Fundamentale Nachricht
11:57 Uhr, 29.07.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar sinkt weiter auf Dreieinhalbwochentief

Den US-Dollar belastet zum Wochenschluss weiterhin die Erwartung am Markt, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins künftig weniger aggressiv anheben wird als zuletzt.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,01896 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,21420 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar weitet im europäischen Handel am Freitagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seine jüngsten Verluste auf ein Dreieinhalbwochentief aus. Dabei belastet den Greenback die Erwartung am Markt, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins künftig weniger aggressiv anheben wird als zuletzt.

Die Fed hatte am Mittwochabend zur Bekämpfung der hohen Inflation ihren Leitzins wie erwartet um 75 Basispunkte auf eine Spanne von nun 2,25 bis 2,50 Prozent angehoben. Dies war die zweite Erhöhung in dieser Größenordnung in Folge, nachdem es zuvor seit 1994 maximal Anhebungen um einen halben Prozentpunkt gegeben hatte. Ein weiterer ungewöhnlich großer Zinsschritt sei beim nächsten Zinsentscheid im September möglich, die Entscheidung hänge aber von den Wirtschaftsdaten bis dahin ab, sagte Fed-Chef Jerome Powell auf der anschließenden Pressekonferenz.

Während der US-Arbeitsmarkt weiterhin robust und die Inflation hoch ist, haben sich die konjunkturellen Aussichten für die USA allerdings eingetrübt. Die jüngste Bestätigung dafür brachten die am Donnerstagnachmittag veröffentlichten Daten zum US-Bruttoinlandsprodukt (BIP) im zweiten Quartal. Gemeldet wurde gegenüber dem Vorquartal ein annualisierter BIP-Rückgang um 0,9 Prozent, nach minus 1,6 Prozent im ersten Quartal. Die US-Wirtschaft befindet sich damit nun in einer Rezession.

EUR/USD legt zum Wochenschluss zu und notierte bislang bei 1,0254 im Hoch. Die Inflation in der Eurozone ist im Juli überraschend weiter auf nun 8,9 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einer gegenüber dem Vormonat unveränderten Teuerungsrate von 8,6 Prozent gerechnet. In der Kernrate ergibt sich ein Anstieg der Verbraucherpreise um 4,0 Prozent. Erwartet worden war hier ein Zuwachs um 3,8 Prozent, nach zuvor 3,7 Prozent.

Die Wirtschaft in der Eurozone ist im zweiten Quartal weiter gewachsen. Wie die Europäische Statistikbehörde mitteilte, wuchs das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in den drei Monaten bis Ende Juni um 0,7 Prozent gegenüber dem Vorquartal. Volkswirte hatten im Schnitt lediglich mit einem Anstieg um 0,2 Prozent kalkuliert, nach plus 0,5 Prozent im Vorquartal. Auf Jahressicht ergibt sich ein BIP-Wachstum um 4,0 Prozent (Konsens plus 3,4 Prozent, nach plus 5,4 Prozent).

Bereits am Morgen war gemeldet worden, dass die Zahl der Arbeitslosen in Deutschland von 2,417 Millionen im Juni auf 2,463 Millionen gestiegen ist. Die Arbeitslosenquote legte im selben Zeitraum von 5,3 Prozent auf 5,4 Prozent zu.

Das deutsche BIP war im zweiten Quartal gegenüber dem Vorquartal unverändert. Erwartet worden war im Konsens ein Anstieg um 0,1 Prozent, nach zuvor plus 0,8 Prozent. Auf Jahressicht ergibt sich ein Zuwachs um 1,4 Prozent, nach plus 3,6 Prozent. Die deutschen Importpreise kletterten im Juni auf Jahressicht um 29,9 Prozent, nach plus 30,6 Prozent im Mai. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD fällt im weiteren Handelsverlauf am Freitag von seinem frischen Vierwochenhoch bei 1,2245 zurück. Aktuell handelt das Währungspaar bei 1,2151. Die britischen BoE-Hypothekengenehmigungen sind im Juni um 63.726 gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 65.000 gerechnet, nach 65.681 im Mai.

Die Geldmenge M4 sank im Juni auf Monatssicht um 0,3 Prozent. Erwartet worden war im Schnitt ein Anstieg um 0,7 Prozent, nach plus 0,5 Prozent im Vormonat. Die Verbraucherkredite legten im Juni im Monatsvergleich um 7,1 Milliarden Pfund zu (Konsens plus 7,2 Milliarden Pfund, nach 8,9 Milliarden Pfund).

USD/JPY fällt zum Wochenschluss aufgrund der getrübten US-Zinsanhebungserwartungen weiter zurück. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 132,50 – ein Sechswochentief. Die über Nacht gemeldeten japanischen Wirtschaftsdaten sind gemischt ausgefallen. Während die Industrieproduktion im Juni positiv überraschte, enttäuschten im selben Zeitraum die Einzelhandelsumsätze, das Verbrauchervertrauen, die Baubeginne und die Arbeitslosenquote. Die Verbraucherpreise stiegen im Juli um 2,5 Prozent im Jahresvergleich, nach plus 2,3 Prozent im Juni.

Die japanische Industrieproduktion legte im Juni vorläufigen Daten zufolge überraschend deutlich um 8,9 Prozent im Monatsvergleich zu. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Anstieg um 3,7 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 7,5 Prozent im Mai.

Die Einzelhandelsumsätze erhöhten sich im Juni auf Jahressicht um 1,5 Prozent. Erwartet worden war hier ein Zuwachs um 2,8 Prozent, nach plus 3,7 Prozent im Vormonat. Das Verbrauchervertrauen trübte sich von 32,1 Punkten im Mai auf 30,2 Zähler im Juni ein (Konsens 31,4 Punkte). Die Baubeginne enttäuschten im Juni mit einem Rückgang um 2,2 Prozent im Jahresvergleich (Konsens minus 1,6 Prozent, nach minus 4,3 Prozent). Die Arbeitslosenquote verharrte im Juni bei 2,6 Prozent. Volkswirte hatten im Schnitt mit einem Rückgang auf 2,5 Prozent kalkuliert. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.

Aus den USA werden am Freitagnachmittag u.a. der Chicagoer Einkaufsmanagerindex und das Konsumklima der Uni Michigan im Juli sowie die Konsumausgaben im Juni mit dem dazugehörigen Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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