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11:20 Uhr, 30.03.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt zurück

Die Zusicherung der Aufsichtsbehörden, dass das US-Bankensystem stabil sei, sowie das Ausbleiben neuer Hiobsbotschaften aus dem Bankensektor haben dazu geführt, dass die Befürchtungen hinsichtlich einer drohenden Wirtschaftskrise zurückgegangen sind.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,08709 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,23550 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Der US-Dollar ist in den vergangenen Tagen ein gutes Stück oberhalb seines am 23. März 2023 auf breiter Basis erreichten Siebenwochentiefs in eine Seitwärtsrange eingeschwenkt (gemessen am US-Dollar Index). Die Tendenz ist im europäischen Handel am Donnerstagvormittag negativ.

Die Zusicherung der Aufsichtsbehörden, dass das US-Bankensystem stabil sei, sowie das Ausbleiben neuer Hiobsbotschaften aus dem Bankensektor haben dazu geführt, dass die Befürchtungen hinsichtlich einer drohenden Wirtschaftskrise zurückgegangen sind.

„Der jüngste Stress im Bankensystem und die vorübergehenden Turbulenzen an den Finanzmärkten haben gezeigt, dass Zinserhöhungen der Notenbanken auch unerwünschte Nebenwirkungen haben können. Gleichzeitig dürfen die Notenbanken aber nicht unberücksichtigt lassen, dass auch eine langfristig hohe Inflation Stabilitätsrisiken birgt. Insofern ist es vielleicht falsch, von einem dauerhaften Zielkonflikt zwischen Inflationsbekämpfung einerseits und Finanzmarktstabilität andererseits zu sprechen. Stabile Finanzmärkte sind mit einer dauerhaft hohen Inflation ebenso wenig zu haben wie steigende Zinsen zum Nulltarif“, schreiben die Analysten der Helaba im heutigen „Tagesausblick“.

Zuletzt hatte die US-Notenbank angedeutet, dass ihr Zinsanhebungszyklus mit einer Spanne von aktuell 4,75 bis 5,00 Prozent bald an seinem Ende angelangt sei. Laut FedWatch Tool der CME liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Federal Reserve Bank (Fed) ihren Leitzins beim nächsten Zinsentscheid Anfang Mai unverändert belässt, aktuell bei 60,4 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit einer Anhebung um weitere 25 Basispunkte beträgt derzeit 39,6 Prozent.

EUR/USD
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EUR/USD setzt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag seinen Anstieg der vergangenen Handelstage fort. Mit bislang 1,0879 im Hoch hat das Währungspaar Kurs auf sein am 23. März 2023 bei 1,0930 markiertes Siebenwochenhoch genommen. Die am Vormittag aus den einzelnen deutschen Bundesländern bereits gemeldeten Verbraucherpreisdaten stimmen bezüglich der Inflationsentwicklung ein wenig optimistisch. Aus dem bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen wurde beispielsweise ein Rückgang der Teuerung von 8,7 Prozent im Februar auf 7,8 Prozent im März gemeldet. Die Wirtschaftsstimmung in der Eurozone hat sich im März überraschend eingetrübt. Der von der Europäischen Kommission gemeldete „Economic Optimism Index“ sank von 99,7 Punkten im Februar auf aktuell 99,3 Zähler. Volkswirte hatten im Konsens mit einem leichten Anstieg auf 99,8 Punkte gerechnet. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

Während GBP/USD mit bislang 1,2364 in der Spitze ein frisches Achtwochenhoch erreicht hat, fällt USD/JPY von seinem gestern bei 132,89 markierten Wochenhoch bis bislang 132,20 im Tief zurück.

USD/CHF knüpft an seine gestrigen Verluste an. Im Tief wurde das Währungspaar bislang bei 0,9156 gehandelt. Die Aussichten für die schweizerische Wirtschaft haben sich im März eingetrübt. Wie die Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich am Morgen mitteilte, sank das KoF-Konjunkturbarometer im März überraschend auf 98,2 Punkte. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 100,5 Zähler gerechnet, nach 98,9 Punkten im Februar (revidiert von 100,0 Zählern). Bitte beachten Sie auch die heutige USD/CHF-News.

Aufmerksamkeit gilt im weiteren Handelsverlauf am Donnerstag den gesamtdeutschen Verbraucherpreisen um 14:00 Uhr MESZ. Aus den USA werden am Nachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und das endgültige Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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