Fundamentale Nachricht
13:33 Uhr, 15.06.2022

FX-Mittagsbericht: Fed-Zinsentscheid im Fokus

Marktbeobachter gehen mittlerweile davon aus, dass die Fed zur Bekämpfung der hohen Inflation die Leitzinsen bei ihrem heutigen Treffen um 75 Basispunkte anheben wird. Laut Fedwatch-Tool der CME ist die diesbezügliche Wahrscheinlichkeit auf 95 Prozent geklettert.

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München (GodmodeTrader.de) – Der US-Dollar fällt zur Wochenmitte im Vorfeld des am Abend anstehenden Zinsentscheids der Federal Reserve Bank (Fed) auf breiter Basis (gemessen am US-Dollar-Index) von seinem am Dienstag erreichten, frischen 20-Jahreshoch zurück.

Marktbeobachter gehen seit Veröffentlichung der jüngsten US-Inflationsdaten vom vergangenen Freitag (Mai: plus 8,6 Prozent im Jahresvergleich) zunehmend davon aus, dass die Fed zur Bekämpfung der hohen Inflation einen sehr großen Zinsschritt um 75 Basispunkte machen könnte, darunter auch die Experten der Investmentbank Goldman Sachs. Sollte es so kommen, wäre dies die größte Zinsanhebung seit 1994.

Laut Fedwatch-Tool der CME ist die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung um 75 Basispunkte seitens der Fed bei ihrem heutigen Entscheid auf 95 Prozent geklettert. Vor einer Woche lag sie lediglich bei 3,9 Prozent, während einer Zinsanhebung um 50 Basispunkte die größte Wahrscheinlichkeit eingeräumt worden war. Der US-Zinsentscheid steht um 20:00 Uhr MESZ an. Gleichzeitig veröffentlicht die Fed neue Projektionen zu Zinsen, Wachstum, Inflation und Arbeitslosenquote. Die anschließende Pressekonferenz beginnt um 20:30 Uhr MESZ.

EUR/USD erholt sich im europäischen Handel am Mittwochvormittag von seinem gestrigen Vierwochentief bei 1,0396 bis bislang 1,0508 im Hoch. Dabei profitiert der Euro von der Nachricht, dass der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) im weiteren Tagesverlauf zu einer Sondersitzung zusammenkommen wird, um die aktuelle Marktlage zu erörtern.

In den vergangenen Tagen waren die Zinsen an den Kapitalmärkten infolge der Aussicht auf steigende Zinsen in den USA und der Ankündigung der EZB vom vergangenen Donnerstag, ihre ultralockere Geldpolitik beenden zu wollen, stark gestiegen, während sich die Stimmung an den Aktienmärkten deutlich verschlechtert hatte. Besonders deutlich legten nach der Ankündigung der EZB, ihre Neukäufe von Staatsanleihen Anfang Juli einzustellen, die Kapitalmarktzinsen in südeuropäischen Ländern zu.

Die Industrieproduktion in der Eurozone ist im April um 0,4 Prozent im Monatsvergleich gestiegen. Analysten hatten im Konsens mit einem Zuwachs um 0,5 Prozent gerechnet, nach einem Rückgang um 1,4 Prozent im März. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Rückgang um 2,0 Prozent, nach zuvor minus 0,5 Prozent.

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Während GBP/USD vor dem morgigen Zinsentscheid der Bank of England (Konsens: plus 25 Basispunkte) von seinem gestrigen Zweijahrestief bei 1,1933 bislang bis zuhöchst 1,2112 zulegt, fällt USD/JPY im Umfeld gesunkener US-Staatsanleihenrenditen von seinem gestrigen 24-Jahreshoch bei 135,59 bislang bis 134,28 im Tief zurück. Die Bank of Japan (BoJ) wird am Freitag ihre geldpolitische Entscheidung bekannt geben. Sie steht vor dem Dilemma, dass sie versuchen muss, ihre Währung zu stützen und gleichzeitig die angeschlagene Wirtschaft anzukurbeln.

Über Nacht ist gemeldet worden, dass der japanische Dienstleistungssektorindex im April um 0,7 Prozent im Monatsvergleich gestiegen ist, nach einem Anstieg um 1,3 Prozent zuvor. Die Maschinenaufträge legten im April in der Kernrate überraschend um 10,8 Prozent im Monatsvergleich zu. Analysten hatten im Konsens mit einem Rückgang um 1,5 Prozent gerechnet, nach plus 7,1 Prozent im März. Auf Jahressicht ergibt sich aktuell ein Zuwachs um 19,0 Prozent (Konsens plus 5,3 Prozent, nach plus 7,6 Prozent).

Bevor am Abend der o.g. und mit Spannung erwartete US-Zinsentscheid ansteht, werden aus den USA am Mittwochnachmittag u.a. noch die Einzelhandelsumsätze und die Importpreise im Mai gemeldet. Die Details sowie die weiteren Veröffentlichungen entnehmen Sie bitte dem Wirtschaftsdatenkalender.

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Über den Experten

Tomke Hansmann
Tomke Hansmann
Redakteurin

Nach ihrem Studium und einer anschließenden journalistischen Ausbildung arbeitet Tomke Hansmann seit dem Jahr 2000 im Umfeld Börse, zunächst als Online-Wirtschaftsredakteurin. Nach einem kurzen Abstecher in den Printjournalismus bei einer Medien-/PR-Agentur war sie von 2004 bis 2010 als Devisenanalystin im Research bei einer Wertpapierhandelsbank beschäftigt. Seitdem ist Tomke Hansmann freiberuflich als Wirtschafts- und Börsenjournalistin für Online-Medien tätig. Ihre Schwerpunkte sind Marktberichte und -kommentare sowie News und Analysen (fundamental und charttechnisch) zu Devisen, Rohstoffen und US-Aktien.

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