Fundamentale Nachricht
11:11 Uhr, 22.11.2021

FX-Mittagsbericht: US-Dollar auf höchstem Niveau seit Juli 2020

Während den Euro eine Mischung aus ultralockerer Geldpolitik, steigenden Corona-Infektionen und eine sich eintrübenden Wirtschaftslage belastet, profitiert der Dollar von der Aussicht auf eine schnellere Straffung der Geldpolitik der Federal Reserve Bank (Fed) als bislang erwartet.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,12850 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,34337 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar ist zu Beginn der neuen Handelswoche weiterhin gefragt und notiert nur knapp unterhalb seines am 17. November 2021 auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) erreichten 16-Monatshochs.

Die Vertreter der Federal Reserve Bank (Fed) diskutieren nach wie vor öffentlich darüber, ob die Reduzierung der Wertpapierkäufe beschleunigt werden sollte. Der stellvertretende Vorsitzende der Fed, Richard Clarida, Gouverneur Christopher Waller und der Präsident der Fed in St. Louis, James Bullard, deuteten jüngst an, dass eine Beschleunigung des Prozesses, der bislang im Sommer 2022 enden soll, auf der nächsten Sitzung der US-Notenbank im Dezember auf der Agenda stehen könnte.

Zudem steht in den USA eine Entscheidung von US-Präsident Joe Biden an, ob Jerome Powell ab Februar 2022 seine zweite Amtszeit als Fed-Vorsitz antreten wird oder ob Fed-Gouverneurin Lael Brainard seinen Posten an der Spitze der US-Notenbank übernehmen soll.

In Europa gibt die rasant steigende Zahl an Covid-19-Erkrankungen Anlass zur Sorge. Währende in den Niederlanden bereits wieder ein Teil-Lockdown gilt, verhängt Österreich ab heute einen vierten Komplett-Lockdown mit Schließungen aller Geschäfte außer denen des täglichen Bedarfs und Ausgangssperren, nachdem die Sieben-Tage-Inzidenz jüngst auf 1.085 Ansteckungen pro 100.000 Einwohner geklettert ist. Zudem wurde für Februar 2022 eine Corona-Impfpflicht angekündigt. Auch Deutschland plant wegen der steigenden Inzidenz und zunehmender Hospitalisierungsraten eine Verschärfung der restriktiven Maßnahmen.

In der Eurozone könnte nach Aussagen des scheidenden Bundesbankpräsidenten Jens Weidmann die Inflation mittelfristig nicht wie erwartet unter die Zwei-Prozent-Marke fallen. Die Versorgungsengpässe im Nachgang der Corona-Pandemie könnten noch eine Weile anhalten und auch die Energiepreise seien zuletzt weiter gestiegen. Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte sich angesichts der beträchtlichen Unsicherheit über die Inflationsaussichten Weidmann zufolge nicht zu lange auf ihren derzeit sehr expansiven Kurs festlegen. „Wenn es zur Sicherung der Preisstabilität erforderlich ist, muss die Geldpolitik insgesamt normalisiert werden“, so Weidmann.

EUR/USD bewegt zu Beginn der neuen Handelswoche mit sinkender Tendenz weiterhin in der Nähe seines am Freitag bei 1,1248 erreichten frischen 16-Monatstiefs. Im Tief erreichten die Notierungen im europäischen Handel am Montagvormittag bislang 1,1259. Während den Euro eine Mischung aus ultralockerer Geldpolitik, steigenden Corona-Infektionen und eine sich eintrübenden Wirtschaftslage belastet, profitiert der Dollar von der Aussicht auf eine schnellere Straffung der Geldpolitik der Federal Reserve Bank (Fed) als bislang erwartet. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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GBP/USD ist mit bislang 1,3418 im Tief schwächer in die neue Woche gestartet. USD/JPY notierte bislang bei 114,27 im Hoch.

Nachdem USD/CAD sein frisches Siebenwochenhoch bei 1,2662 am Freitag im weiteren Handelsverlauf nicht halten konnte und bis 1,2581 im Tief zurückgefallen ist, ist das Währungspaar wieder fester in die neue Handelswoche gestartet. Im Hoch erreichten die Notierungen im europäischen handel am Montagvormittag bislang 1,2657. Wie am Freitagnachmittag gemeldet wurde, sind die kanadischen Einzelhandelsumsätze im September um 0,6 Prozent im Monatsvergleich gesunken. Analysten hatten im Konsens mit einem stärkeren Rückgang um 1,9 Prozent gerechnet, nach einem Anstieg um 2,1 Prozent im August. Der NHPI-Hauspreisindex stieg im September um 0,9 Prozent gegenüber dem Vormonat. Erwartet worden war hier im Konsens ein Zuwachs um 0,5 Prozent, nach plus 0,4 Prozent zuvor. Bitte beachten Sie auch die heutige USD/CAD-News.

Aus den USA werden am Montagnachmittag der Chicagoer Fed National Activity Index und die Bestandsimmobilienverkäufe im Oktober gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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