass mehr Kapital zurück in die USA fließen würde, wovon der US-Dollar profitierte.

Längerfristig betrachtet bewegt sich der US-Dollar weiterhin nahe seines am 18. Juli 2024 markierten Viermonatstiefs, das der Greenback im Zuge der Aussicht auf sinkende US-Leitzinsen erreicht hatte – eine Einschätzung, an der sich trotz der gestiegenen politischen Unsicherheit in den USA nichts geändert hat.

Laut FedWatch Tool der CME beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass der US-Leitzins nach dem September-Zinsentscheid niedriger liegen wird als heute, weiterhin 98,1 Prozent, wobei die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihre Leitzinsen um 25 Basispunkte auf eine Spanne von dann 5,00 bis 5,25 Prozent senken wird, aktuell bei 95,5 Prozent liegt, während die Wahrscheinlichkeit eines um 50 Basispunkte geringeren Leitzinses derzeit 2,5 Prozent beträgt.

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Während EUR/USD bislang bei 1,0903 im Hoch notierte, legt GBP/USD bislang bis zuhöchst 1,2939 zu. USD/JPY fällt zu Wochenbeginn nach einer zwischenzeitlichen Erholung wieder deutlich in Richtung seines am 18. Juli 2024 bei 155,36 markierten Sechswochentiefs zurück. Im Tief notierte das Währungspaar im europäischen Handel am Montagvormittag bislang bei 156,27.

Marktbeobachtern zufolge könnte USD/JPY nach der kräftigen Abwertung des Yen in diesem Jahr, die der japanischen Währung am 3. Juli 2024 gegenüber dem US-Dollar ein 38-Jahres-Tief beschert hat, vor einer Trendwende stehen. Dahinter steckt die Einschätzung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) bald beginnen wird, ihre Leitzinsen zu senken, während erwartet wird, dass die Bank of Japan (BoJ) bald ihre Geldpolitik straffen wird.

„Der Yen ist im Vorfeld der jüngsten geldpolitischen Sitzungen der Fed und der BoJ volatiler geworden“, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters Lee Hardman, leitender Währungsanalyst bei MUFG, der auch darauf hinwies, dass der Yen durch die Verlangsamung der US-Inflation unterstützt worden sei. „Außerdem hat der ehemalige US-Präsident Donald Trump seine Besorgnis über das hohe Niveau des US-Dollars gegenüber dem Yen zum Ausdruck gebracht“, so Hardman. Der nächste Zinsentscheid der Fed steht am 30. Juli 2024 an, einen Tag vor der BoJ. Eine erste Zinssenkung der Fed um 25 Basispunkte wird jedoch allgemein erst im September erwartet. Bitte lesen Sie auch die aktuelle USD/JPY-News.

USD/CAD setzt zu Beginn der neuen Handelswoche im Umfeld eines auf breiter Basis nachgebenden US-Dollars seinen letztwöchigen Anstieg fort, hat mit bislang 1,3746 im Hoch sein am Freitag bei 1,3748 markiertes Zweieinhalbwochenhoch noch nicht wieder ganz erreicht.

Am Freitagnachmittag war gemeldet worden, dass die kanadischen Einzelhandelsumsätze im Mai auf Monatssicht um 0,8 Prozent gesunken sind. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 0,6 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 0,6 Prozent im April. Im Jahresvergleich ergibt sich aktuell ein Anstieg der Einzelhandelsumsätze um 1,0 Prozent, nach zuvor plus 1,5 Prozent. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/CAD-News.

Aus den USA werden am Montagnachmittag keinerlei Wirtschaftsdaten gemeldet. Andere Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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