FX-Mittagsbericht: Nach dem Fed-Entscheid ist vor dem EZB-Entscheid
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Der US-Dollar hat sich nach den überraschend hawkischen Signalen der Federal Reserve Bank (Fed) von seinem Vierwochentief erholt, das er zur Wochenmitte vor dem US-Zinsentscheid erreicht hatte. Im Verlauf des europäischen Handels am Donnerstagvormittag gibt der Greenback jedoch einen Teil der jüngsten Gewinne bereits wieder ab, befindet sich auf Tagessicht aber immer noch im Plus.
Die Fed hat am Mittwochabend zwar ihre Leitzinsen wie am Markt allgemein erwartet nach zehn Zinsanhebungen in Folge um insgesamt 500 Basispunkte bei ihrem gestrigen Zinsentscheid unverändert in der Spanne zwischen 5,00 und 5,25 Prozent belassen. Allerdings läutet diese Entscheidung noch nicht wie vielfach erwartet das Ende des Zinsanhebungszyklus ein, denn die Fed gab sich überraschend hawkisch.
Den Leitzins unverändert zu belassen, ermögliche es, „zusätzliche Informationen und deren Auswirkungen auf die Geldpolitik zu bewerten", so das Statement zum Zinsentscheid. In den gleichzeitig veröffentlichten Fed-Projektionen werden bis zum Jahresende jedoch zwei weitere Zinsanhebungen um jeweils 25 Basispunkte in Aussicht gestellt. So wird der Leitzins Ende 2023 im Median nun bei 5,6 Prozent erwartet, nach bislang 5,1 Prozent. Man sei „fest entschlossen, die Inflation auf ihr Zwei-Prozent-Ziel zurückzuführen", hieß es weiter.
Die aggressiven Signale der Fed haben viele Investoren, die auf ein baldiges Ende der Zinserhöhungen und auch bereits auf erste Zinssenkungen in diesem Jahr spekuliert hatten, auf dem falschen Fuß erwischt.
Im Fokus liegt nun der um 14:15 Uhr MESZ anstehende Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB). Es gilt als ausgemachte Sache, dass diese ihren Leitzins um weitere 25 Basispunkte auf 3,50 Prozent anheben wird.
EUR/USD ist nach den überraschenden Projektionen der Fed am Mittwochabend von seinem vor dem US-Zinsentscheid erreichten Vierwochenhoch bei 1,0864 bis 1,0802 im Tief zurückgefallen, hat sich aber am Donnerstagvormittag bereits wieder bis bislang 1,0848 im Hoch erholt.
Der Handelsbilanzsaldo der Eurozone weist im April ein saisonbereinigtes Defizit in Höhe von 7,1 Milliarden Euro aus. Im März war ein noch Überschuss von revidierten 14 Milliarden Euro verzeichnet worden. Grund für den Negativsaldo waren die mit plus 5,9 Prozent deutlich gestiegenen Importe, während die Exporte im Berichtszeitraum um 3,2 Prozent sanken. Bitte lesen Sie auch die aktuelle EUR/USD-News.
Während GBP/USD von seinem gestern vor dem US-Zinsentscheid erreichten 13-Monatshoch bei 1,2699 am Donnerstagvormittag bis zutiefst 1,2628 zurückgefallen ist, sich aber ebenfalls bereits wieder bis bislang 1,2674 im Hoch erholt hat, legt USD/JPY weiter zu. Im Hoch erreichte das Währungspaar bislang 141,51 – ein Sechseinhalbmonatshoch.
Der japanische Dienstleistungssektorindex ist im April überraschend deutlich um 1,2 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 1,5 Prozent im März. Die Maschinenaufträge legten im April in der Kernrate auf Monatssicht um 5,5 Prozent zu. Erwartet worden war hier im Konsens lediglich ein Zuwachs um 3,0 Prozent, nach zuvor minus 3,9 Prozent. Bitte lesen Sie auch die heutige USD/JPY-News.
Nach dem Zinsentscheid der EZB stehen im weiteren Handelsverlauf am Donnerstagnachmittag aus den USA u.a. die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die Einzelhandelsumsätze und die Industrieproduktion im Mai sowie der Philadelphia Fed Index im Juni an. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftskalender.
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