Fundamentale Nachricht
11:52 Uhr, 04.06.2020

FX-Mittagsbericht: US-Dollar erholt sich von Zweieinhalbmonatstief

Die Risikoaversion ist gestiegen, nachdem sich die Spannungen zwischen den USA und China weiter verschärft haben. EUR/USD fällt im Vorfeld des EZB-Zinsentscheids bislang bis 1,1193 zurück.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Kursstand: 1,12002 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,25287 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar erholt sich im europäischen Handel am Donnerstagvormittag im Umfeld von Verlusten an den Aktienmärkten weiter von seinem zur Wochenmitte auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) erreichten Zweieinhalbmonatstief.

Die Risikoaversion ist gestiegen, nachdem sich die Spannungen zwischen den USA und China weiter verschärft haben. Die USA will chinesischen Fluggesellschaften Passagierflüge in die Vereinigten Staaten bis auf weiteres verbieten. Die Regelung soll ab dem 16. Juni gelten und ist als Vergeltungsmaßnahme gedacht. Die USA werfen China vor, eine Wiederaufnahme des Flugverkehrs von amerikanischen Airlines in die Volksrepublik zu verhindern.

Handel, Technologie, Corona, Hongkong, Flugrechte – die Liste der Streitpunkte zwischen den USA und China wird immer länger. Das Verhältnis den beiden größten Volkswirtschaften der Welt verschlechtert sich dabei zusehends und gefährdet auch das nach langen Verhandlungen erzielte Handelsabkommen der „Phase 1“ zwischen den USA und China. Auch der Ton wird rauer. US-Präsident Donald Trump sagte, China habe die USA „jahrzehntelang ausgeplündert wie niemand sonst“ und Peking attestierte den USA angesichts des massiven Polizeieinsatzes bei den Protesten im eigenen Land und der gleichzeitigen US-Kritik am Vorgehens Chinas in Hongkong eine Doppelmoral.

EUR/USD
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EUR/USD fällt von seinem gestern bei 1,1258 erreichten Zweieinhalbmonatshoch zurück. Im Tief wurde das Währungspaar im Vorfeld des heutigen Zinsentscheids der Europäischen Zentralbank (EZB) bislang bei 1,1193 gehandelt. Marktbeobachter erwarten, dass die EZB ihren Einlagensatz unverändert bei minus 0,50 Prozent und den Tendersatz bei null Prozent belassen wird. Gleichzeitig wird vielfach darauf gesetzt, dass das Pandemie-Notfallkaufprogramm im Volumen von bislang 750 Milliarden Euro um rund 500 Milliarden Euro erhöht wird.

Die Einzelhandelsumsätze in der Eurozone sind im April um 11,7 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 15,0 Prozent gerechnet, nach minus 11,1 Prozent im März. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Einbruch um 19,6 Prozent (Konsens minus 22,3 Prozent, nach minus 8,8 Prozent im Vormonat). Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

GBP/USD gibt vom knappen Fünfwochenhoch bei 1,2615 bislang bis 1,2499 nach. Der Einkaufsmanagerindex für den britischen Bausektor ist im Mai von zuvor 8,2 Punkten auf 28,9 Zähler gestiegen. Erwartet worden war im Konsens ein Wert von 29,7 Punkten.

Während USD/JPY mit bislang zuhöchst 109,17 ein knappes Zweimonatshoch erreichte, notierte USD/CHF bislang bei 0,9590 im Tief. Die schweizerischen Verbraucherpreise waren im Mai auf Monatssicht unverändert. Im Jahresvergleich ergibt sich wie erwartet ein Preisrückgang um 1,3 Prozent, nach minus 1,1 Prozent.

AUD/USD fällt von seinem zur Wochenmitte bei 0,6984 erreichten Fünfmonatshoch zurück. Im Tief notierte das Währungspaar bislang bei 0,6879. Die Einzelhandelsumsätze in Australien sind im April um 17,7 Prozent im Monatsvergleich eingebrochen. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 17,9 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 8,5 Prozent im März. Der Überschuss in der australischen Handelsbilanz sank im April auf 8,80 Milliarden Austral-Dollar. Bitte lesen Sie auch die ausführlichere AUD/USD-News.

USD/CAD bewegt sich mit bislang zuhöchst 1,3530 weiterhin in der Nähe seines zur Wochenmitte bei 1,3477 erreichten Dreimonatstiefs. Die Bank of Canada (BoC) hat am Mittwochnachmittag ihren Leitzins wie von Analysten im Konsens erwartet unverändert bei 0,25 Prozent belassen.

Der EZB-Zinsentscheid steht um 13:45 Uhr MESZ an. Um 14:30 Uhr MESZ folgt die Pressekonferenz mit EZB-Chefin Christine Lagarde. Aus den USA werden u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und die Handelsbilanzzahlen für April gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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