Fundamentale Nachricht
12:43 Uhr, 16.12.2021

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt nach Fed-Entscheid zurück

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat im Zuge ihres wie erwartet unveränderten Zinsentscheids angekündigt, dass sie ihr Wertpapierkaufprogramm zügiger beenden wird als bislang geplant und der Leitzins in der Folge 2022 und 2023 sukzessive angehoben werden soll.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,12916 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
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München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar knüpft im europäischen Handel am Donnerstagvormittag an seine Verluste nach dem Zinsentscheid der Federal Reserve Bank (Fed) an, nachdem der Greenback am Mittwochabend in einer ersten Reaktion zunächst in die Nähe seines am 25. November 2021 erreichten Viereinhalbmonatshochs gestiegen war.

Die Fed hat den beschleunigten Ausstieg aus ihrer ultralockeren Geldpolitik bekannt gegeben. Im Zuge des wie erwartet unveränderten Zinsentscheids kündigten die Währungshüter an, dass die Wertpapierkäufe ab Januar um 30 Milliarden US-Dollar pro Monat reduziert werden sollen. Im November und Dezember waren die Käufe jeweils um 15 Milliarden US-Dollar pro Monat gesenkt worden. Mit dem nun höheren Tempo des „Taperings" wird das Kaufprogramm nun schon Ende März 2022 beendet sein, statt wie bisher erst Mitte 2022.

Der Leitzins, der vorerst in der Spanne von 0,0 bis 0,25 Prozent verbleibt, soll nach Beendigung des Wertpapierkaufprogramms sukzessive angehoben werden. Die Mitglieder des Offenmarktausschusses (FOMC) erwarten im Median, dass der Leitzins Ende 2022 bei 0,9 Prozent und Ende 2023 bei 1,6 Prozent liegen wird. Dies entspricht rund drei Zinserhöhungen um je 0,25 Prozentpunkte sowohl 2022 als auch 2023.

Hintergrund der zügigeren Straffung der Geldpolitik ist die hohe Inflation. Im November waren die US-Verbraucherpreise auf Jahressicht um 6,8 Prozent gestiegen – der höchste Wert seit Juni 1982. Die Inflationsrate werde bis weit ins kommende Jahr über dem Fed-Ziel von zwei Prozent liegen, dürfte sich bis Jahresende 2022 dem Ziel aber wieder annähern, sagte Fed-Chef Jerome Powell in der anschließenden Presskonferenz. Das Risiko, dass sich die Inflation verfestige, sei zwar nicht sehr hoch, habe aber zugenommen.

In ihren jüngsten Prognosen geht die Fed davon aus, dass die sogenannte PCE-Inflationsrate 2021 im Median bei 5,3 Prozent liegen wird (zuvor 4,2 Prozent) . Im Jahr 2022 dürfte die PCE-Inflationsrate den Erwartungen auf 2,6 Prozent (zuvor 2,2 Prozent) sinken.

Der Arbeitsmarkt mache rapide Fortschritte in Richtung Vollbeschäftigung und dürfte sich weiter positiv entwickeln. Arbeitgeber hätten inzwischen Probleme, freie Stellen zu besetzen, so Powell. Die FOMC-Mitglieder rechnen weiteren mit einem hohen Wachstum, auch wenn der jüngste Anstieg der Covid-19-Fälle und die Omikron-Variante ein Risiko darstellten.

EUR/USD knüpft an seine Vortagsgewinne an und notierte bislang bei 1,1319 im Hoch. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in der Eurozone ist im Dezember vorläufigen Daten zufolge auf 58,0 Punkte gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Rückgang auf 57,8 Zähler gerechnet, nach 58,4 Punkten im November. Der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungssektor im Euroraum ging im Dezember auf 53,3 Zähler zurück. Erwartet worden war im Konsens ein Wert von 54,1 Punkten, nach 55,9 Zählern im Vormonat. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD erreichte im Hoch bislang 1,3303. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Großbritannien ist im Dezember vorläufigen Daten zufolge wie von Analysten im Konsens erwartet auf 57,6 Punkte gesunken. Im November hatte der Index bei 58,1 Zählern notiert. Der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungssektor ging im Dezember auf 53,2 Punkte zurück. Erwartet worden war im Konsens ein Wert von 57,0 Zählern, nach 58,5 Punkten im Vormonat.

USD/JPY setzt den positiven Trend der vergangenen Handelstage mit heute bislang 114,25 im Hoch fort. Der Einkaufsmanagerindex für das Verarbeitende Gewerbe in Japan ist im Dezember vorläufigen Daten zufolge von 54,5 auf 54,2 Punkte gesunken. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Anstieg auf 55,0 Zähler gerechnet. Der Einkaufsmanagerindex für Dienstleistungssektor im Euroraum ging im Berichtszeitraum von 53,0 auf 51,1 Punkte zurück.

USD/CHF legt nach dem Zinsentscheid der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu und notierte bislang bei 0,9256 im Hoch. Die SNB führt ihre expansive Geldpolitik unverändert fort. Der Leitzins und der Zins auf
Sichtguthaben bei der SNB wurde unverändert bei minus 0,75 Prozent belassen. Zudem ist die SNB nach wie vor bereit, bei Bedarf am Devisenmarkt zu intervenieren, um dem Aufwertungsdruck auf den Franken entgegenzuwirken. Der Franken sei weiterhin hoch bewertet, heißt es im Begleitstatement. Die SNB rechnet für die Schweiz 2021 laut neuer Prognose mit einer Inflationsrate von 0,6 Prozent, für 2022 von 1,0 Prozent und für 2023 von 0,6 Prozent. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) dürfte laut SNB dieses Jahr um rund 3,5 Prozent und 2022 um rund drei Prozent steigen. Bitte beachten Sie auch die umfassendere USD/CHF-News.

Auch in Norwegen stand heute ein Zinsentscheid an. Die Norges Bank hat ihren Leitzins wie erwartet von 0,25 Prozent auf 0,50 Prozent angehoben. USD/NOK ist nach der Entscheidung von seinem Tageshoch bei 9,0438 bis bislang 8,9385 zurückgefallen. Im weiteren Tagesverlauf werden mit der Bank of England (BoE) und der Europäischen Zentralbank (EZB) die nächsten großen Notenbanken ihre geldpolitischen Entscheidungen bekannt geben, gefolgt von der Bank of Japan (BoJ) am Freitag.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, der Philadelphia-Fed-Index im Dezember, die Industrieproduktion im November und die Markit-Einkaufsmanagerindzes für Dezember gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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