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11:14 Uhr, 16.05.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt von Sechswochenhoch zurück

Während die anhaltende politische Unsicherheit über die Anhebung der US-Schuldenobergrenze den US-Dollar ebenso belastet, wie die getrübten Konjunkturaussichten, bringen die hawkischen Komentare von Vertretern der Federal Reserve Bank (Fed) dem Greenback Unterstützung.

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Der US-Dollar fällt im europäischen Handel am Dienstagvormittag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) weiter von seinem zu Wochenbeginn erreichten Sechswochenhoch zurück.

Während die anhaltende politische Unsicherheit über die notwendige Anhebung der US-Schuldenobergrenze, um einen Zahlungsausfall zu verhindern, den US-Dollar ebenso belastet, wie die getrübten Konjunkturaussichten, bringen die hawkischen Komentare von Vertretern der Federal Reserve Bank (Fed) dem Greenback Unterstützung.

Gleich vier regionale Fed-Präsidenten äußerten sich am Montag dahingehend, dass die Fed im vergangenen Jahr zwar einige Fortschritte bei der Bekämpfung der hohen Inflation gemacht habe, aber noch mehr tun müsse, um ihr Inflationsziel von zwei Prozent zu erreichen. Dass die Fed im Juni eine Pause in ihrem Zinserhöhungszyklus einlegen wird, scheint keine ausgemachte Sache mehr zu sein.

„Wir sollten uns nicht von ein paar Monaten positiver Daten täuschen lassen", sagte der Präsident der Fed in Minneapolis, Neel Kashkari. „Wir sind immer noch weit von unserem Inflationsziel von zwei Prozent entfernt, und wir müssen die Arbeit zu Ende bringen."

Die Aussicht auf höhere US-Zinsen ist prinzipiell positiv für den US-Dollar, während die Aussicht auf eine Konjunkturabkühlung belastet. Neue Hinweise auf die Verfassung der US-Wirtschaft werden die am Dienstagnachmittag anstehenden Daten zu den US-Einzelhandelsumsätzen und der US-Industrieproduktion geben.

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EUR/USD erholt sich am Dienstagvormittag weiter von seinem am vergangenen Freitag bei 1,0836 markierten Viereinhalbwochentief. Im Hoch erreichten die Notierungen bislang 1,0905. Die deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen haben sich im Mai weiter eingetrübt. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Index sank von plus 4,1 Punkten im April auf aktuell minus 10,7 Zähler – ein Fünfmonatstief. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang auf minus 5,3 Punkte gerechnet.

„Die ZEW-Konjunkturerwartungen für Deutschland gehen erneut stark zurück. Die Finanzmarktexpertinnen und -experten rechnen auf Sicht von sechs Monaten mit einer Verschlechterung der ohnehin nicht guten Konjunkturlage. Die deutsche Wirtschaft könnte dadurch in eine – wenn auch leichte – Rezession rutschen. Ein Grund für den Rückgang des Stimmungsindikators ist die Erwartung einer noch stärkeren Anhebung der Zinsen durch die EZB. Ein möglicher Zahlungsausfall der Vereinigten Staaten in den nächsten Wochen erhöht zudem die Unsicherheit bezüglich der internationalen Konjunkturentwicklung“, kommentiert ZEW-Präsident Achim Wambach.

Die Wirtschaft in der Eurozone ist im ersten Quartal 2023 laut zweiter Veröffentlichung wie bereits gemeldet um 0,1 Prozent im Quartalsvergleich gewachsen, nach einem unveränderten Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal 2022. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell wie erwartet ein BIP-Anstieg um 1,3 Prozent, nach plus 1,8 Prozent. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

Während USD/JPY von seinem zu Wochenbeginn erreichten, knappen Zweiwochenhoch bei 136,32 bislang bis 135,71 zurückfällt, legt GBP/USD weiter bis bislang 1,2547 im Hoch zu. Die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher in Großbritannien ist im April unerwartet deutlich um 46.700 gestiegen – der höchste Wert seit Februar 2021. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 31.200 gerechnet, nach einem plus 26.500 im März.

Die Arbeitslosenquote legte im März im Dreimonatsschnitt auf 3,9 Prozent zu – die höchste Quote seit Februar 2022. Erwartet worden war im Konsens eine unveränderte Quote von 3,8 Prozent. Die Durchschnittslöhne erhöhten in den drei Monaten per März wie erwartet und wie im Februar auch um 5,8 Prozent im Jahresvergleich. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

Aus den USA werden am Dienstagnachmittag die o.g. Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion im April gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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