FX-Mittagsbericht: US-Dollar nahe Dreimonatshoch
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Dank der kräftigen Gewinne vom vergangenen Donnerstag und Freitag bewegt sich der US-Dollar im europäischen Handel am Montagvormittag – wenn auch mit sinkender Tendenz – nahe seines am 25. August 2023 auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar) markierten Dreimonatshochs.
Der am Freitagnachmittag veröffentlichte US-Arbeitsmarktbericht für August hatte gezeigt, dass die Zahl der neu geschaffenen Stellen mit 187.000 leicht oberhalb der Konsensschätzung von 170.000 gelegen hat (nach abwärts revidierten 157.000 im Juli). Allerdings stieg die Arbeitslosenquote überraschend von 3,5 Prozent im Juli auf 3,8 Prozent im August (Konsens unverändert).
Die Daten bekräftigten die Erwartung am Markt, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins bei dem nächsten Zinsentscheid am 20. September 2023 unverändert in einer Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen wird. Die Wahrscheinlichkeit dafür liegt laut FedWatch Tool der CME aktuell bei 93,0 Prozent.
In der vergangenen Woche hatten mehrere enttäuschende US-Wirtschaftsdaten bereits darauf hingedeutet, dass die Fed nur begrenzten Spielraum für weitere Zinserhöhungen haben dürfte, obwohl sich Fed-Chef Jerome Powell bei seiner in Rede in Jackson Hole vor knapp zwei Wochen noch hawkisch gegeben und gegebenenfalls weitere Zinserhöhungen in Aussicht gestellt hatte. Powell hatte aber auch deutlich gemacht, dass die künftige Leitzinsentwicklung datenabhängig sei.
Doch auch wenn die US-Leitzinsen nicht weiter steigen werden, dürften sie angesichts der nach wie vor hohen Inflation noch länger auf dem aktuell höchsten Niveau seit 20 Jahren verharren, wovon der US-Dollar profitiert. Aufmerksamkeit gilt in dieser Woche den am Mittwochnachmittag anstehenden ISM-Einkaufsmanagerindex für August sowie den anstehenden Reden von Fed-Vertretern.
EUR/USD erholt sich zu Beginn der neuen Handelswoche von seinen kräftigen Verlusten vom vergangenen Donnerstag und Freitag, die das Währungspaar mit 1,0770 im Tief in die Nähe seines am 25. August 2023 bei 1,0765 markierten Zweieinhalbmonatstiefs geführt haben. Im Hoch erreichte das Währungspaar am Montagvormittag bislang 1,0808.
Der Überschuss in der deutschen Handelsbilanz ist im Juli überraschend deutlich auf 15,9 Milliarden Euro gesunken. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Rückgang von 18,7 Milliarden Euro im Juni auf aktuell 18,0 Milliarden Euro gerechnet.
Die Exporte sanken im Juli um 0,9 Prozent im Monatsvergleich. Erwartet worden war im Konsens ein Rückgang um 1,5 Prozent, nach einem Anstieg um 0,2 Prozent im Juni. Die Importe stiegen hingegen um 1,4 Prozent (Konsens plus 0,5 Prozent, nach minus 3,2 Prozent im Juni). Gegenüber dem Vorjahresmonat waren die Aus- und Einfuhren rückläufig, die Importe sanken dabei prozentual sogar zweistellig. Ebenfalls zweistellig sanken die Auftragseingänge im deutschen Maschinenbau im August. Wie der Branchenverband VDMA mitteilte, lag der preisbereinigten Rückgang im Jahresvergleich bei elf Prozent.
Die Wirtschaftsstimmung im Euroraum hat sich im September wieder eingetrübt. Nach einem Anstieg im Vormonat fiel der Sentix-Konjunkturindex von minus 18,9 Punkten auf minus 21,5 Zähler. Analysten hatten im Konsens mit einem geringeren Rückgang auf minus 19,7 Punkte gerechnet. Sowohl die aktuelle Lage als auch die Konjunkturaussichten wurden ungünstiger bewertet.
Besonders prekär sei die Lage in Deutschland, kommentierte das Analyseinstitut Sentix. „Deutschland bleibt in der Rezession, die zunehmend an die Einbrüche nach der Finanzkrise 2008 oder an den ersten Lockdown 2020 erinnert." Die größte Volkswirtschaft der Eurozone belaste in hohem Maße auch die Konjunktur im gesamten Währungsraum, hieß es weiter. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
Während GBP/USD bislang bei 1,2637 im Hoch gehandelt wurde, erholt sich USD/JPY zu Beginn der neuen Handelswoche weiter von seinem am vergangenen Freitag bei 144,44 markierten Dreiwochentief. Im Hoch erreichten die Notierungen am Montagvormittag bislang 146,47. Die japanische Geldbasis ist im August überraschend um 1,2 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Rückgang um 0,7 Prozent gerechnet, nach minus 1,4 Prozent im Juli. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.
Aus den USA stehen am Montagnachmittag wegen des Feiertags in den USA (Labor Day) keine Wirtschaftsdaten an. Aufmerksamkeit gilt aber den Reden von Bundesbank-Präsident Joachim Nagel und der Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde. Die Details entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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