Fundamentale Nachricht
12:48 Uhr, 03.04.2019

FX Mittagsbericht: Risikoneigung der Anleger nimmt zu

Möglicherweise ist der Handelsstreit zwischen den USA und China bald Geschichte und ein tiefgreifendes Handels- und Investitionsabkommen zwischen den beiden weltweit größten Volkswirtschaften liegt unterschriftsreif auf dem Tisch. Die sich abzeichnende Spannungsauflösung hat am Devisenmarkt ihre Auswirkungen.

Erwähnte Instrumente

  • EUR/USD
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)
  • EUR/GBP
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    Aktueller Kursstand:   (FOREX)

Der Kurs des Währungspaares EUR/USD pendelte gestern im Anschluss an schwache Konjunkturdaten aus den USA (Auftragseinbruch in der Industrie) bei etwas über 1,12 ein, nachdem der Kurs zuvor noch in der Spitze bei 1,1181 notierte. Am Mittwochmittag liegt der Kurs um 1,1246. Dem Euro halfen auch relativ gute Konjunkturdaten aus dem europäischen Dienstleistungsgewerbe.

Der finale, saisonbereinigte IHS Markit Service-Index Geschäftstätigkeit für Deutschland arbeitete sich im März von 55,3 Punkten im Vormonat auf 55,4 hoch – ein Spitzenwert, wie er seit September vergangenen Jahres nicht erreicht wurde. „Dank robuster Binnennachfrage im März erfuhr der deutsche Dienstleistungssektor einen weiteren Aufwärtsschub“, schrieb das Forschungsinstitut IHS Markit in seiner Einschätzung. Auch in Italien fielen die Zahlen der Unternehmensumfrage im Bereich Dienstleistungen gut aus, zudem lagen die Werte in Spanien und Frankreich über den Schätzungen der Analysten.

Der gemeinsame Einkaufsmanager-Index für Industrie und Dienstleister im Euroraum zusammen fiel im März allerdings um 0,3 auf 51,6 Punkte, teilte IHS Markit mit. Das Barometer hält sich trotz des Rückgangs aber weiter über der Wachstumsschwelle von 50 Zählern. Aus den USA wird der ISM-Index Dienstleistungen am Nachmittag erwartet.

Das britische Pfund reagiert zwar die vergangenen Tage in London auf das Hin und Her im Parlament, doch bewegte es sich dabei eher volatil seitwärts um 0,86. Die britische Premierministerin Theresa May scheint einen vierten Anlauf für ihren Ausstiegsvertrag nehmen zu wollen, der allerdings zweifelhaft ist, da der Vertrag bereits dreimal abgelehnt wurde und möglicherweise nicht mehr zugelassen wird. Aber auch auf Alternativen kann man sich weiterhin nicht einigen.

Die Befürchtungen auf einen No-Deal-Brexit nehmen wieder zu, wie die National-Bank in einer Einschätzung bemerkt. Die Zeit laufe schließlich. Immerhin schein man in London aber gewillt sich zusammenzusetzen. „Premierministerin May kündigte Gesprächsbereitschaft gegenüber der oppositionellen Labour-Partei an und will eine Verlängerung der Frist bei der EU beantragen“. Heute Mittag zeigt sich das Pfund stabil, der Kurs des Währungspaares EUR/GBP notiert bei 0,8536.

Möglicherweise ist der Handelsstreit zwischen den USA und China bald Geschichte und ein tiefgreifendes Handels- und Investitionsabkommen zwischen den beiden weltweit größten Volkswirtschaften liegt unterschriftsreif auf dem Tisch. Monatelange Verhandlungen hätten dann gefruchtet. Die Finanzzeitung "Financial Times" hatte darüber berichtet, dass die meisten offenen Punkte geklärt seien. Die Meldung sorgt auch für Bewegung am Devisenmarkt. Die am Markt inzwischen wieder zu beobachtenden höhere Risikoneigung der Anleger lastet etwas nachhaltiger auf dem japanischen Yen, der nun klarer oberhalb von 111,00 Dollar pendelt. Die Entspannungssignale im Handelsstreit kann der Yen heute aber gut verdauen. Er handelt stabil bei 111,40 Dollar.

EUR/CHF handelt um 0,33 Prozent fester bei 1,1211. Das Schweizer Bundesamt für Statistik veröffentlichte gestern die Verbraucherpreise für den Berichtsmonat März. Im Jahresvergleich gab es einen Anstieg um 0,7 Prozent, wobei der Marktkonsens von einem geringeren Preisanstieg ausgegangen war. Ein Kurswechsel der Schweizerischen Notenbank ist insofern wenig wahrscheinlich. Zumal die Blicke währungsseitig zunächst in Richtung der sich abzeichnenden Entspannung in US-chinesischen Handelskonflikt gerichtet sein dürften.

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4 Kommentare

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  • German2
    German2

    Kupfer wieder runter.. Brummt nun sie Wirtschaft oder nich? Wenn ja musste Kuofer hoch. Wenn nein sind die Aktien ohne Grund gestiegen

    23:08 Uhr, 03.04.2019
  • German2
    German2

    und wieder wird gold manipuliert trotz mieser US-Daten

    15:28 Uhr, 03.04.2019
  • German2
    German2

    wie man sieht faellt kupfer bereits wieder vom tageshoch

    14:22 Uhr, 03.04.2019
  • German2
    German2

    die Gelddruckerei wird weitergehen..somit weitere massive Inflation wie die letzten jahre auch.. Maerkte preisen das ein... Inflationsralley

    14:19 Uhr, 03.04.2019

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Über den Experten

Bernd Lammert
Bernd Lammert
Finanzredakteur

Bernd Lammert arbeitet als Redakteur seit 2010 bei der BörseGo AG. Er ist studierter Wirtschafts- und Medienjurist sowie ausgebildeter Journalist. Das Volontariat absolvierte er noch beim Radio, beruflich fand er dann aber schnell den Weg in andere Medien und arbeitete u. a. beim Börsen-TV in Kulmbach und Frankfurt sowie als Printredakteur bei der Financial Times Deutschland in Berlin. In seinen täglichen Online-Berichten bietet er Nachrichten und Informationen rund um die Finanzmärkte. Darüber hinaus analysiert er wirtschaftsrelevante Entscheidungen der obersten deutschen Gerichte für eine Finanzagentur. Grundsätzlich ist Bernd Lammert der Ansicht, dass aktuelle Kenntnisse über die Märkte sowie deren immanente Risiken einem keine Erfolge schlechthin garantieren, aber die Erfolgschancen deutlich erhöhen können.

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