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12:36 Uhr, 04.02.2022

FX-Mittagsbericht: US-Dollar fällt auf Zweieinhalbwochentief

Die EZB hat am Donnerstag Hinweise darauf gegeben, dass sie sich von ihrer ultralockeren Geldpolitik verabschieden und 2022 die Leitzinsen anheben könnte. Die Bank of England hat dies gestern bereits getan und die Fed dürfte im März mit ihrem Zinsanhebungszyklus beginnen.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,14701 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
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    Kursstand: 1,35666 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar hat am Freitag seine kräftigen dieswöchigen Verluste auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) auf ein Zweieinhalbwochentief ausgeweitet, konnte sich aber im Handelsverlauf fangen und notiert aktuell auf Tagessicht leicht im Plus.

Die Kandidaten für den Gouverneursrat der Federal Reserve Bank (Fed) sagten am Donnerstag, dass die Inflationsbekämpfung für die US-Notenbank oberste Priorität haben sollte. Die Nominierten, Lisa Cook, Philip Jefferson und Sarah Bloom Raskin, unterstützen die hawkische Ausrichtung der Geldpolitik der Fed. Die US-Notenbank wird voraussichtlich bei ihrer März-Sitzung die Leitzinsen anheben und zur Eindämmung der hohen Inflation einen Zinsanhebungszyklus beginnen. Gemessen an den Fed Fund Futures hat der Markt inzwischen fünf Zinserhöhungen der US-Notenbank in diesem Jahr eingepreist.

EUR/USD weitet im europäischen Handel am Freitagvormittag seine kräftigen dieswöchigen Gewinne auf ein Dreiwochenhoch bei 1,1475 aus. Die Europäische Zentralbank (EZB) hat am Donnerstag im Zuge ihres unveränderten Zinsentscheids Hinweise darauf gegeben, dass sie sich von ihrer ultralockeren Geldpolitik verabschieden und 2022 die Leitzinsen anheben könnte. EZB-Präsidentin Christine Lagarde äußerte auf der Pressekonferenz, dass die unerwartet hohen Inflationsraten alle EZB-Ratsmitglieder beunruhigen würden.

Eine Entscheidung zur zukünftigen Geldpolitik dürfte auf der März-Sitzung fallen. Dann liegen der EZB neue Prognosen vor, die sie in ihrer Entscheidung berücksichtigen will. Die EZB dürfte zunächst beschließen, die Netto-Anleihekäufe im Rahmen des APP-Kaufprogramms bis September zu beenden. In einem nächsten Schritt könnte sie anschließend die Zinsen erhöhen. Unsere Volkswirte erwarten jetzt zwei Zinserhöhungen um jeweils 25 Basispunkte in diesem Jahr – eine im September und eine im Dezember“, kommentiert Commerzbank-Analyst Daniel Briesemann.

Die Auftragseingänge in der deutschen Industrie sind im Dezember um 2,8 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Plus von 3,6 Prozent im November. Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone sind im Dezember auf Monatssicht um 3,0 Prozent gesunken. Erwartet worden war im Konsens ein Anstieg um 1,0 Prozent, nach minus 0,5 Prozent im November. Im Jahresvergleich ergibt sich aktuell ein Zuwachs um 2,0 Prozent, nach plus 8,2 Prozent. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD fällt im europäischen Handel zum Wochenschluss von seinem am Donnerstag bei 1,3628 erreichten Zweiwochenhoch zurück und notierte bislang bei 1,3550 im Tief. Die Bank of England (BoE) hat am Donnerstag ihren Leitzins um 25 Basispunkte auf 0,50 Prozent erhöht und weitere Schritte in diesem Jahr in Aussicht gestellt. Vier der neun Mitglieder des Geldpolitischen Rats hatten sich sogar für eine Zinsanhebung um einen halben Prozentpunkt ausgesprochen. Zudem gab die BoE bekannt, dass die Anleihenbestände reduziert werden sollen.

Am Freitagmorgen wurde gemeldet, dass der Einkaufsmanagerindex für den britischen Bausektor im Januar überraschend auf 56,3 Punkte gestiegen ist – der höchste Wert seit Juli 2021. Analysten hatten im Konsens mit einem gegenüber dem Vormonat unveränderten Wert von 54,3 Zählern gerechnet. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

USD/JPY fällt im weiteren Handelsverlauf von seinem Tageshoch bei 115,15 bis bislang 114,79 zurück. Die Bank of Japan wird ihre geldpolitischen Entscheidungen in der nächsten Woche bekannt geben.

Aus den USA wird am Freitagnachmittag der wichtige US-Arbeitsmarktbericht für Januar gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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