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13:32 Uhr, 30.08.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar konsolidiert Verluste

Die Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) in diesem Jahr noch einmal an der Zinsschraube drehen könnte, hat mit den am Dienstag gemeldeten JOLTS-Daten einen Dämpfer bekommen.

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Der US-Dollar konsolidiert zur Wochenmitte auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) seine kräftigen Vortagsverluste. Zuvor hatte der Greenback am 25. August 2023 ein knappes Dreimonatshoch erreicht.

Die Erwartung, dass die Federal Reserve Bank (Fed) in diesem Jahr noch einmal an der Zinsschraube drehen könnte, hat mit den am Dienstag gemeldeten JOLTS-Daten einen Dämpfer bekommen. Diese hatten gezeigt, dass die Zahl der offenen Stellen in den USA im Juli auf ein Zweieinhalbjahrestief bei 8,827 Millionen gesunken ist. Zugleich ist dies der dritte Rückgang in Folge.

US-Notenbankchef Jerome Powell hatte am vergangenen Freitag erklärt, dass die US-Leitzinsen im Kampf gegen die hohe Inflation gegebenenfalls weiter angehoben und auch länger auf dem restriktiven Niveau belassen werden könnten. Zudem hatte Powell aber auch deutlich gemacht, dass die künftige Leitzinsentwicklung datenabhängig ist. Den in dieser Woche anstehenden US-Konjunkturdaten gilt bezüglich der weiteren US-Zinsaussichten daher große Aufmerksamkeit.

Der US-Datenreigen setzt sich am Mittwochnachmittag mit dem ADP-Report (neue Stellen im US-Privatsektor) fort. Zudem steht heute die zweite Veröffentlichung des US-Bruttoinlandsprodukts (BIP) im zweiten Quartal auf der Agenda. Am Donnerstag steht dann der zu den US-Konsumausgaben im Juli gehörende Preisindex, das bevorzugte Inflationsmaß der Fed, an. Am Freitag folgt der US-Arbeitsmarktbericht für August.

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EUR/USD erholt sich am Mittwoch weiter von seinem am vergangenen Freitag bei 1,0765 markierten Zweieinhalbmonatstief und hat seine gestrigen Gewinne noch leicht bis bislang 1,0894 im Hoch ausgeweitet. Die deutschen Importpreise sind im Juli um 13,2 Prozent im Jahresvergleich gesunken und damit so stark zurückgegangen wie seit Januar 1987 nicht mehr. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 12,9 Prozent gerechnet, nach minus 11,4 Prozent im Juni.

Zudem wurde im Laufe des Vormittags die Verbraucherpreisinflation in den einzelnen deutschen Bundesländern im August gemeldet. In Nordrhein-Westfalen, dem bevölkerungsreichsten Bundesland, legte die Inflationsrate wieder leicht von 5,8 auf 5,9 Prozent im Jahresvergleich zu. Die gesamtdeutschen Daten werden um 14:00 Uhr MESZ gemeldet. Volkswirte erwarten, dass die gesamtdeutsche Inflationsrate im August auf Jahressicht auf 6,0 Prozent gefallen ist, nach 6,2 Prozent im Juli.

GBP/USD erholt sich weiter von seinem am 25. August 2023 bei 1,2547 erreichten Zweieinhalbmonatstief. Im Hoch notierte das Währungspaar bislang bei 1,2670. Die Geldmenge M4 in Großbritannien ist im Juli um 2,0 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens wie im Juni mit einem Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet. Die Verbraucherkredite sanken im Juli auf 1,4 Milliarden Pfund. Erwartet worden war hier ein Rückgang auf 1,0 Milliarden Pfund, nach 1,7 Milliarden Pfund im Juni. Die BoE-Hypothekengenehmigungen gingen im Berichtszeitraum auf 49.444 zurück (Konsens 51.000, nach 54.600).

USD/JPY erholt sich zur Wochenmitte bis bislang 146,58 im Hoch. Am Dienstag war das Währungspaar nach Veröffentlichung des o.g. JOLTS-Berichts von seinem frischen Neuneinhalbmonatshoch bei 147,38 bis 145,67 zurückgefallen. In diesem Bereich hatte Japan in der Vergangenheit auch gegen die Yen-Schwäche interveniert.

Das japanische Verbrauchervertrauen ist im Juli überraschend auf 36,2 Punkten gesunken. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 37,5 Zähler gerechnet, nach einem 19-Monats-Hoch bei 37,1 Zählern im Juli.

Highlights im US-Handel am Mittwochnachmittag sind der o.g. ADP-Report für Juli mit der Beschäftigtenzahl ex Agrar im US-Privatsektor und das o.g. US-BIP im zweiten Quartal. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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