Fundamentale Nachricht
13:55 Uhr, 11.04.2019

FX-Mittagsbericht: US-Dollar auf Erholungskurs

Die Schlagzeilen bestimmt heute die Nachricht, dass sich die Europäische Union (EU) und Großbritannien auf eine Verlängerung der Brexit-Frist verständigt haben.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
    ISIN: EU0009652759Kopiert
    Kursstand: 1,12680 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • GBP/USD
    ISIN: GB0031973075Kopiert
    Kursstand: 1,30890 $ (FOREX) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar legt im europäischen Handel am Donnerstag auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar) zu und erholt sich dabei von seinem zur Wochenmitte erreichten Zweiwochentief. Die Schlagzeilen bestimmt heute die Nachricht, dass sich die Europäische Union (EU) und Großbritannien auf eine Verlängerung der Brexit-Frist verständigt haben.

Das Angebot der Europäischen Union, die Deadline für den Austritt Großbritanniens aus der EU flexibel bis zum 31. Oktober zu handhaben, hat nach Einschätzung von David Zahn, Head of European Fixed Income bei Franklin Templeton Investments die Unsicherheit über die gesamte Brexit-Geschichte verstärkt. „Und die Finanzmärkte hassen diese Unsicherheit“, so Zahn.

Die Fristverlängerung müsse noch vom britischen Parlament ratifiziert werden. Eine Bedingung der EU sei, dass das Vereinigte Königreich an den Wahlen zum Europäischen Parlament im Mai teilnehmen müsse. Das werde Hardline-Brexiteers ärgern und eine Zustimmung des britischen Unterhauses dürfte noch keine ausgemachte Sache sein, heißt es weiter. „Und auch die lange Verlängerung schließt die Möglichkeit eines Brexits ohne Deal nicht aus. Der ‚Hard Brexit‘ könnte auch am Ende der Fristverlängerung auftreten“, so Zahn.

Marktteilnehmer haben zudem die Entwicklungen an der Handelsfront im Blick. In ihren Handelsgesprächen haben sich die USA und China US-Finanzminister Steven Mnuchin zufolge auf einen Mechanismus zur Überwachung des Handelsabkommens einigen können.

Von Leitzinsbewegungen dies- und jenseits des Atlantiks dürften vorerst keine Impulse ausgehen. Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB) Mario Draghi hat gestern bekräftigt, dass bezüglich der Konjunkturaussichten in der Eurozone die Abwärtsrisiken überwiegen, so dass sich die Zinswende mindestens bis ins Jahr 2020 verschiebt. Das gestern Abend veröffentlichte Protokoll der letzten geldpolitischen Sitzung der Federal Reserve Bank (Fed) verdeutlicht, dass die Fed ihrer Linie ebenfalls treu bleiben und dieses Jahr auf unveränderte Zinsen setzen dürfte.

EUR/USD hat im europäischen Handel am Donnerstag zunächst bis 1,1288 im Hoch zugelegt, bevor das Währungspaar im weiteren Handelsverlauf zurückfiel. Aktuell notiert das Währungspaar bei 1,1272. Die deutschen Verbraucherpreise sind im März laut endgültiger Veröffentlichung wie erwartet um 1,3 Prozent im Jahresvergleich gestiegen. Im Februar hatte die Teuerungsrate bei 1,5 Prozent gelegen. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.

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Das britische Pfund hat gegenüber dem US-Dollar ebenfalls zunächst zugelegt – im Hoch bei 1,3109 – hat die Gewinne jedoch mittlerweile ebenfalls wieder abgegeben. Der britische RICS-Hauspreissaldo ist im März auf minus 24 Punkte gestiegen. Analysten hatten im Konsens hingegen mit einem Rückgang von zuvor minus 28 Zählern auf nun minus 30 Punkte gerechnet. Bitte beachten Sie auch die heutige GBP/USD-News.

AUD/USD fällt am Donnerstag von seinem zur Wochenmitte bei 0,7175 erreichten Sechswochenhoch zurück und notierte bislang bei 0,7150 im Tief. Die Inflationserwartungen der Australier auf Sicht von zwölf Monaten sind laut April-Umfrage des Melbourne Institute (MI) auf 3,9 Prozent gesunken. In der März-Umfrage war noch eine Inflation von 4,1 Prozent erwartet worden. Bitte lesen Sie auch die AUD/USD-News.

Datenseitiges Highlight im US-Handel am Donnerstagnachmittag sind die US-Erzeugerpreise im März. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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