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11:48 Uhr, 11.07.2023

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt auf Zweimonatstief

Den US-Dollar belastet die gestiegene Erwartung am Markt, dass die Federal Reserve Bank (Fed) bald am Ende ihres Zinserhöhungszyklus angekommen sein könnte.

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Der US-Dollar weitet im europäischen Handel am Dienstagvormittag seine Verluste seit Veröffentlichung des enttäuschenden US-Arbeitsmarktberichts am vergangenen Freitag aus. Im Tief erreichte der Greenback auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) ein Zweimonatstief.

Den US-Dollar belastet die gestiegene Erwartung am Markt, dass die Federal Reserve Bank (Fed) bald am Ende ihres Zinserhöhungszyklus angekommen sein könnte. Zwar wird allgemein erwartet, dass es am 26. Juli 2023 noch einmal zu einer Zinsanhebung um 25 Baispunkte auf eine Spanne von dann 5,25 bis 5,50 Prozent kommt, darüberhinaus werden die weiteren geldpolitischen Aussichten jedoch unsicherer.

Neue Hinweise auf den künftigen geldpolitischen Pfad der Fed erhoffen sich Investoren von den am Mittwoch anstehenden US-Inflationsdaten für Juni. Analysten rechnen im Konsens damit, dass die Gesamtinflationsrate weiter von 4,0 Prozent im Mai auf 3,1 Prozent im Juni gefallen ist, während die Inflation in der Kernrate mit 5,0 Prozent weiterhin hoch bleiben dürfte (Vormonat: 5,3 Prozent).

Eine Reihe von Fed-Vertretern wird sich in dieser Woche ebenfalls noch äußern, darunter Neel Kashkari und Loretta Mester. Die Mitglieder des geldpolitischen Ausschusses der Fed haben sich bisher der Haltung des Fed-Vorsitzenden Jerome Powell angeschlossen, wonach weitere Zinserhöhungen erforderlich sind, um die hartnäckige Inflation zu senken.

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EUR/USD hat seine jüngsten Gewinne im europäischen Handel am Dienstagvormittag auf ein Zweimonatshoch bei 1,1027 ausgeweitet. Die deutschen ZEW-Konjunkturerwartungen haben sich im Juli weiter eingetrübt. Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) ermittelte Index sank von minus 8,5 Punkten im Juni auf aktuell minus 14,7 Zähler – ein Siebenmonatstief. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang auf minus 10,5 Punkte gerechnet.

„Die ZEW-Konjunkturerwartungen verschieben sich noch deutlicher in den negativen Bereich. Die Finanzmarktexpertinnen und -experten gehen bis Jahresende von einer weiteren Verschlechterung der konjunkturellen Lage aus. Ein wesentlicher Grund dafür ist die Erwartung weiter steigender kurzfristiger Zinsen im Eurogebiet und in USA. Außerdem werden wichtige Exportmärkte wie China relativ schwach eingeschätzt. Die erwartete Verschlechterung der Konjunktur dürfte vor allem die Industriesektoren treffen. Die Ertragserwartungen dieser exportorientierten Branchen gehen abermals deutlich zurück“, sagte ZEW-Präsident Achim Wambach.

Am Morgen wurde bereits gemeldet, dass die deutschen Verbraucherpreise im Juni laut endgültiger Veröffentlichung wie bereits gemeldet um 6,4 Prozent im Jahresvergleich gestiegen sind, nach 6,1 Prozent im Mai. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

GBP/USD setzt mit bislang 1,2916 im Hoch seine jüngste Rallye auf ein frisches Vierzehneinhalbmonatshoch fort. Die am Morgen gemeldeten britischen Arbeitsmarktdaten sind schlechter ausgefallen als erwartet. Die Zahl der Arbeitslosengeldbezieher ist im Juni unerwartet um 25.700 gestiegen. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Rückgang um 8.600 gerechnet, nach minus 22.500 im Mai.

Die Arbeitslosenquote legte im Mai im Dreimonatsschnitt auf 4,0 Prozent zu. Erwartet worden war im Konsens eine gegenüber dem Vormonat unveränderte Quote von 3,8 Prozent. Die Durchschnittlöhne erhöhten sich in den drei Monaten per Mai um 6,9 Prozent im Jahresvergleich. Im Konsens war mit einer Steigerung um 6,8 Prozent kalkuliert worden, nach zuvor plus 6,7 Prozent. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY weitet seine Verluste der vergangenen Handelstage bislang auf ein Dreiwochentief bei 140,38 aus. Die japanischen Werkzeugmaschinenaufträge sind im Juni vorläufigen Daten zufolge um 21,7 Prozent im Jahresvergleich gesunken, nach einem Rückgang um 22,2 Prozent im Mai.

Aus den USA stehen im weiteren Handelsverlauf am Dienstag lediglich Daten aus der zweiten Reihe, wie der NFIB Small Business Index im Juni, die wöchentlichen Redbook-Einzelhandelsumsätze und das IBD/TIPP-Verbrauchervertrauen im Juli auf dem Programm. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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