Fundamentale Nachricht
11:20 Uhr, 28.02.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar mit Monatsgewinn

Der US-Dollar hat nach vier Verlustmonaten in Folge im Februar erstmals wieder zugelegt. Zuvor hatte der Greennback Ende September 2022 ein 20-Jahres-Hoch markiert.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,06159 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,20810 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar fällt im europäischen Handel am Dienstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter von seinem gestrigen, frischen Siebenwochenhoch zurück. Längerfristig betrachtet hat der Greenback nach vier Verlustmonaten in Folge im Februar erstmals wieder zugelegt. Zuvor hatte der US-Dollar Ende September 2022 ein 20-Jahres-Hoch markiert.

Nach wie vor profitiert der Greenback von der Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) im Kampf gegen die weiterhin deutlich erhöhte Inflation genug Spielraum hat, ihre Leitzinsen weiter anzuheben. Im Fokus liegen in dieser Woche die am Mittwoch und Freitag anstehenden ISM-Einkaufsmanagerindizes für das Verarbeitende US-Gewerbe und den US-Dienstleistungssektor.

Die Fed hat jedoch bereits signalisiert, dass sie eine weitere Abkühlung des Wachstums in Kauf nehmen wird, bevor sie eine Pause bei den Zinserhöhungen in Betracht ziehen kann. Dass die Eindämmung der hohen Inflation für die Fed oberste Priorität hat, daran haben die Kommentare von Fed-Vertretern in der letzten Woche keinen Zweifel gelassen, wobei einige sogar ein wieder schnelleres Tempo in den kommenden Monaten forderten.

Das Inflationsziel der Fed liegt bei zwei Prozent. Der US-Leitzins notiert nach zuletzt vier Zinsanhebungen in Folge um 75 Basispunkte, einer um 50 Basispunkte und einer um nur noch 25 Basispunkte aktuell in einer Spanne von 4,50 bis 4,75 Prozent. Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihren Leitzins bei ihrem nächsten Zinsentscheid am 22. März 2023 um 25 Basispunkte anheben wird, aktuell bei 75,3 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit einer Erhöhung um 50 Basispunkte liegt derzeit bei 24,7 Prozent.

EUR/USD erholt sich weiter von seinem zu Wochenbeginn bei 1,0531 markierten Siebenwochentief. Im Hoch notierte das Währungspaar bislang bei 1,0624. Die deutschen Importpreise sind im Januar um 1,2 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Rückgang um 1,5 Prozent gerechnet, nach minus 1,6 Prozent im Dezember 2022. Auf Jahressicht ergibt sich mit einem Preisanstieg um aktuell 6,6 Prozent die geringste Teuerungsrate seit Februar 2021, nach zuletzt 12,6 Prozent.

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Während GBP/USD bislang bis 1,2097 im Hoch zulegt, setzt USD/JPY seinen Anstieg der vergangenen Wochen fort und hat mit bislang zuhöchst 136,84 ein frisches Zweimonatshoch erreicht. Die über Nacht aus Japan gemeldeten Wirtschaftsdaten sind gemischt ausgefallen.

Während die Einzelhandelsumsätze im Januar mit einem Anstieg um 6,3 Prozent im Jahresvergleich positiv überraschten (Konsens 4,0 Prozent, nach plus 3,8 Prozent im Dezember), enttäuschte die Industrieproduktion im Januar vorläufigen Daten zufolge mit einem Rückgang um 4,6 Prozent im Monatsvergleich (erwartet minus 2,6 Prozent, nach plus 0,3 Prozent zuvor). Die Verbraucherpreise erhöhten sich im Januar wie von Analysten im Konsens erwartet und wie zuletzt auch um 3,1 Prozent im Jahresvergleich. Bitte lesen Sie auch die aktuelle USD/JPY-News.

USD/CHF erholt sich von seinem gestrigen Kursrücksetzer nach Erreichen eines frischen Zweieinhalbmonatshochs bei 0,9431. Vom Tief bei 0,9342 legte das Währungspaar bislang bis 0,9389 im Hoch zu. Die Aussichten für die schweizerische Wirtschaft hellen sich weiter auf. Wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich am Morgen mitteilte, legte das KoF-Konjunkturbarometer im Februar überraschend deutlich auf 100,0 Punkte zu und liegt damit nun exakt auf seinem langjährigen Durchschnitt. Letztmals im positiven Bereich notierte es im April 2022. Der Tiefpunkt wurde im November 2022 bei 89,3 Zählern markiert. Volkswirte hatten im Konsens mit einem Zuwachs auf lediglich 98,0 Punkte gerechnet, nach 97,4 Zählern im Januar.

Das schweizerische Bruttoinlandsprodukt (BIP) war im vierten Quartal sequenziell unverändert. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,1 Prozent gerechnet, nach plus 0,2 Prozent im dritten Quartal. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein BIP-Wachstum um 0,7 Prozent, nach zuvor plus 0,9 Prozent. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/CHF-News.

Aus den USA stehen am Dienstagnachmittag zahlreiche Wirtschaftsdaten auf der Agenda. Highlight ist das Verbrauchervertrauen des Conference Board im Februar. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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