FX Mittagsbericht: Spekulationen um geldpolitische Lockerung der EZB schwächen Euro
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Der Euro verliert angesichts der Spekulationen um eine erneute geldpolitische Lockerung im Währungsraum zunehmend an Halt. Gegenüber den anderen Hauptwährungen (mit Ausnahme des Yen) lässt die Gemeinschaftswährung zur Wochenmitte Federn. Bereits tags zuvor zeigte sich der Euro zum US-Dollar auf wackeligen Beinen. Das Währungspaar pendelte zunächst bei geringen Ausschlägen um 1,0860. Daran konnten auch die positiven Zahlen vom deutschen Arbeitsmarkt nichts ändern.
Am gestrigen Nachmittag meldete sich US-Notenbanker William Dudley zu Wort. Er unterstrich auf einer Konferenz die vorsichtige Gangart der US-Notenbank Fed aufgrund der Risiken, die mit dem anhaltend niedrigen Ölpreis und der Konjunkturabkühlung in China bestehen. Damit erhielten die Marktteilnehmer Unterstützung, die auf der kommenden Fed-Sitzung am 16. März nicht mit einer Zinserhöhung rechnen. Am Nachmittag sorgten gute US-Konjunkturdaten dafür, dass der Euro bis auf 1,0832 im Tief abrutschte, bevor er sich im Verlauf wieder leicht erholte.
Heute zeigt sich EUR/USD kaum verändert bei 1,0853. Tendenziell belastet wird der Euro durch die Erwartung einer zusätzlichen geldpolitischen Lockerung seitens der Europäischen Notenbank. Am 10. März ritt der EZB-Rat zusammen, um über den weiteren geldpolitischen Kurs zu beraten. Angesichts der anhaltend schwachen Inflation — so sind laut heutiger Veröffentlichung die Erzeugerpreise in der Eurozone erneut stärker als angenommen zurückgegangen — rechnen Marktbeobachter mit einer weiteren Lockerung.
Gegenüber dem Pfund fällt der Euro trotz enttäuschender britischer Bauwirtschaftsdaten bis auf 0,7750 zurück - ein Zweiwochentief. Der Markit Purchasing Managers' Index für den Bausektor fiel im Februar von 55,0 im Vormonat auf 54,2. Ökonomen hatten indes einen Anstieg auf 55, Punkte erwartet.
Die Entwicklung des Franken zum Euro in den letzten Tagen dürfte Thomas Jordan, dem Chef der Schweizer Notenbank SNB, erneut die Schweißperlen auf die Stirn treiben, kommentierte heute die Essener National-Bank. Die Sorgen um die EZB-Entscheidungen am Donnerstag in einer Woche und die Suche nach einem sicheren Hafen beflügeln den Franken. Gegenüber der Schweizer Währung verlor der Euro zuletzt zunehmend an Wert und gab im Vergleich zu den Jahreshöchstkursen bereits gut 300 Basispunkte nach. Im Mittagshandel notiert EUR/CHF nahe des Jahrestiefs von 1,0833 bei 1,0840
Der „Safe-Haven“-Yen notiert indes gegenüber dem Euro niedriger. EUR/JPY steigt am Mittag um 0,27 Prozent auf 124,24 und entfernt sich damit weiter vom Dreijahrestief bei 122,05, das am Dienstag erreicht wurde.
Der australische Dollar kann von robusten Wirtschaftsdaten aus Down Under profitieren. In der Spitze handelte das Währungspaar AUD/USD am Morgen bei 0,7244. Im Quartalsvergleich konnte die Wirtschaft Australiens zwischen Oktober und Ende Dezember 2015 um 0,6 Prozent zulegen, nach einem nach oben korrigierten Wachstum von 1,1 Prozent im Vorquartal. Die Prognosen deuteten mit einem Anstieg von 0,5 Prozent ein geringeres Wachstum im vierten Quartal an. Die australische Notenbank RBA hatte bei ihrer gestrigen Sitzung die Cash Rate unverändert bei 2 Prozent belassen und eine weiterhin lockernde Tendenz signalisiert, indem sie erklärte, dass die anhaltend niedrige Inflation Spielraum für eine weitere geldpolitische Lockerung bieten würde, sofern das für eine Unterstützung der Nachfrage angebracht wäre. Die RBA hat in ihrer Erklärung zum Zinsentscheid die Wortwahl zur Währung aber neutral belassen. Der künftige Pfad der Geldpolitik ist somit datenabhängig.
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