Fundamentale Nachricht
11:07 Uhr, 17.03.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt nach Fed-Entscheid weiter zurück

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat am Mittwochabend wie von Analysten im Konsens erwartet ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von nun 0,25 bis 0,50 Prozent angehoben. Es war die erste Zinserhöhung seit 2018 und sie markiert den Auftakt für eine Reihe von Anhebungen in diesem Jahr.

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  • EUR/USD
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München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar setzt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag auf breiter Basis seinen Kursrücksetzer der vergangenen Handelstage fort. Zuvor hatte der Greenback am 7. März ein 21-Monatshoch erreicht (höchster Stand seit Ende Mai 2020).

Die Federal Reserve Bank (Fed) hat am Mittwochabend wie von Analysten im Konsens erwartet ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf eine Spanne von nun 0,25 bis 0,50 Prozent angehoben. Es war die erste Zinserhöhung seit 2018 und sie markiert den Auftakt für eine Reihe von Anhebungen in diesem Jahr. Fed-Chef Jerome Powell sagte, die US-Wirtschaft sei „sehr stark" und könne eine Straffung der Geldpolitik verkraften.

Die Fed-Mitglieder gehen laut ihrem Zinsausblick nun davon aus, dass Ende 2022 ein Zinsniveau von 1,9 Prozent angemessen sei, was einer Zinsanhebung auf jedem der in diesem Jahr noch stattfindenden US-Notenbanksitzungen entsprechen würde. Per Ende 2023 rechnen sie sogar mit 2,8 Prozent. Zudem soll die durch Corona-Notprogramme angeschwollene Fed-Bilanz bald reduziert werden.

Hintergrund der Zinswende ist die hohe Inflation: Die US-Verbraucherpreise waren zuletzt mit knapp acht Prozent so kräftig gestiegen wie seit 40 Jahren nicht mehr und dürften infolge des Kriegs in der Ukraine weiter steigen. Mittelfristig strebt die Zentralbank eine durchschnittliche Inflationsrate von rund zwei Prozent an. Für die Währungshüter sind die Zinserhöhungen aber ein Balanceakt: Einerseits soll die hohe Inflation eingedämmt werden, andererseits soll aber die Konjunktur nicht abgewürgt werden.

Die Bank of England (BoE) wird am frühen Nachmittag ihren Zinsentscheid bekannt geben. Zudem sprechen heute die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB) Christine Lagarde, Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel, EZB-Ratsmitglied Ignazio Visco und Chefvolkswirt Philip Lane auf einer Konferenz. Die Bank of Japan (BoJ) wird morgen ihre geldpolitische Entscheidung veröffentlichen.

Unterdessen besteht am Markt weiterhin Hoffnung auf Fortschritte bei den Waffenstillstandsgesprächen zwischen Russland und der Ukraine. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Zelenskij sagte, die Verhandlungen würden „realistischer", während Russland erklärte, die diskutierten Vorschläge stünden „kurz vor einer Einigung".

EUR/USD setzt im europäischen Handel am Donnerstagvormittag seine jüngste Erholung fort und hat mit bislang 1,1067 im Hoch ein Wochenhoch erreicht. Die Verbraucherpreise in der Eurozone sind im Februar laut endgültiger Veröffentlichung um 5,9 Prozent im Jahresvergleich gestiegen – ein neues Rekordhoch. Zunächst war eine Inflationsrate von 5,8 Prozent gemeldet worden. Im Januar hatte die Teuerung bei 5,1 Prozent gelegen. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Während sich GBP/USD weiter von seinem zu Wochenbeginn bei 1,2995 erreichten 16-Monatstief erholt und bislang bei 1,3199 im Hoch notierte, fällt USD/JPY von seinem am Mittwoch markierten Fünfjahreshoch bei 119,12 zurück. Im Tief erreichten die Notierungen bislang 118,59. Die japanischen Maschinenaufträge sind im Januar um 2,0 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 2,2 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 3,1 Prozent im Dezember. Aug Jahressicht ergibt sich aktuell ein Zuwachs um 5,1 Prozent wie zuletzt.

AUD/USD setzt seine jüngste Erholung von dem am 15. März 2022 bei 0,7164 erreichten Zweiwochentief bis bislang 0,7333 im Hoch fort. Der australische Arbeitsmarkt hat sich im Februar besser entwickelt als erwartet. So stieg die Zahl der Erwerbstätigen in Australien überraschend deutlich um 77.400 auf ein neues Rekordhoch von 13,37 Millionen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 37.000 gerechnet, nach plus 28.300 im Vormonat. Die Arbeitslosenquote sank im Berichtszeitraum im Umfeld weiterer Corona-Lockerungen unerwartet deutlich auf 4,0 Prozent – die niedrigste Quote seit August 2008. Erwartet worden war im Schnitt ein Rückgang auf 4,1 Prozent, nach 4,2 Prozent im Januar. Bitte beachten Sie auch die heutige AUD/USD-News.

Aus den USA werden am Donnerstagnachmittag u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Industrieproduktion im februar und der Philadelphia Fed Index für März gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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