FX-Mittagsbericht: US-Dollar legt vor Inflationsdaten zu
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Der US-Dollar macht am Dienstagvormittag seine gestrigen Verluste größtenteils wieder wett. Dabei bewegt sich der Greenback auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiterhin innerhalb der Seitwärtsspanne, in die er nach Erreichen eines knappen Siebenmonatstiefs am 5. August 2024 oberhalb dessen eingeschwenkt ist.
Neben der geopolitischen Entwicklung im Nahen Osten und der Sorge vor einem größeren Krieg liegt weiterhin die US-Zinsentwicklung im Fokus. Die nächsten Daten, die weitere Hinweise auf das Vorgehen der Federal Reserve Bank (Fed) liefern könnten, stehen am Dienstagnachmittag mit den US-Erzeugerpreisen im Juli auf der Agenda, bevor am Mittwoch mit den US-Verbraucherpreisen im Juli die diesbezüglich weitaus wichtigeren Daten veröffentlicht werden.
Analysten erwarten im Konsens, dass sich die Verbraucherpreisinflation auf Jahressicht in der Gesamtrate weiter von 3,0 Prozent im Juni auf nun 2,9 Prozent und in der Kernrate von 3,3 Prozent auf 3,2 Prozent im Juli abgekühlt hat. Sollte sich dies bewahrheiten, dürfte dies die Federal Reserve Bank (Fed) zuversichtlicher stimmen, dass sie mit Zinssenkungen beginnen kann. Dies gilt insbesondere angesichts der jüngst hochgekochten Befürchtungen, dass die US-Wirtschaft auf eine Rezession zusteuern könnte.
Nachdem zu Beginn vergangener Woche eine Zinssenkung um einen halben Prozentpunkt bei dem US-Notenbanktreffen im September zu 100 Prozent eingepreist war, sind die Händler mittlerweile wieder geteilter Meinung, ob im September eine US-Zinssenkung um 25 oder 50 Basispunkte anstehen wird.
Laut FedWatch Tool der CME beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed ihre Leitzinsen im September um 50 Basispunkte auf eine Spanne von dann 4,75 bis 5,00 Prozent senken wird, aktuell 49,5 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung um 25 Basispunkte liegt derzeit bei 50,5 Prozent. Mit Spannung erwartet werden auch bereits die Kommentare von Fed-Chef Jerome Powell auf dem Notenbanksymposium vom 22. bis 24. August in Jackson Hole.
EUR/USD bewegt sich am Dienstag weiterhin im unteren 1,09er-Bereich, in den das Währungspaar eingeschwenkt ist, nachdem es am 5. August 2024 im Zuge der Talfahrt des US-Dollars auf breiter Basis bei 1,1009 ein Siebenmonatshoch erreicht hatte. Dabei gibt EUR/USD heute bislang bis 1,0913 im Tief nach.
Aus Deutschland wurde am Vormittag gemeldet, dass die ZEW-Konjunkturerwartungen im August von 41,8 Punkten im Juli auf aktuell 19,2 Zähler eingebrochen sind. Einen ähnlich starken Rückgang gab es zuletzt im Juli 2022. Analysten hatten im Konsens lediglich mit einem Rückgang auf 32,0 Punkte gerechnet. „Der wirtschaftliche Ausblick für Deutschland bricht ein“, kommentiert ZEW-Präsident Achim Wambach die aktuellen Ergebnisse, wobei insbesondere die Erwartungen der exportintensiven Sektoren zurückgegangen seien.
„Dies lässt vermuten, dass die Konjunkturerwartungen weiterhin unter dem Eindruck hoher Unsicherheit stehen, getrieben durch eine unklare Geldpolitik, enttäuschende Geschäftszahlen aus der US-Wirtschaft und wachsende Sorgen über eine Eskalation des Nahost-Konflikts. Diese Unsicherheit äußerte sich zuletzt auch in den Kurseinbrüchen auf den internationalen Aktienmärkten“, so Wambach weiter. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
GBP/USD erholt sich weiter von seinem am 8. August 2024 erreichten Fünfwochentief und hat mit bislang zuhöchst 1,2813 ein frisches Wochenhoch erreicht. Der am Vormittag veröffentlichte britische Arbeitsmarktbericht ist gemischt ausgefallen. Während die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher im Juli deutlich von 36.200 im Juni mit aktuell 135.000 auf den höchsten Wert seit Mai 2020 gestiegen ist (Konsens 14.500), sank die Arbeitslosenquote im Juni im Dreimonatsschnitt unerwartet deutlich auf 4,2 Prozent (Konsens 4,4 Prozent, nach einem Zweieinhalbjahreshoch bei 4,5 Prozent im Vormonat). Der Durchschnittsverdienst legte in den drei Monaten per Juni auf Jahressicht mit 4,5 Prozent so wenig zu wie seit November 2021 nicht mehr (Konsens 4,6 Prozent, nach plus 5,7 Prozent).
USD/JPY erholt sich im europäischen Handel am Dienstagvormittag weiter von seinem am 5. August 2024 bei 141,68 markierten Siebenmonatstief. Mit heute bislang 147,95 im Hoch hat das Währungspaar sein zu Wochenbeginn bei 148,22 markiertes Anderthalbwochenhoch jedoch noch nicht wieder erreicht.
Über Nacht wurde aus Japan gemeldet, dass die japanischen Erzeugerpreise (CGPI) im Juli wie von Analysten im Konsens erwartet um 3,0 Prozent im Jahresvergleich gestiegen sind – der stärkste Anstieg seit August 2023. Im Juni hatte die Teuerung bei 2,9 Prozent gelegen. Die japanischen Werkzeugmaschinenaufträge haben im Juli vorläufigen Daten zufolge um 8,4 Prozent im Jahresvergleich zugelegt, nach plus 9,7 Prozent im Juni. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/JPY-News.
Daten-Highlight im US-Handel am Dienstagnachmittag sind die o.g. US-Erzeugerpreise im Juli. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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