Fundamentale Nachricht
13:23 Uhr, 08.09.2017

FX-Mittagsbericht: US-Dollar-Schwäche setzt sich fort

Während der Euro oberhalb der 1,20er-Marke seine Gewinne ausweitet, fällt der Greenback zum Wochenschluss auf breiter Basis auf ein Zweieinhalbjahrestief.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,20530 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,32020 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar weitet im europäischen Handel am Freitagvormittag seine Verluste auf breiter Basis aus und hat gemessen am US-Dollar-Index ein frisches Zweieinhalbjahrestief erreicht. Der Euro hat seit der gestrigen Notenbankbanksitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) deutliches Oberwasser. In der Spitze erklomm EUR/USD bislang 1,2092 – der höchste Stand seit Anfang Januar 2015.

Zwar behielt die EZB wie erwartet ihre ultralockere Geldpolitik bei und vertagte eine Entscheidung über die Reduzierung der Anleihen auf die Oktober-Sitzung. Die Worte Mario Draghis zur Euro-Stärke („Die jüngsten Schwankungen beim Wechselkurs sind eine Quelle der Unsicherheit") waren dem Markt jedoch offensichtlich nicht kritisch genug. Sie reichten nach Einschätzung der National-Bank-Analysten als verbale Intervention nicht aus, so dass sich die Marktteilnehmer danach eingeladen gefühlt hätten, weiter Euro zu kaufen.

Den US-Dollar belasten Marktbeobachtern zufolge zudem der näher rückende Hurrikan „Irma“, der in der Karibik bereits für Verwüstung gesorgt hat und am Wochenende Florida erreichen soll, sowie die weiterhin schwelende Nordkorea-Krise. So steht zu befürchten, dass Nordkorea am 9. September, dem nordkoreanischen Unabhängigkeitstag, eine weitere Atomrakete testen könnte. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD erreichte nach guten britischen Wirtschaftsdaten bei bislang 1,3198 ein frisches Fünfwochenhoch. So ist das Defizit in der britischen Handelsbilanz im Juli überraschend von 12,7 Milliarden Pfund auf 11,6 Milliarden Pfund gesunken. Die Erzeugung im Produzierenden Gewerbe stieg im Juli um 0,5 Prozent im Monatsvergleich, nach einem unveränderten Wert im Juni.

USD/JPY weitet zum Wochenschluss seine gestrigen Verluste aus und hat bei 107,43 den tiefsten Stand seit Mitte November 2016 erreicht. Dabei profitiert der Yen von der Schwäche des US-Dollars auf breiter Basis und der erhöhten Risikoaversion am Markt. Das über Nacht gemeldete japanische Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist im zweiten Quartal annualisiert um 2,5 Prozent gestiegen, nach zuvor plus 1,5 Prozent. Das Economy Watchers Sentiment notierte im August gegenüber dem Vormonat unverändert bei 49,7 Punkten. Bitte beachten Sie auch die ausführlichere USD/JPY-News.

USD/CHF markierte bei 0,9418 ein Zweijahrestief. Wie am Morgen gemeldet wurde, lag die Arbeitslosenquote in der Schweiz im August saisonbereinigt unverändert bei 3,2 Prozent.

USD/CAD hat zum Wochenschluss bei 1,2060 ein frisches Zweijahrestief erreicht (der tiefste Stand seit Mai 2015). Dabei profitiert der „Loonie“ nach wie vor von der überraschenden Zinsanhebung der Bank of Canada (BoC) vom Mittwoch. Die BoC hatte ihren Leitzins entgegen der Konsensschätzung, die von einem unveränderten Ausleihesatz von 0,75 Prozent ausgegangen war, auf 1,00 Prozent angehoben. Die am Donnerstagnachmittag gemeldeten kanadischen Wirtschaftsdaten sind allerdings schwach ausgefallen. So sank der Ivey-Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe im August von 60,0 auf 56,3 Punkte, während die Baugenehmigungen im Juli um 3,5 Prozent im Monatsvergleich zurückgingen. Bitte lesen Sie auch die detailliertere USD/CAD-News.

Aus den USA werden zum Wochenschluss die Lagerbestände im Großhandel und die Verbraucherkredite im Juli gemeldet. Zudem steht eine Rede von Philadelphia-Fed-Präsident Patrick Harker auf dem Programm. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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